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Efeutute – Arten, Pflege und Kultur

Geht es um pflegeleichte Zimmerpflanzen für Anfänger, steht die Efeutute (Epipremnum) ganz oben auf der Liste. Die schöne immergrüne Liane ist Grundlage zahlreicher Pflanzkonzepte für den Indoor Dschungel, da sie sich mit ihrem kletternden Wuchs elegant um Wandhaken, Regale, Fensterrahmen und gespannte Bindfäden legen lässt. Auch in der Pflanzampel kommt Epipremnum wunderbar zur Geltung. In ihren Standortansprüchen offenbart sich die Efeutute dabei als ideale Lösung für schattige Zimmerstandorte.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Die Efeutute wird sehr häufig mit Philodendron verwechselt, da beide Zimmerpflanzen herzförmige Blätter besitzen und auch zur gleichen Pflanzenfamilie gehören. Allerdings besitzt nur Epipremnum die charakteristischen Blattmuster, welche von weiß-grün bis weiß-gelb panaschiert, gefleckt und meliert reichen.

 

Efeutute pflanzen – Standort und Substrat

Die Efeutute gehört wie viele Klassiker unter den Zimmerpflanzen zur Familie der Aronstabgewächse. Diese fallen durch einen Verbreitungsschwerpunkt in tropischen Regenwäldern auf. Auch Epipremnum stammt ursprünglich aus pazifischen Regenwaldgebieten und damit aus den warmen Tropen Asiens und Ozeaniens. Dort gedeiht sie ähnlich wie ihr Artverwandter Philodendron dank Luftwurzeln an Baumstämmen bis zu 20 m in die Höhe.

Die Urwaldbäume dienen Epipremnum an ihren Freilandstandorten als schattenspendender Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Und auch in Zimmerkultur wünschen sich Efeututen ein schattiges Plätzchen. Lichtarme Räume und dunkle Zimmerecken sind für diese Pflanzen also wie geschaffen. Dabei vertragen sie trotz herkunftsbedingter Liebe zu hoher Luftfeuchtigkeit auch trockeneres Raumklima und halten es bedingt sogar in trockener Heizungsluft aus.

Sehr helle Standorte sind bei Epipremnum hingegen tunlichst zu meiden. Einerseits verbrennen die Blätter der Pflanzen in Vollsonne sehr schnell, andererseits bleicht auch das oft ziervoll panaschierte Blattmuster der Efeututen bei hoher Lichtzufuhr leicht aus.

Auch mit Blick auf das Pflanzsubstrat zeigt sich die Efeutute recht genügsam. Ein einfaches Substratgemisch aus Zimmerpflanzenerde und Perliten im Verhältnis 80 : 20 mit leicht sauren pH-Werten zwischen 5 und 6,5 Punkten reicht völlig aus, damit die Kletterpflanze gut gedeiht. Zur Optimierung des pH-Wertes kann man etwas feinen Rindenmulch aus Pinienrinde mit in das Substrat geben.

Einzelheiten zum Standort für Epipremnum:

  • ideal für schattige Zimmerstandorte
  • lichtreiche Standorte sind hingegen ungeeignet
  • Sonneneinstrahlung sorgt für Brennschäden
  • Blattmuster bleichen in der Sonne ebenfalls aus
  • Substrat aus Erde und Perliten (80 : 20) mischen
  • pH-Wert des Bodens: leicht sauer, von 5 bis 6,5
  • bei Bedarf Substrat mit Rindenmulch optimieren

 

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Der dekorative Blattschmuck der Efeutute entwickelt sich am besten im hellen Halbschatten | © Das Grüne Archiv

Efeutute gießen und düngen

Ein guter Feuchtigkeitshaushalt ist für Epipremnum sehr wichtig. Sie werden daher immer gegossen, sobald der Boden trocken erscheint. Für gewöhnlich ist das während der Hauptvegetationszeit von Frühling bis Herbst einmal die Woche, im Winter alle 14 Tage der Fall. Das Gießwasser sollte möglichst kalkfrei sein, da ein zu hoher Kalkgehalt im Boden die Blätter der Efeutute gelb werden lässt.

Ergänzend zur Bewässerung empfiehlt sich ein gelegentliches Besprühen der feuchtigkeitsliebenden Epipremnum Blätter mit einer Sprühflasche. Im Sommer darf man die Pflanzen hierfür auch gerne mal unter die Dusche stellen und mit einem feinen Sprühstrahl aus dem Duschkopf bewässern. Die Pflanzen sollten danach aber gut abtropfen und überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernt werden, um Staunässe zu vermeiden.

Gedüngt werden muss die Efeutute nicht zwangsläufig. Wer möchte, kann aber zwischen März und September alle zwei Wochen einen Flüssigünger für Grünpflanzen ausgeben. Halten Sie sich hier in Sachen Dosierung bitte an die Herstellerangaben, um die Pflanze nicht zu überdüngen. Ansonsten ist eine Düngung nur angezeigt, wenn sich an der Pflanze braune Flecken bilden, die auf Nährstoffmangel hinweisen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • während Hauptwachstumsphase wöchentlich gießen
  • vorab Bodentrockenheit überprüfen
  • im Winter Bewässerung auf 14-tägige Intervalle reduzieren
  • es gilt: je dunkler der Standort, desto weniger Wasser
  • Düngung nur bei Nährstoffmangel nötig (braune Flecken)
  • bei Bedarf Flüssigdünger für Grünpflanzen ausgeben

