Bei Heidekraut muss man zwischen zwei verschiedenen Arten unterscheiden. Im Heidegarten ebenso wie im Wildgarten und anderen, naturnahen Gartenkonzepten ist beispielsweise das auch als Erika bekannte Heide (Erica) ein absolutes Muss. Ihre nadelförmigen Blätter, wie auch ihre kopfigen, meist rosa bis violett gefärbten Blütendolden verleihen dem Garten einen rustikalen und natürlichen Charme.
Nicht zu verwechseln ist diese Heidekrautgattung allerdings mit der Sommer- oder Besenheide (Calluna), die als kostbares altes Heilkraut gilt. Deren Blüten erinnern zwar stark an jene der Erica, bleiben jedoch häufig bis in den Winter geschlossen, weshalb Calluna auch den Beinamen Knospenheide trägt.
Das Laub der Besenheide weicht mit seinen Nadelschuppen ebenfalls deutlich von den quirlständigen Einzelnadeln des Heidekrauts ab. Trotz der Unterschiede ist eine Gemeinschaftspflanzung von Heidekraut und Besenheide aber gerade im Heidegarten sehr zu empfehlen. Doch auch im Kräutergarten ist Erica nicht fehl am Platze.
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ToggleHeidekraut in der Heilkunde und Mythologie
Als Zierpflanze ist Heidekraut vielen ein Begriff. Allerdings handelt es sich insbesondere bei der Gewöhnlichen Besenheide (Calluna vulgaris) auch um eine alte Heilpflanze. Mehr noch, wird ihr auch nachgesagt, eine Zauberpflanze zu sein.
Ein Schutzkraut der Küste
Von besonderer Bedeutung ist die Besenheide allen voran an der Nordseeküste. Hier, wo solch legendäre Naturschutzgebiete wie die Lüneburger Heide liegen, ziert das Kraut ganze Landschaften und taucht im Sommer mehrere Hektar Naturfläche in ein rosa-violettes Blütenmeer.
Kein Wunder ist es da, dass die Besenheide in Regionen wie Norddeutschland quasi „Nationalblume des Nordens“ ist. Früher glaubte man sogar, dass Kränze aus Heidekraut an Türen und Spiegeln vor Unheil bewahren und das Glück anziehen. Ebenso sollte sie das Weidevieh schützen.
Nordische Seefahrer waren zudem der Überzeugung, dass Heidekraut an Bord der Schiffe die Besatzung vor Seebruch und Stürmen bewahrte. Dazu wurden Heidekrautsträuße und -kränze an bzw. in den Schiffen angebracht, die ein „schützendes Stück Heimat“ symbolisierten.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Heidekraut
Besenheide besitzt laut neueren Forschungen ein äußerst vielseitiges Wirkstoffprofil. Laut einer litauischen Studie der Lithuanian University of Health Sciences enthält Calluna vulgaris vor allem Phenole und Triterpene reichlich.1Vytaute Kaunaite, Gabriele Vilkickyte, Lina Raudone: Phytochemical Diversity and Antioxidant Potential of Wild Heather (Calluna vulgaris L.) Aboveground Parts; in: Plants, Volume 11, Issue 17, 2022; PMID: 36079589 MDPI
Doch auch einige medizinisch wirksame Pflanzenfarbstoffe und hier vor allen Anthocyane und Flavonoide sind in Calluna vulgarid zu finden. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Inhaltsstoffen.
- ß-Sitosterol
- Amyrin
- Anthocyane
- Betulin
- Corosolsäure
- Erythrodiol
- Kaempferol
- Kaffeesäure
- Lupeopl
- Maslinsäure
- Myricetin
- Oleanolsäure
- Quercetin
- Tocopherol
- Ursolsäure
- Uvaol
Besenheide wird unter anderem für ihre harntreibende und blutreinigende Wirkung geschätzt, die sie für eine Anwendung bei Steinleiden, Rheuma, Harnwegsinfekten und Gicht prädestiniert. Gemäß einer portugiesischen Studie besitzt Calluna vulgaris eine antioxidative, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.2Filipa Mandim, Lillian Barros, Ricardo C Calhelha, Rui M V Abreu, José Pinela, Maria José Alves, Sandrina Heleno, P F Santos, Isabel C F R Ferreira: Calluna vulgaris (L.) Hull: chemical characterization, evaluation of its bioactive properties and effect on the vaginal microbiota; in Food & Function, Volume 10, Issue 1, 2019; PMID: 30539184 PubMed
Des Weiteren weist die Studie darauf hin, dass sich die Heilpflanze insbesondere zur Behandlung bakterieller Infektionen im Vaginalbereich eignet. Denn die antibiotische Wirkung von Besenheide scheint sich sehr gezielt gegen pathogene Bakterien zu richten, ohne dabei die natürliche Vaginalflora anzugreifen. Als Frauenheilkraut ist Calluna vulgaris also durchaus interessant.
