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Sterndolde, Astrantia, Große Sterndolde, Astrantia major

Sterndolde pflanzen – Standort, Pflege und Schnitt

Die in den Sommermonaten blühende Sterndolde (Astrantia) ist eine beliebte Schnittblume und gehört ob ihrer nektarführenden Blüten zu jenen Stauden, die Nützlingen wie Bienen und Schmetterlingen im Garten eine wertvolle Nahrungsquelle bieten.

Wie es der Name bereits vermuten lässt, weisen die Blüten der Sterndolden dabei ein schmuckvolles, sternförmiges Aussehen auf. Des Weiteren sorgt eine kräftige Blütenfarbe, welche von strahlendem Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Violett reicht, dafür, dass die Dolden der Astrantia im Staudenbeet wunderbare Akzente setzt.

Lesen Sie im Folgenden, wie Sie die Blütenpracht der Sterndolde im Garten am besten in Szene setzen und worauf es bei der Pflanzung und Pflege der Astrantia ankommt.

 

Steckbrief zur Sterndolde

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Astrantia
  • Herkunft: Asien, Europa
  • Wuchshöhe: 15 bis 90 cm
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Blüten: gezähnte, grün-weiße bis rosa Doldenblüten
  • Blätter: grob gezähnte, handförmig gelappte Blätter
  • Lichtverhältnisse: halbschattig
  • Wasserbedarf: mäßig
  • Boden: lehmig, sandig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: neutral
  • Winterhärte: bis -23 °C winterhart
  • Verwendung: Blume,  Wildstaude, Zierstaude

 

Sterndolde pflanzen – Standort und Ablauf

Die in Asien und Europa heimischen Sterndolden gehören zur Familie der Doldenblütler. Bei guter Standortwahl und Pflege wachsen sie zu buschigen Stauden heran, die Wuchshöhen von bis zu 90 cm erreichen können.

Wildarten der Astrantia wachsen vor allem in Wäldern, wobei sie eine halbschattige Lage bevorzugen. Im Garten sollten die Stauden daher ähnliche Standortbedingungen vorfinden, um prächtig zu gedeihen. Ein Plätzchen unter schattenspendenden Bäumen ist damit also sehr empfehlenswert. Sehr beliebte Pflanzpartner sind zudem Anemonen, Funkien, Knöterich, Rosen und Wald-Schmiele.

 

Der richtige Boden für Sterndolden

Neben einem vor praller Sonne geschützten Standort benötigt Astrantia auch ein geeignetes Standortsubstrat. Am besten wählen Sie hier einen frisch-feuchten, durchlässigen, humosen und kalkhaltigen Lehmboden. Der Boden-pH-Wert des Bodens sollte im neutralen Bereich, bei etwa 6,5 bis 7,0 Punkten liegen.

Damit das Bodensubstrat ausreichend feucht bleibt, können Sie vor der Pflanzung etwas Bentonit unter die Erde mischen. Das Gestein gilt als guter Feuchtigkeitsspeicher und kann spätere Gießgänge minimieren. Ein spezieller Winterschutz ist für Sterndolden nicht notwendig, denn die Zierstauden vertragen problemlos Temperaturen von -17 °C bis -23 °C.

Einzelheiten zum Standort für Sterndolden:

  • Astrantia benötigt halbschattigen Standort
  • Lage unter schattenspendenden Gehölzen sinnvoll
  • Boden frisch-feucht, durchlässig und humos
  • Betonit verbessert Feuchtigkeitsgehalt des Bodens
  • kalkhaltige und lehmige Substrate empfohlen
  • Boden-pH-Wert:: neutral, von 6,5 bis 7,0 Punkten
  • Beetnachbarn: Anemone, Funkie, Knöterich, Wald-Schmiele
  • Sterndolden sind winterhart

 

Sterndolde, Astrantia, Große Sterndolde, Astrantia major
Große Sterndolde (Astrantia major)

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Die Pflanzung der Sterndolden erfolgt zwischen April und Mai, sobald kein Nachtfrost mehr auftritt. Eine Aussaat ist im Falle von Astrantia hingegen nicht zu empfehlen, denn selbst nach dem Pflanzen von vorgezogenen Stauden kann es noch zwischen 2 und 3 Jahren dauern, bis die schöne Sterndolde ihre volle Blütenpracht entfaltet.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Für optimale Wachstumsbedingungen der Sterndolde wird der Boden zunächst aufgelockert und gegebenenfalls mit Humus, Lehm und Kalk angereichert. Die zusätzliche Einbringung von Bentonit kann wie bereits erwähnt die Wasserspeicherfähigkeit des Substrats verbessern.

