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Akelei pflanzen – Standort, Pflege und Arten

Die auch als Elfenschuh oder Narrenkappe bekannten Arten der Akelei (Aquilegia) ist eine Zierpflanze, die sich durch ihre einzigartigen Spornblüten auszeichnet. Sie zählt zu den ersten blühenden Gewächsen im Frühling, wobei ihre Blüten mit einem breiten Farbspektrum von Weiß, Violett und Blau bis hin zu Gelb und dunklen Rottönen aufwarten. Ihren Weg in europäische fanden Akeleien bereits im Mittelalter. Bis ins 14. Jahrhundert wurde Aquilegia sogar heilpflanzlich genutzt. Insbesondere die Gemeine Akelei fand seiner Zeit medizinische Anwendung, so zum Beispiel bei Krampfanfällen, Milz-, Leber- und Hauterkrankungen oder zur Wundbehandlung.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Aquilegia aufgrund ihres hohen Gehalts an Blausäureglykosid zu den Giftpflanzen zählt. Von privaten Experimenten ist deshalb strikt abzuraten. Gegen eine schmuckvolle Beetbepflanzung mit Aquilegia spricht hingegen nichts. Wie ihnen die Kultivierung am besten gelingt, verraten wir Ihnen hier.

Wissenswertes: Trivialnamen für die Akelei gibt es viele. Von Elfenhandschuh oder Elfenschuh über Kapuziner- und Narrenkappe bis hin zu Kaiser-, Teufels- und Zigeunerglocke nehmen hierbei die meisten Bezeichnungen Bezug auf die oftmals gespornten Blüten der Akeleien. Mit dem Gattungsnamen ‚Aquilegia‘ verhält es sich nicht anders. Dieser leitet sich von dem lateinischen Wort aquila für ‚Adler‘ ab, und gibt preis, dass die Blütensporne vieler Akelei Arten an die Krallen jener Greifvögel erinnern.

 

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Wie aus dem Elfenhain: zartrosa Akelei Blüten | © Das Grüne Archiv

Akelei pflanzen – Standort und Ablauf

Die Akelei gehört zu Familie der Hahnenfußgewächse und ist in den gemäßigten Klimaregionen Nordamerikas, Europas und Nordasiens heimisch. Ihre wildwachsenden Arten wachsen dabei in unterschiedlichsten Lagen. So finden sich die schönen Giftpflanzen sowohl in üppigen Graslanden und Wäldern, als auch in Wüsten und Hochgebirgen wieder. Die bis zu 90 cm hohen Zierstauden kommen also von schattigen über halbschattige bis hin zu vollsonnigen Standorten mit allen Lichtverhältnissen zurecht.

Besonders gerne kultiviert man hierzulande die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris). Da es sich Arten der Aquilegia aber um Giftpflanzen handelt, sollten die schönen Blütenstauden außer Reichweite von Kindern und Haustieren gepflanzt werden.

 

Boden für Aquilegia

Geht es um das richtige Bodensubstrat, so bevorzugt Aquilegia einen nährstoffreichen, durchlässigen und sandigen Boden. Auch sollte das Substrat basische pH-Wert zwischen 8,5 und 10 aufweisen und stetig feucht gehalten werden. Bei einer Pflanzung in Beete benötigen Arten der Akelei ferner ausreichend Abstand zu Nachbarpflanzen.

Vor allem dominante Gewächse wie Ahorn und Birken sollten dabei als Nachbarn vermieden werden, da sie durch ihre kräftigen Wurzeln der Aquilegia wichtige Nährstoffe streitig machen können. Stattdessen eignen sich weniger konkurrierende Zierpflanzen wie Funkien, Hortensien oder Astern als Pflanzpartner. Eine Topfkultur von Akeleien ist ebenfalls möglich, führt durch begrenzten Wurzelraum allerdings zu einer verkürzten Blütezeit.