Heidekraut pflanzen
Das Heidekraut stand unverkennbar Pate bei der Namensgebung der Heidekrautgewächse, zu deren Familie auch die Lavendelheide, Traubenheide, Heidelbeere und sogar Rhododendren und Azaleen gehören.
Verbreitet ist Erica dabei sowohl in Europa als auch in Afrika, wobei gut 90 Prozent aller Heidekrautarten im südlichen Teil Afrikas wachsen.
Nichtsdestotrotz gedeiht Heidekraut als kleinwüchsiger Strauch auch in gemäßigten Zonen hervorragend und übersteht mitteleuropäische Winter ohne Probleme. Diesbezüglich sind Calluna-Arten bis -23 °C, Erica-Arten sogar bis -29 °C winterhart.
Insbesondere die bei uns heimische Glockenheide (Erica tetralix) und Schneeheide (Erica carnea) werden neben der Besenheide immer wieder gerne gepflanzt.
Standort und Boden für Heidekräuter
Unabdingbar für einen gesunden Wuchs der Heidekräuter ist ein vollsonniger Standort. Eine halbschattige bis schattige Lage ist zwar ebenfalls denkbar, doch die Blütenbildung des Heidekrauts könnte hier durch den Lichtmangel stark gehemmt werden.
Das ideale Standortsubstrat für Heidekraut ist locker, sandig, sowie mäßig nährstoff- und kalkhaltig. Weist der Boden dann noch einen sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5 Punkten auf, fühlen sich Heidekräuter rundum wohl.
Ein Übergießen der Heidesträucher ist kaum möglich, da sie feuchte Substrate außerordentlich zu schätzen wissen. Allerdings kommen sie auch mit trockenen Böden gut zurecht, weshalb sie gerade im Steingarten sehr beliebt sind.
Fernab von Steingärten sind Heidekräuter natürlich allen voran im Heidegarten praktisch Pflicht. Gute Pflanzpartner sind vor allem Azaleen, Prachtglocken, Wildrosen und Nadelgehölze.
Einzelheiten zum Standort für Heidekraut:
- Erica ist winterhart, bevorzugt jedoch vollsonnige Standorte
- im Schatten büßen die Sträucher an Blühkraft ein
- lockere, nährstoff- und kalkarme Böden wählen
- sandig-lehmiges oder sandig-keisiges Substrat
- konstante Bodenfeuchtigkeit ist für Erica wichtig
- Calluna ist insgesamt genügsamer
- pH-Wert des Bodens: sauer bis neutral, von 4,5 bis 6,5 Punkten
- Pflanzpartner: Azalee, Nadelhölzer, Prachtglocke und Wildrose
- asymmetrische Anordnung hebt wilden Charme der Heide hervor
- ideal sind Pflanzungen zwischen Felsen, Hügeln oder Baumwurzeln
Pflanzanleitung für Heidekräuter
Heidekräuter lassen sich relativ unkompliziert pflanzen. Vorgezogene Exemplare sind in der Regel im Sommer in jedem gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich. Bei der Pflanzung gehen Sie dann wie folgt vor.
Wahl des Pflanztermins
Pflanzen Sie Heidekraut idealer Weise im Frühjahr zwischen März und Mai, oder im Herbst zwischen Oktober und November. Zu diesen Jahreszeiten ist der Boden meist feucht genug, um Erica eine schnelle Etablierung am Standort zu ermöglichen.
Bodenvorbereitung
Ein gutes Auflockern des Bodens ist vor der Pflanzung von Erica unerlässlich. Zur Verbesserung der Bodenqualität können Sie zudem etwas Torf, Sand, Kies oder Knochenmehl untermischen. Bei allzu lehmigen Böden empfiehlt sich zudem das Einbringen von Buchenlauberde ins Substrat.
Im Anschluss heben sie für jedes Heidekraut ein Pflanzloch aus, in dem der Wurzelballen auch nach der ersten Bodensetzung noch vollständig verschwindet. Zur Grunddüngung können Sie hier etwa 30 g Hornspäne mit ins Pflanzloch geben.