3. Schritt – Pflanze vorbereiten: Vor der Pflanzung werden Sterndolden kurz ins Wasser gestellt, bis sich der Wurzelballen gut mit Feuchtigkeit vollsaugen konnte. vor der Pflanzung in Wasser getaucht, bis sich die Wurzelballen vollgesogen haben. Unterdes können Sie schon einmal die Pflanzlöcher vorbereiten, welche in etwa den anderthalbfachen Durchmesser des Wurzelballens haben sollten.

4. Schritt – Sterndolde pflanzen: Der Pflanzabstand zwischen einzelnen Stauden beträgt je nach Art 30 bis 50 cm. Besonders schön kommt Astrantia in kleinen Tuffs zu je 5 bis 10 Stück zur Geltung. Abschließend ist es ratsam, eine Schicht Rindenmulch im Wurzelbereich aufzutragen. Wie Bentonit schützt auch dieser die Zierstauden vor Austrocknung.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin für Astrantia: Mai, nach den Eisheiligen
  • Boden vor Pflanzung gut auflockern
  • ggf. mit Lehm, Humus und Kalk anreichern
  • ergänzend Bentonit ins Substrat einarbeiten
  • vorab ins Wasser stellen
  • inzwischen Pflanzlöcher ausheben
  • Durchmesser: 1½-facher Umfang des Pflanzballens
  • Pflanzabstand einzelner Stauden: 30 – 50 cm
  • gerne in Tuffs zu je 5 – 10 Stck. pflanzen
  • abschließend Rindenmulch im Wurzelbereich auftragen

 

Sterndolden gießen und düngen

Die Blütezeit der Sterndolde erstreckt sich von Juni bis August und kann bei guter Pflege bis in den September ausgeweitet werden. Dafür ist jedoch eine ausreichende Bewässerung während der Blüte nötig. Generell sollte der Boden für die Bedürfnisse der Astrantia stetig feucht sein, weshalb gerade in heißen Monaten häufiger nachgegossen werden muss.

Mit Blick auf die Vorliebe der Sterndolden für Kalk können Sie zum Gießen aber problemlos Leitungswasser verwenden. Staunässe ist trotz der Feuchtigkeitsliebe der Astrantia natürlich zu vermeiden.

Sterndolden erfreuen sich neben Gießgängen auch an einer Düngung mit Hornspänen im Frühjahr vor der Blüte. Nach der Blütezeit empfiehlt sich das Einarbeiten von reifem Kompost ins Standortsubstrat. Die Mulchschicht im Wurzelbereich hin und wieder zu erneuern, ist ebenfalls eine gute Maßnahme.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • während Blütezeit im Sommer ausreichend wässern
  • Gießen kann Blüte bis in den September verlängern
  • Standortboden müss durchgehend feucht sein
  • Staunässe ist natürlich trotzdem zu vermeiden
  • Arten der Astrantia lieben Kalk
  • kalkhaltiges Leitungswasser daher sehr zu empfehlen
  • erste Düngung erfolgt im Frühjahr mit Hornspänen
  • Kompost zur Zweitdüngung nach der Blüte
  • ab und an mulchen, um Verdunstung vorzubeugen

 

Sterndolden schneiden und vermehren

Um die Sterndolde zu einer besonders üppigen Blütenbildung anzuregen, empfiehlt sich ein erster Rückschnitt unmittelbar nach dem Ende der ersten Blüte im Juli. Schneiden sie hierzu einfach einen Teil der abgeblühten Stängel aus der Staude.

 

Sterndolde ausputzen und verjüngen

Ergänzend sollten Sie welke Blätter und Blüten regelmäßig von der Pflanze entfernen. Dies beugt auch Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall vor, denn beide Schadbilder manifestieren sich mit Vorliebe an welken Pflanzenteilen.

Ein radikaler und bodennaher Verjüngungsschnitt kann dann im Herbst erfolgen. Er hilft dabei, das Wachstum der Astrantia zu verdichten.

Sterndolden sind mehrjährige Freilandstauden und überstehen die kalten Wintermonate hierzulande für gewöhnlich ohne Probleme. Unterstützend können Sie im Herbst aber eine Schicht Reisig oder Laub im Wurzelbereich ausbringen, um der Pflanze beim Überwintern unter die Arme zu greifen.

 

Vermehrung durch Wurzelteilung

Dass die Vermehrung der Sterndolde durch Aussaat eine langwierige Angelegenheit ist und bis zur vollen Blüte einige Jahre in Anspruch nehmen kann, haben wir bereits im Pflanzabschnitt angedeutet.

Besser ist es deshalb, Sterndolden durch Wurzelteilung zu vervielfältigen. Die Maßnahme sorgt gleichzeitig auch für eine Verjüngung der Stauden und kann deren Langlebigkeit positiv beeinflussen.

