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Lerchensporn, Corydalis, Hohler Lerchensporn, Corydalis cava

Lerchensporn pflanzen – Standort und Pflege

Wenngleich der Lerchensporn (Corydalis) früher als pflanzliches Schlaf- und Beruhigungsmittel Verwendung fand, sollte man mit ihm heute nicht mehr herumexperimentieren. Gerade die Wurzeln der Pflanze enthalten hochgiftige Alkaloide wie Bulbocapnin, die aus einem vermeintlichen Nickerchen schnell einen ewigen Schlaf machen.

Als ziervolle Frühlingsblume darf man Corydalis aber dennoch pflanzen. In dieser Funktion zaubert der elegante Lerchensporn nämlich schon zeitig im Frühjahr malerische Blütenakzente in Wiesen und Gartenbeete.

 

Besonderheiten und Erscheinungsbild

Der Name der Lerchensporns, ebenso wie sein Erscheinungsbild, lassen zunächst an eine Verwandtschaft zum Rittersporn denken. Allerdings ist Corydalis mit diesem nicht näher verwandt. Man mag es dem Lerchensporn nicht sofort ansehen, doch er ist ein enger Verwandter der Mohnblume. Wie dieser gehört er nämlich zur Familie der Mohngewächse und hier speziell zur Unterfamilie der Erdrauchgewächse, die ihren Namen dem Erdrauch verdanken.

Mit letzterem hat Corydalis optisch auch deutlich mehr gemeinsam als mit Mohn. Charakteristisch für beide Pflanzen sind ihre gespornten Blüten, wobei besagte Blütensporne beim Lerchensporn noch deutlich markanter ausgeprägt sind.

Die Blütezeit reicht bei Arten der Gattung Corydalis von März bis Mai. Eine klassische Frühlingsblume also, deren Blüten artabhängig weiß, blau, violett oder purpurfarben, selten auch gelb erstrahlen. Dabei erreicht die Blume eine Wuchshöhe von possierlichen 10 bis 30 cm und ist deshalb eine ideale Bepflanzung für Blumenwiesen und auch als Vordergrundbepflanzung fürs Frühlingsbeet geeignet.

 

Lerchensporn, Corydalis, Hohler Lerchensporn, Corydalis cava
Die malerischen Spornblüten des Lerchensporns | © Das Grüne Archiv

Lerchensporn pflanzen – Standort und Ablauf

Die Hauptverbreitungsgebiete von Corydalis liegen in den gemäßigten Breitengraden der Nordhalbkugel. Heimisch ist die Pflanze neben Nordamerika und Nordasien also auch in Europa. Dementsprechend sind viele Arten bis -29 °C sehr gut winterhart und lassen sich ganzjährig im Garten kultivieren. Etwas Fingerspitzengefühl ist allerdings bei der Auswahl des richtigen Standortes gefragt.

 

Standort für Corydalis

Der Lerchensporn ist eine klassische Waldpflanze. An ihren Naturstandorten schätzen zahlreiche Arten einen halbschattigen Standort unter hohen Bäumen, weshalb sie im Garten wunderbar zur Unterpflanzung von Gehölzen geeignet sind. Und auch für den Schattengarten ist Cordydalis eine gute Empfehlung.

Darüber hinaus ist ein feuchter, humoser und nährstoffreicher Standortboden wichtig. Ideal sind Feuchtwiesen oder frisch-feuchte Beete am Gehölzrand mit sandig-lehmigem oder sandig-tonigem Untergrund. Der Boden-pH-Wert sollte im alkalischen Bereich, zwischen 8 und 10 Punkten liegen.

Einzelheiten zum Standort für Lerchensporn:

  • halbschattiger Standort
  • feuchtes, humoses und nährstoffreiches Substrat
  • sandig-lehmiger oder sandig-toniger Boden
  • pH-Wert des Bodens: alkalisch, von 8 bis 10
  • ideal für den Gehölzrand oder Schattengarten
  • Lerchensporn ist bis -29 °C winterhart

 

Corydalis im Wald
Corydalis ist eine heimische Waldpflanze, die sich im hellen Halbschatten wohler fühlt als in praller Sonne.

Pflanzanleitung für Lerchensporn

Damit Corydalis pünktlich zu Frühlingsbeginn blüht, pflanzen Sie ihn am besten bereits im Herbst, zwischen September und Oktober aus. So hat die Pflanze bis zum kommenden Frühjahr genügend Zeit, sich am Standort zu etablieren.