 

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Goldene Efeutute ‚Golden Pothos‘ | © Das Grüne Archiv

Efeutute schneiden und vermehren

Die Lianentriebe der Efeututen wachsen mitunter sehr schnell, verlieren im Laufe der Zeit aber nicht selten an Blattmasse. Ist dies der Fall, kann man mit den zu lang gewordenen und verhalten Lianen auf unterschiedliche Art und Weise verfahren:

  • Lianen kaschieren: Wer mit Epipremnum langfristig gestalten möchte, kann verhalte Triebe als Leittriebe für nachwachsende Lianen verwenden. Alternativ dazu lassen sich die kahlen Triebe auch um eine Rankhilfe für Zimmerpflanzen legen oder im Topf neu verlegen und mit Erde bedecken. Die Luftwurzeln sollten hierbei nach unten gerichtet sein, damit sich Wurzelwerk für neue Seitentriebe bilden kann.
  • Lianen abschneiden: Eine weitere Möglichkeit, ist es, die Lianen abzuschneiden. Die Schnittlinge lassen sich dann beispielsweise für eine Vermehrung der Pflanze nutzen. Zu diesem Zweck stellt man sie am besten in ein Glas voll Wasser und wartet ab, bies die Ableger gut durchwurzelt sind. Danach lassen sie sich wie gewohnt neu verpflanzen.

 

Efeutute im Zimmer überwintern

Wie eingangs erwähnt, überstehen die robusten Efeututen auch Wintermonate mit trockener Heizungsluft. Allerdings wird dann ein häufigeres Befeuchten der Pflanzen notwendig. Hierfür kann man die Pflanzen entweder öfter einsprühen oder in eine große, mit Kies und Wasser gefüllte Schale stellen oder eine Wasserschale direkt auf der Heizung platzieren, um die Raumluft zusätzlich mit Feuchtigkeit anzureichern. Ansonsten sind für die Zimmerpflanze aber keine besonderen Überwinterungsmaßnahmen notwendig.

 

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Satin-Efeutute ‚Satin Pothos‘ | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Epipremnum

Früher gehörten zur Gattung Epipremnum etwa 30 Arten und war nach den Erstbeschreibern Linden und André ab 1880 als Pothos bekannt. Im Laufe der Zeit ergaben sich durch wissenschaftliche Untersuchungen jedoch signifikante Artenunterschiede, deretwegen die Ursprüngliche Epipremnum-Gattung in maßgeblich zwei verschiedene neue Gattung aufgeteilt wurde.

Die Hauptgattung stellt hierbei Epipremnum dar. Als beliebteste Art gilt diesbezüglich die Goldene Efeutute (Epipremnum aureum), deren grün-goldgelb panaschierten, herzförmigen Blätter einzigartige Akztente im Raum setzen. Es gibt eine Reihe an Sorten mit abweichenden bzw. kultivar veredelten Blattfarben und -mustern, darunter:

  • ‚Golden Queen‘: grün-gelb panaschierte Blätter
  • ‚Golden Pothos‘: grüner Blattaustrieb, später goldgelbe Blätter
  • Golden Neon Pothos‘: neonfarbene, gold-grüne Blätter

Auch eine grün-weiß gemusterte Epipremnum-Art ist mit der Gefleckten Efeutute (Epipremnum pinnatum) erhältlich. Entsprechende Sorten sind:

  • ‚Marble Queen‘: weiß-grün marmorierte Blätter
  • ‚N-Joy‘: grün-weiß geschlierte Blätter

Eine weitere, oft als Gefleckte Efeutute bezeichnete Pflanze ist die Satin-Efeutute (Scindapsus pictum). Diese ist als Aronstabgewächs zwar eng mit Epipremnum verwandt, gehört aber nicht zur Gattung. Das tut ihrem Zierwert aber keinen Abbruch und ihre samtigen, grün-weiß gefleckten Blätter bilden eine wunderbare Kombinationsmöglichkeit für andere Efeututen-Arten. Zudem wird sie auch gerne als Bepflanzung für das Terrarium genutzt. Schöne Sorten der Satin-Efeutute bieten:

  • ‚Argyraeus‘: grün-weiß getigerte Blätter
  • ‚Trebie‘: blass grün und dunkelgrün gefleckte Blätter
  • ‚Satin Pothos‘: grün-weiß schraffierte bis gefleckte Blätter

 

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Satin-Efeutute ‚Argyraeus‘ | © Das Grüne Archiv

Efeutute – Krankheiten und Schädlinge

Solange die Efeutute am richtigen Standort steht und eine angemessene Pflege erhält, treten an ihr keine besonderen Schadbilder auf.

 

Fazit

Efeututen gelten als pflegeleichte Klassiker unter den Zimmerpflanzen, die nicht nur Anfänger, sondern auch Zimmerpflanzenexperten begeistern. Die vielseitig gemusterten Arten und Sorten der Liane versprechen dabei insbesondere für lichtarme Zimmerstandorte einmalige Effekte, mit denen sich bisweilen sehr kreativ gestalten lässt. Wichtig für den Erhalt der Efeutute ist dabei eine gute Bewässerung und Befeuchtung. Letztere ist insbesondere in den Wintermonaten zu erhöhen, wenn die Pflanze vermehrt mit trockener Heizungsluft zu kämpfen hat. Ansonsten ist die herrliche Blattschmuckpflanze aber gänzlich anspruchslos.

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