Heidekräuter setzen
Heidekraut wird in Mindestabständen von 20 bis 35 cm gesetzt. Je nach Vorlieben des Gärtners, Wuchshöhe des Heidekrauts und Wahl der Pflanzpartner kommen auf einen m² also zwischen 8 und 25 Sträucher. Nach der Pflanzung muss die Erde abschließend gut festgedrückt werden. Ein erstes Angießen der Sträucher rundet dann den Pflanzvorgang ab.
Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:
- Pflanzzeit für Erica: März – Mai / Oktober – November
- nicht während anhaltender Trockenphasen pflanzen
- vor der Pflanzung Boden auflockern
- ggf. Bodenqualität verbessern
- hierzu Torf, Sand, Kies oder Knochenmehl untermischen
- lehmige Böden werden mit Buchenlauberde aufbereitet
- zur Grunddüngung ca. 30 g Hornspäne ins Pflanzloch geben
- Pflanzballen muss vollständig mit Erde bedeckt sein
- Pflanzabstand: 20 – 35 cm
- nach dem Pflanzen Erde gut festdrücken und bewässern
Heidekraut gießen und düngen
Wie zu Beginn erwähnt, ist es verhältnismäßig schwer, Heidekräuter zu übergießen. Selbst im Winter ist eine konstante Bodenfeuchte kein Problem, auch wenn die Bewässerung hier insgesamt etwas zurückgefahren werden kann. Insgesamt zeigen sich Erica-Arten etwas wasserbedürftiger als Calluna-Arten.
Um die Feuchtigkeit des Bodens zu verbessern und sich selbst das Gießen zu erleichtern, können Sie während der Wachstumsphase Rindenmulch im Wurzelbereich ausbringen.
Im Winter sorgen Tannenzweige und trockenes Laub dafür, dass die Wurzeln der Erica trotz steter Nässe nicht erfrieren. Generell wird für die Bewässerung nur kalkfreies Leitungs- oder Regenwasser verwendet.
Gedüngt wird Heidekraut nur in der Vegetationsphase. Als Dünger kommen sowohl organische als auch mineralische Nährstoffkomponenten in Frage.
Wer bei der Pflanzung für eine ausreichende Grunddüngung gesorgt hat, der kann es bei einer einmaligen Düngung nach dem Schnitt der Erica belassen. Hier werden ungefähr 50 g Nährstoffe an die Pflanze abgegeben. Insgesamt ist die Düngung des Heidekrauts jährlich zu wiederholen.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Manuelle Bewässerung nach Bedarf
- Erica benötigt mehr Feuchtigkeit als Calluna
- mit Rindenmulch vor Austrocknung zu schützen
- im Winter Tannenzweige oder Laub aufschichten
- für Bewässerung nur kalkfreies Wasser verwenden
- zur Düngung organischen oder Mineraldünger nutzen
- einmal jährlich nach dem Schnitt düngen
- insg. ca. 50 g Nährstoffe ausbringen
- außerhalb der Wachstumsphase Düngung einstellen
Heidekraut schneiden und vermehren
Der erste Jahresschnitt der Erica findet im Frühling statt. Tragen Sie hier vorrangig störende und im Winter abgestorbene Triebe ab. Nach der Blüte, also im Herbst ist dann ein weiterer Schnitt möglich. Dabei sind insbesondere Blütentriebe und verkahlte Stellen einzukürzen.
Grundsätzlich muss beim Schnitt der Heidekräuter zwischen stark und schwach austreibenden Arten unterschieden werden. Wuchernde Sträucher sind hier etwas schnittintensiver. Versuchen Sie, beim Schneiden die Gesamtform der Erica im Auge zu behalten und einem Verkahlen durch ein Kürzen mit Augenmaß vorzubeugen.
Vermehrung durch Stecklinge: Die unkomplizierteste Art, Heidekraut zu vermehren, ist die Stecklingsentnahme. Hierfür wählen Sie im Sommer einen gesunden Trieb aus. Einmal abgeschnitten können Sie den Steckling umgehend zurück ins Erdreich setzen. Er muss sehr fest angedrückt und regelmäßig gegossen werden, um zügig anzuwurzeln. Das Anzuchtsubstrat sollte unbedingt sandig und torfig sein. Auch etwas Rindenmulch kann nicht schaden.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Erstschnitt der Erica erfolgt im Frühling
- abgestorbene und störende Triebe entfernen
- zweiter Schnitt ggf. im Herbst nach der Blüte
- vor allem Blütentriebe und kahle Stellen ausschneiden
- zur Vermehrung im Sommer Stecklinge entnehmen
- diese in torfig-lehmiges Anzuchtsubstrat setzen
- Rindenmulch verbessert Wasserversorgung des Stecklings
- bei guter Bewässerung ist Steckling im Herbst bewurzelt
Arten der Erica und Calluna
Die Gattung Erica umfasst bis zu 860 Arten, von denen aber nicht alle gleichermaßen winterhart sind. Weitere, für die Auswahl relevante Unterschiede ergeben sich durch die jeweiligen Blütenfarben sowie die tatsächliche Blütezeit der Heidekrautarten.