Zur Bodenvorbereitung kann man das Standortsubstrat mit etwas Sand für eine bessere Bodendurchlässigkeit anreichern. Eine Handvoll Komposterde gibt Corydalis ergänzend eine gute Grunddüngung zum Start.

Graben Sie ein Pflanzloch mit einer Pflanztiefe von etwa 5 cm aus und setzen Sie die Pflanzenknollen aufrecht ein. Besonders schön zur Geltung kommen Lerchensporne, wenn man sie in kleinen Grüppchen zu je 10 bis 15 Stück pflanzt. Alternativ kann man sie auch vereinzelt in Wiesen oder Beete setzen. Der Pflanzabstand sollte ca. 10 cm betragen.

 

Lerchensporn, Corydalis, Hohler Lerchensporn, Corydalis cava
Hohler Lerchensporn | © Das Grüne Archiv

Lerchensporn gießen und düngen

Einmal eingepflanzt ist Corydalis relativ anspruchslos. Bei ausbleibenden Niederschlägen sollte man aber die Bodenfeuchte im Auge behalten, damit das Substrat der feuchtigkeitsliebenden Pflanze nicht austrocknet. Sie können zur Bewässerung problemlos kalkhaltiges Leitungswasser verwenden, denn der Lerchensporn ist relativ kalktolerant.

Tipp: Um übermäßige Verdunstung zu vermeiden, kann es helfen, den Standort von Corydalis zu mulchen. Verwenden Sie aber nur Mulch aus Laubgehölz, da Nadelhölzer den Boden schnell übersäuern.

Besonders nährstoffhungrig ist Corydalis nicht. Es genügt, einmal jährlich vor der Blüte etwas Kompost oder Dünger für Blühpflanzen an die Blume abzugeben. Wer die Pflanze im Topf kultiviert, dem sei ein regelmäßiges Umtopfen (ca. alle 2 Jahre) empfohlen, um verbrauchte Erde gegen frisches, nährstoffreiches Substrat auszutauschen.

 

Lerchensporn, Corydalis, Hohler Lerchensporn, Corydalis cava
Eine Besonderheit von Corydalis cava ist es, dass die Wildform sowohl in Violett als auch in Weiß blüht.

Lerchensporn schneiden und vermehren

Mit Blick auf Schnittmaßnahmen reicht es aus, welke Pflanzenteile und Blüten von Corydalis regelmäßig zu entfernen. Ein Rückschnitt vertrockneter Horste kann im Herbst oder zeitigem Frühjahr vor dem Austrieb erfolgen.

Lerchensporne vermehren sich recht eifrig durch Selbstaussaat, wenn man sie lässt. Wer eine kontrollierte Vermehrung bevorzugt, sollte die Samenstände vor der Reife unbedingt abschneiden.

Alternativ kann man die reifen Samenkapseln auch abernten und im Herbst breitwürfig aussäen. Daneben ist im Herbst auch eine Vermehrung durch Wurzelteilung denkbar.

 

Lerchensporn, Corydalis, Gefingerter Lerchensporn, Corydalis solida
seltene, blau-violette Blüten an Gefingertem Lerchensporn | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten der Gattung Corydalis

Zur Gattung Corydalis gehören rund 500 verschiedene Arten. Für eine Kultur im Garten bieten sich dabei vor allem heimische Varianten sowie einige besonders winterharte Importklassiker an. Hier ein paar Empfehlungen:

  • Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida): hellblaue bis purpurrote Blüten; 10 bis 20 cm Wuchshöhe; gefährdete Art und daher eine besondere Empfehlung für Naturliebhaber
  • Gelber Lerchensporn (Corydalis lutea): gelbe Blüten; 15 bis 20 cm Wuchshöhe; bevorzugt kiesige bis steinige Böden
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava): weiße bis zartviolette Blüten; 15 bis 30 cm Wuchshöhe; beliebte Bepflanzung für den Gehölzrand im Naturgarten
  • Mittlerer Lerchensporn (Corydalis intermedia): purpurrote Blüten; 5 bis 20 cm Wuchshöhe; äußerst winterharte Art, die selbst in der Subarktis und im Gebirge noch problemlos wächst; ideal für den Steingarten oder Alpingarten
  • Zwerg-Lerchensporn (Corydalis pumila): blauviolette bis blasslila Blüten; 5 bis 10 cm Wuchshöhe; niedrigwüchsige Art für die Frühlingswiese oder den Gehölzrand

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Es sind keine besonderen Schadbilder für Corydalis bekannt

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