Einzelheiten zum Standort für Akelei:

  • Aquilegia verträgt schattige, halbschattige und vollsonnige Standorte
  • frisch-feuchter, durchlässiger und nährstoffreicher Sandboden ist ideal
  • pH-Wert des Bodens: basisch, von 8,5 bis 10 Punkten
  • geeignete Pflanznachbarn: Hortensien, Funkien, Astern
  • Baumgehölze bergen hingegen die Gefahr zu starker Wurzelkonkurrenz
  • bei Topfkultur könnte sich die Blütezeit erkürzen
  • Vorsicht, Arten der Aquilegia sind Giftpflanzen
  • nur außer Reichweite von Kindern und Haustieren gepflanzt werden

 

 

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Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) | © Das Grüne Archiv

 

Pflanzanleitung für Akelei

Aquilegia kann bereits im Frühjahr durch Aussaat in den Garten gebracht werden, doch blühen die gesäten Pflanzen erst im folgenden Jahr. Für eine frühe Blüte empfiehlt sich deshalb das Pflanzen von vorgezogener Akeleien. Diese können Sie in Gärtnereien und bei Züchtern in großer Sorten- und Farbvielfalt erwerben. Bei der Pflanzung gehen Sie dann am besten wie folgt vor:

1. Schritt – Pflanztermin wählen: Die Pflanzung der Aquilegia kann bereits ab Ende April erfolgen. Nachtfröste sollten jedoch mit Sicherheit auszuschließen sein, sodass ein Pflanztermin nach den Eisheiligen am sinnvollsten erscheint.

2. Schritt – Boden vorbereiten: Für optimale Wachstumsbedingungen wird der Boden der Akelei vor der Pflanzung tiefgründig gelockert. Anschließend empfiehlt es sich, das Substrat mit Sand, sowie Humus oder Kompost anzureichern. Das ausgehobene Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen der Aquilegia sein. Als nährstoffreiche Starthilfe können Sie zudem etwas Hornmehl mit ins Pflanzloch geben.

3. Schritt – Akelei pflanzen: Achten Sie bei der Pflanzung von Aquilegia auf einen Abstand von 30 cm zu jedweden Nachbargewächsen. Der Wurzelballen der Akelei wird vor der Ausbringung in einen Eimer mit Wasser gesetzt, bis er sich gut mit Feuchtigkeit vollgesogen hat. Nachdem der Wurzelballen in das Pflanzloch gesetzt wurde, füllen Sie dieses mit Erdaushub auf und drücken das Substrat vorsichtig an. Abschließend darf die Akelei noch einmal großzügig gegossen werden, was ein rasches Anwachsen im Boden unterstützt.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanztermin für Aquilegia: April bis Mai, nach den Eisheiligen
  • vor der Pflanzung Standortboden gut auflockern
  • zur Optimierung Humus, Sand und Kompost untermischen
  • während der Vorbereitung den Pflanzballen in Wasser stellen
  • Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein
  • Pflanzabstand beträgt 30 cm
  • nach der Pflanzung die Erde im Wurzelbereich vorsichtig andrücken
  • abschließend großzügig wässern

 

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Akelei liebt frisch-feuchte Standorte | © Das Grüne Archiv

Pflege der Akelei – gießen und düngen

Während ihrer Blütezeit von Mai bis Juli bildet die Akelei herrlich gespornte Blütenköpfe aus, die in zahlreichen Farben erstrahlen. Die Blüten sind begehrte Nektarweiden für Nützlinge wie Bienen und Hummeln, benötigen jedoch einiges an Wasser, um sich zu entwickeln. Ein Mulchen des Bodens kann hier vor übermäßiger Verdunstung schützen. Insgesamt sollte der Standortboden niemals vollständig austrocknen. Staunässe ist natürlich dennoch zu vermeiden.