Bei Calluna handelt es sich dagegen um eine monotypische Gattung, was bedeutet, dass sie nur eine Art enthält. Allerdings gibt es neben Erica und Calluna noch einige Gewächse, die ebenfalls als Heide bzw. Heidekräuter bezeichnet werden. Dazu gehören allen voran Artverwandte wie die Lavendelheide und Traubenheide.
Weitere Einzelheiten zu verschiedenen Heidekräutern entnehmen Sie bitte der nachstehenden Übersicht:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Baumheide Erica arborea | Blütezeit: April bis Mai Blütenfarbe: zartrosa Blüten Wuchshöhe: 200 bis 600 cm Herkunft: Mittelmeerraum, Ostafrika Eignung für Kultivierung: mäßig bis gut Besonderheiten: bis -10 °C winterhart; Baumheide wächst ihrem Namen gemäß in Baumform gute Sorten: 'Alpina', 'Albert's Gold', 'Estrella Gold' |
Cornwall-Heide Erica vagans | Blütezeit: Juli bis September Blütenfarbe: weiße, rosa oder purpurrote Blüten Wuchshöhe: 30 bis 80 cm Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: bis -18 °C winterhart gute Sorten: 'Alba', 'Cornish Cream', 'Diana Hornibrook', 'Foxi Nana', 'Golden Triumph', 'Grandiflora', 'Lyonesse', 'Mrs. D. F. Maxwell', 'St. Keverne', 'Valerie Prudley' |
Glockenheide Moorheide Erica tetralix | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: weiße oder violette Blüten Wuchshöhe: 20 bis 50 cm Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -26 °C winterhart; beliebte Bepflanzung im Heidegarten oder Heidemoor gute Sorten: 'Alba', 'Con Underwood', 'Pink star', 'Tina‘ |
Graue Heide Erica cinerea | Blütezeit: Juni bis August Blütenfarbe: weiße, blauviolette oder rotviolette Blüten Wuchshöhe: 40 bis 60 cm Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -23 °C winterhart gute Sorten: 'Alba Major', 'C.D. Eason', 'Golden Sport', 'Katinka', 'Lila Fee', 'Pallas', 'Pentreath', 'Pink Ice', 'Rosita', 'Roter Kobold' |
Mehrblütige Heide Vielblütige Heide Erica multiflora | Blütezeit: September bis November Blütenfarbe: weiße oder rosa Blüten Wuchshöhe: 80 bis 100 cm Herkunft: Mittelmeerraum, Nordafrika Eignung für Kultivierung: mäßig Besonderheiten: nur bis -8 °C winterhart gute Sorten: 'Formentor', 'John Tucker' |
Schneeheide Winterheide Erica carnea | Blütezeit: November bis April Blütenfarbe: weiße, gelbe, rote oder violette Blüten Wuchshöhe: 20 bis 50 cm Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: bis -18 °C winterhart; Erica carnea bildet ihre Blütenknospen bereits gegen Juni aus und wird deshalb wie die Besenheide als Knospenheide bezeichnet; ideal für Winterbepflanzungen gute Sorten: 'Challenger', 'Golden Starlet', 'Isabell', 'Lohse's Rubin', 'March Seedling', 'Memory', 'Nathalie', 'Rosalie', 'Schneekuppe', 'Tanja', 'Tatjana', 'Vivellii', 'Whisky', 'Winterbeauty', 'Winterfreude', 'Winterrubin', 'Wintersonne' |
Gewöhnliche Besenheide Sommerheide Calluna vulgaris | Blütezeit: Juli bis September Blütenfarbe: rosa bis violette Blüten Wuchshöhe: 30 bis 100 cm Herkunft: Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: bis -23 °C winterhart; klassische Bepflanzung im Heidegarten und in der norddeutschen Heidelandschaft; es sind Sorten mit weißen und blauvioletten Blüten erhältlich gute Sorten: 'Alba', 'Firefly', 'J. H. Hamilton', 'Kramer's Rote', 'Pink Spangle' |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Solange Heidekraut richtig gepflegt und ausreichend gewässert wird, ist das Strauchgehölz kaum gegen Krankheiten und Schädlinge anfällig. Einzig der Hallimasch, ein fächerförmiger, weißer Pilz, kann zum Problem werden.