Besonders stabile Stauden können hierfür im Frühjahr, zwischen März und April geteilt werden. Frisch gepflanzte Stauden und Jungstauden sollten Sie dagegen bis zum Herbst Zeit für eine ausreichende Wurzelbildung Zeit geben.

Nehmen Sie zur Wurzelteilung einen Spaten oder ein scharfes Messer zur Hand und trennen Sie den Wurzelstock in der Mitte entzwei. Die Teilstücke können dann unverzüglich neu verpflanzt werden.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • Rückschnitt nach der ersten Blüte fördert Zweitblüte
  • hierzu abgeblühte Stängel aus der Staude schneiden
  • zusätzlich welke Pflanzenteile der Sterndolde entfernen
  • ein bodennaher Rückschnitt erfolgt dann im Herbst
  • da Astrantia winterhart ist, keinen Winterschutz nötig
  • allenfalls Reisig oder Laub im Wurzelbereich auszubringen
  • für Vermehrung der Sterndolden Wurzelteilung durchführen
  • kräftige Stauden hierzu im Frühling ausgraben
  • Jungpflanzen der Sterndolde im Herbst teilen
  • danach Wurzelstock mit Spaten / scharfem Messer entzweien
  • die Teilstücke lassen sich umgehend neu verpflanzen

 

Interessante Arten der Astrantia

Die Gattung der winterharten Astrantia umfasst lediglich 10 verschiedene Arten, die sich vor allem anhand ihrer Wuchshöhe und Blütenfärbung unterscheiden. Besonders sortenreich ist dabei die Große Sterndolde (Astrantia major), welche auch als beliebteste Art im Garten gilt.

Einzelheiten zu dieser, wie auch zu einigen anderen, empfehlenswerten Sterndolden entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht:

ArtBeschreibung
Bayerische Sterndolde
Astrantia bavarica
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: weiße Blütendolden
Wuchshöhe: 20 bis 40 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart
Große Sterndolde
Astrantia major
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: weiße, rote, rosarote oder violette Blütendolden
Wuchshöhe: 30 bis 90 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart
gute Sorten: 'Abbey Road', 'Florence', 'Haspen Blood', 'Moulin Rouge', 'Primadonna', 'Princesse Sturdza', 'Roma', 'Rosea' 'Rosensinfonie', 'Ruby Wedding', 'Star of Billion', 'Sunningdale', 'Venice'
Kleine Sterndolde
Astrantia minor
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: weiße Blütendolden
Wuchshöhe: 15 bis 30 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart
Krainer Sterndolde
Astrantia carniolica
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: weiße oder rote Blütendolden
Wuchshöhe: 40 bis 60 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart
gute Sorten: 'Rubra'
Riesen-Sterndolde (Kaukasus Sterndolde)
Astrantia maxima

Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: rosa oder weiße Blütendolden
Wuchshöhe: 60 bis 90 cm
Herkunft: Asien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; besonders große Blüten
gute Sorten: 'Mark Fenwick', 'Rosea', 'Shaggy'

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Die Sterndolde ist eine besonders robuste Pflanze, die sich kaum anfällig gegenüber Schädlingen und Erkrankungen zeigt. Insbesondere Schnecken lassen auffallend oft die Finger von den schönen Zierstauden.

Bei einem seltenen Befall durch Blattfleckenkrankheit, die sich durch braune Flecken auf den Blättern äußert, hilft das Spritzen der Pflanze mit Brennnesselsud. Dieser kann ebenso bei einem Befall mit Miniermotten eingesetzt werden, die die Pflanze meist aber nur optisch schädigen.

Gegen Wurzelfraß durch Wühlmäuse können die Wurzelballen der Sterndolden bereits bei der Pflanzung in engmaschige Drahtkörbe eingesetzt werden, die der Wühlmaus einen Zugang zu den Wurzeln verwehren.

 

Fazit

Arten der Sterndolde sind robuste und winterharte Sommerblüher, die den Garten mit ihren sternförmigen Doldenblüten verschönern. Die Blütenfarben variieren je nach Art und Sorte von Weiß über Rosa und Rot bis hin zu Violett.

Die Pflege der Sterndolden beschränkt sich im Großen und Ganzen auf eine regelmäßige Bewässerung, sowie einen Pflegeschnitt während und nach der Blüte. In Sachen Standort sollte Astrantia lieber etwas schattiger stehen, denn aus ihren natürlichen Herkunftsgebieten ist sie halbschattige Lagen gewöhnt.

Geht es um Schadbefall zeigt sich die beliebte Zierstaude und Schnittblume relativ robust und wird bei guter Pflege nur selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen.

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