Neben ausreichender Bodenfeuchtigkeit benötigt Aquilegia für die Ausbildung ihrer Blüten auch ausreichend Nährstoffe. Diese geben Sie am besten in Form einer Kompostdüngung vor der Blütezeit aus. Ebenso sollten Sie Unkraut und welke Pflanzenteile regelmäßig entfernen, damit Pflanzenkrankheiten keine Chance haben.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • während ihrer Blütezeit benötigen Arten der Akelei reichlich Wasser
  • eine Mulchschicht kann hier die Bewässerung deutlich erleichtern
  • Standortboden der Aquilegia nie völlig austrocknen lassen
  • Staunässe ist trotz Feuchtigkeitsliebe der Akelei aber zu vermeiden
  • Die Düngung der Zierpflanze erfolgt vor der Blütezeit mit Kompost
  • ergänzend Unkraut und welke Pflanzenteile regelmäßig entfernen

 

Pflege der Akelei – schneiden und vermehren

Eine Zweitblüte lässt sich bei der Akelei durch einen bodennahen Rückschnitt unmittelbar nach der ersten Blüte im Frühsommer erreichen. Im Herbst hilft ein erneuter Rückschnitt dann, den Wuchs im nächsten Frühjahr zu verdichten. Auch ist der Herbstschnitt förderlich für die Winterhärte der Aquilegia, denn je weniger Energie die Staude in oberirdische Pflanzenteile stecken muss, desto robuster werden die Wurzeln gegen Kälte. Darüber hinaus lässt sich durch das Einkürzen die Gefahr von Frostschäden minimieren. Ein weiterer Winterschutz ist jedoch nicht nötig, denn die Akelei ist bis -40 °C winterhart.

Vermehrung durch Aussaat: Unmittelbar nach der Blüte bildet Aquilegia von Juli bis August ihre Samen in sogenannten Balgfrüchten aus. Diese kleinen grünen Kapseln enthalten jeweils bis zu 35 Samen und ermöglichen der Pflanze eine üppige Selbstaussaat. Wer diese unterbinden möchte, sollte die Balgfrüchte im Herbst absammeln, sobald diese sich bräunlich verfärben. Im nächsten Frühjahr können die so gewonnenen Samen dann zur kontrollierten Aussaat verwendet werden.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • bodennaher Rückschnitt der Akelei im Frühsommer fördert Zweitblüte
  • Herbstschnitt sorgt für dichteren Wuchs und bessere Winterhärte
  • Aquilegia ist bis -40 °C winterhart ist
  • kein Winterschutz nötig
  • Akelei neigt zu unkontrollierter Selbstaussaat
  • für kontrollierte Aussaat im Herbst Balgfrüchte absammeln
  • Samen können dann im nächsten Frühling ausgesät werden

 

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Beliebte Sorte: Rocky-Mountain-Akelei ‚Spring Magic‘ | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Aquilegia

Aquilegia existiert in über 120 unterschiedlichen Arten, die sich hauptsächlich in ihrer Wuchshöhe, Blütengröße und Blütenfarbe unterscheiden. Auch gibt es einige mehrfarbige Arten der Aquilegia und diverse originelle Zuchtsorten. Die schönsten haben wir nachstehend für sie zusammengefasst:

SorteBeschreibung
Alpen-Akelei
Aquilegia alpina
Blütezeit: Mai bis Juli
Blütenfarbe: blaue Blüten
Wuchshöhe: 35 bis 45 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Aquilegia ist bis -29 °C winterhart; beliebte Steingartenstaude
Gemeine Akelei
Aquilegia vulgaris
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: blauviolette, rotviolette, weißrosa oder weiße Blüten
Wuchshöhe: 30 bis 60 cm
Herkunft: Europa, Nordwestafrika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -35 °C winterhart; Sorten mit zweifarbigen, sowie gefüllten Blüten erhältlich
gute Sorten: 'Alba', 'Altrosa', 'Barlow' (Serie), 'Bauerngarten', 'Biedermeier', 'Elfenschuh', 'Großmutters Garten', 'Lime Sorbet', 'Nivea', 'Olympia', 'Pink Petticoat', 'Red Bonnet', 'Ruby Port', 'William McGuiness', 'Winky Red and White'
Gold-Akelei
Aquilegia chrysantha
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: goldgelbe Blüten
Wuchshöhe: 80 bis 90 cm
Herkunft: Colorado, Südwestamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; geschützte Aquilegia
gute Sorten: 'Yellow Queen'
Kanadische Akelei (Rote Akelei)
Aquilegia canadensis

Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: rote Blüten
Wuchshöhe: 60 bis 90 cm
Herkunft: Kanada, Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; Aquilegia canadensis unter Naturschutz; besonders langspornige Sorten erhältlich
gute Sorten: 'Canyon Vista', 'Nana', ‘Red Hobbit’, ‘Red Star’
Kurilen-Akelei
Aquilegia flabellata > Aquilegia akitensis
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: weiße, rosaweiße oder blauweiße Blüten
Wuchshöhe: 30 cm
Herkunft: Japan, Asien
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -40 °C winterhart; beliebte Zwergakelei für den Steingarten; Aquilegia flabellata steht seit 2001 unter Naturschutz
gute Sorten: 'Pumila', 'Cameo Weiß', 'Ministar'
Rocky-Mountain-Akelei
Aquilegia caerulea
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: blaue, weiße, rosa, rote oder gelbe Blüten
Wuchshöhe: 15 bis 80 cm
Herkunft: Rocky Mountains, Nordamerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: Aquilegia caerulea ist bis -40 °C winterhart; steht seit 2001 unter Naturschutz; Sorten mit zweifarbiger Blüte erhältlich
gute Sorten: 'Alaska', 'Alba', 'Blue Star', 'Florida', 'Georgia', 'Kansas', 'Koralle', 'Kristall', 'Little Lanterns', 'Maxis', 'McKana', 'Rose Queen', 'Rotstern', 'Silver Queen', 'Spring Magic Blue', 'Virginia'
Schwarzviolette Akelei
Aquilegia atrata
Blütezeit: Mai bis Juni
Blütenfarbe: dunkelviolette Blüten
Wuchshöhe: 40 bis 70 cm
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; Aquilegia atrata steht seit 2001 unter Naturschutz

 

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Arten der Aquilegia sind robuste Giftpflanzen, die sich kaum anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen zeigen. Lediglich der Echte Mehltau kann bei starker Trockenheit die Blätter der Pflanze befallen. Gegen ihn hilft, ebenso wie gegen Schädlinge in Form von Blattläusen oder Akeleien-Blattwespen, das Spritzen der Pflanze mit Brennnesselsud.

Auch Wollläuse, welche die Pflanze mit watteähnlichem Belag überziehen und die sogenannte Akelei-Gallmücke lassen sich durch diesen Sud erfolgreich bekämpfen. Bei einem Befall durch Gallmücken sollten Sie befallene Knospen zudem umgehend entfernen.

 

Fazit

Akeleien sind pflegeleichte und winterharte Zierpflanzen, die nur wenige Ansprüche an ihren Standort stellen. Am besten gedeihen sie an halbschattigen bis sonnigen Standorten mit einem nährstoffreichen und sandigen Bodensubstrat. Neben regelmäßigen Gießgängen begnügt sich Aquilegia in Sachen Pflege mit zwei Pflegeschnitten pro Jahr, die jeweils nach der ersten Blüte sowie im Herbst durchzuführen sind.

Die zauberhaften Spornblüten der Akelei sind in unzähligen Farbvariationen erhältlich. Manchmal erstrahlen ihre Arten sogar in zweifarbigem Blütenglanz, was die einzigartige Wirkung im Garten weiter unterstützt. Wer also märchenhafte Akzente in seinem heimischen Grün schaffen möchte, ist mit der als Elfenschuh bekannten Aquilegia definitiv gut beraten.

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