Er macht sich mit Vorliebe an der Besenheide breit, schreckt bei günstigen Standortbedingungen jedoch auch vor anderen Heidenkräutern nicht zurück. Sobald er sich manifestiert hat, sorgt er über kurz oder lang für das Absterben der Pflanzen.
Eine schnelle Entsorgung befallener Sträucher, sowie eine isolierte Entsorgung im Restmüll ist dann dringend notwendig.
Fazit
Heidekräuter verleihen naturnahen Gartenkonzepten das gewisse Etwas und fügen sich am besten in urtümliche Gartengestaltungen.
Ein guter Tipp sind Mischkulturen aus verschiedenen Arten, denn während manches Heidekraut schon im Sommer ihre Blütenknospen öffnen, blühen Sorten der sogenannten Knospenheide oft erst im Herbst und Winter richtig auf. Letztere wird sowohl von der Besen- als auch von der Schneeheide vertreten.
In Sachen Winterhärte sind europäische Heidekrautvarianten zu bevorzugen, denn nur sie überstehen selbst extreme Minusgrade ohne Schäden.
Erica wird dabei auch in der kalten Jahreszeit ausreichend gewässert, ist sie doch äußerst feuchtigkeitsliebend. Calluna kommt dagegen auch mit trockeneren Böden gut zurecht.
Bekommen beide Heidekraut-Arten dazu noch ein sonniges Plätzchen und einen geeigneten Boden, hält sich ihr Pflegeaufwand aber in Grenzen.
FAQs zu Heidekraut
Was ist Heidekraut und wo wächst es am besten?
Heidekraut ist eine immergrüne Pflanze, die in sauren, nährstoffarmen Böden gedeiht. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und ist besonders in kargen Heideflächen, Mooren und sandigen Gebieten anzutreffen. In Gärten eignet sich Heidekraut hervorragend als Bodendecker oder zur Bepflanzung von Steingärten.
Wie pflege ich Heidekraut in meinem Garten?
Heidekraut ist pflegeleicht, erfordert jedoch regelmäßiges Gießen, insbesondere bei Trockenheit. Ein Rückschnitt im Frühjahr fördert neues Wachstum und eine reiche Blüte. Verwenden Sie saure, torfreiche Erde, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, und vermeiden Sie kalkhaltige Böden, da diese das Wachstum hemmen können.
Wann und wie blüht Heidekraut?
Heidekraut blüht je nach Sorte von Sommer bis Winter. Sommerheide (Calluna) zeigt ihre Blüten von Juli bis November, während Winterheide (Erica) von Dezember bis April blüht. Die Blütenfarbe reicht von Weiß über Rosa bis Violett und bringt Farbe in den Garten, wenn andere Pflanzen ruhen.
Welche Vorteile hat Heidekraut für die Tierwelt?
Heidekraut bietet wichtigen Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere Bienen und Schmetterlinge, die sich an den Blüten erfreuen. In der kalten Jahreszeit finden Vögel Schutz in den dichten Zweigen, was Heidekraut zu einer ökologisch wertvollen Pflanze macht.
Kann Heidekraut medizinisch verwendet werden?
Heidekraut hat in der Volksmedizin eine lange Tradition. Es wird zur Behandlung von Blasen- und Nierenproblemen eingesetzt, da es harntreibend wirkt. Ein Tee aus Heidekraut kann bei Erkältungen und Husten lindernd wirken. Vor der Anwendung zu medizinischen Zwecken sollten Sie jedoch Rücksprache mit einem Arzt halten.
Studienbelege:
- 1Vytaute Kaunaite, Gabriele Vilkickyte, Lina Raudone: Phytochemical Diversity and Antioxidant Potential of Wild Heather (Calluna vulgaris L.) Aboveground Parts; in: Plants, Volume 11, Issue 17, 2022; PMID: 36079589 MDPI
- 2Filipa Mandim, Lillian Barros, Ricardo C Calhelha, Rui M V Abreu, José Pinela, Maria José Alves, Sandrina Heleno, P F Santos, Isabel C F R Ferreira: Calluna vulgaris (L.) Hull: chemical characterization, evaluation of its bioactive properties and effect on the vaginal microbiota; in Food & Function, Volume 10, Issue 1, 2019; PMID: 30539184 PubMed