Im Wellnessbereich gilt der Duft der auch als Lotos bekannte Lotusblume als einer der hochwertigsten Düfte zur Aromatherapie. Ob als Räucherstäbchen, Duftöl oder Bestandteil von edlem Parfüm, Lotusduft bezaubert, inspiriert und entspannt. Dabei muss man aber zwischen verschiedenen Arten des Lotos unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDie Arten des Lotus
Bei Lotos muss man zwischen drei verschiedenen Pflanzengattungen differenzieren. Diese sind nicht näher miteinander verwandt und dienen auch nicht gleichermaßen als Heil- und Duftkräuter. So handelt es sich bei der eigentlichen Gattung Lotus beispielsweise um den Hornklee. Ein klassisches Landgewächs mit besonderem Zierwert.
Speziell der Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus) wird zwar gelegentlich ebenfalls als Heilpflanze gegen Unruhe, Schlafstörungen und sogar Herzbeschwerden verwendet, ist aufgrund geringer Mengen Blausäure jedoch schwach giftig. Bei innerer Anwendung sollte er daher sehr sparsam dosiert werden.
Lotusarten als Wasserpflanzen
Optisch erinnern die gelben Blütenschiffchen des Hornklees eher an Ginster denn an eine Lotusblume. Auch gehört er zur Familie der Hülsenfrüchtler, wohingegen die berühmte asiatische Lotosblume (Nelumbo) als eigenständige und einzige Gattung die Familie der Lotosgewächse (Nelumbonaceae) stellt. Und das mit nur zwei Arten:
- Indische Lotosblume (Nelumbo nucifera)
- Amerikanische Lotosblume (Nelumbo lutea)
Ein signifikanter Unterschied zur Lotusgattung des Hornklees zeigt sich hier bereits im Namen. Denn auch, wenn Lotosblumen umgangssprachlich gerne als Lotus oder Lotusblumen bezeichnet werden, schreibt man sie offiziell nicht mit „u“. Zudem unterscheiden sich Arten des Lotos auch mit Blick auf ihre Blüten deutlich vom Lotus.
Die sternförmigen Lotosblüten ähneln denen der Seerose auffallend. Und tatsächlich gibt es mit dem Tigerlotus (Nymphaea lotus) und dem Blauen Lotus (Nymphaea caerulea) auch in der Gattung der Seerosen eine Lotusart.
Zu Verwechslungen kommt es dabei nicht nur aufgrund der sich ähnelnden Blüten. Darüber hinaus sind sowohl die Lotosblume als auch die Seerose Wasserpflanzen und spielen daher in der Hydrokultur sowie der Aquaristik eine besondere Rolle.
Lotusarten in der Mythologie
Sowohl die Lotosblume als auch die Seerose sind im Volksglauben mit einer außergewöhnlichen Symbolik belegt. Beispielsweise leitet sich der wissenschaftliche Name der Seerose, Nymphaea, von den Nymphen der griechischen Mythologie ab.
Die Lotosblume wiederum gilt in Asien das Symbol Buddhas, der Erleuchtung, aber auch der Weiblichkeit und Reinheit. Insbesondere als Zeichen der Reinheit ist diesbezüglich auch die schmutzabweisende Oberfläche der Lotosblume von Bedeutung.
Wissenswertes: Der sogenannte Lotus-Effekt ist nach der hochkomplexen Blattstruktur der Lotosblume benannt, die Schmutz und Wasser mühelos abperlen lässt. In der Textilindustrie, ebenso wie in der Raumfahrt und Architektur hat man sich dieses Oberflächenverhalten des Lotosblattes zum Vorbild genommen, um wasserabweisende Oberflächen zu entwickeln.
Lotos in der Küche und Medizin
Während der Tigerlotus primär als Zier-, Teich- und Wasserpflanze kultiviert wird, finden die Arten der Lotosblume auch heilpflanzliche und sogar kulinarische Verwendung. Beispielsweise werden aus seinen getrockneten Wurzelknollen in der Asiaküche Mehl und Gemüsebeilagen hergestellt.
Die Lotosblätter sind wiederum als Naturverpackung für Speisen in Gebrauch. Aus den Lotossamen stellt man buddhistische Gebetsketten oder Knabbereien her. Aus den Fasern der Lotosstängel lässt sich sogar Lotosseide spinnen. Und die Früchte der Lotosblume dienen zur Herstellung von Kalligraphie-Pinseln.
Lotoswurzel ist besonders Nahrhaft
In Sachen Nährstoffe hat gerade die Lotoswurzel einiges zu bieten. Von Eiweiß über Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Kalium, Kupfer, Mangan, Phosphor oder Zink bis hin zu Vitamin A und Vitamin C ist die schöne Wasserpflanze ein Quell zahlreicher Vitalstoffe. Dass sie in Asien gerne als Gemüsebeilage serviert wird, hat also seinen Grund.
Im Westen ist der Lotos hingegen primär als Duftpflanze bekannt. Dabei kann die schöne Wasserblume aber deutlich mehr als nur gut riechen. Denn im Lotosblütenextrakt stecken zahlreiche kostbare Wirkstoffe.
Inhaltsstoffe und Wirkung von Lotos
Sowohl den indigenen Völkern Amerikas als auch der asiatischen Volksmedizin ist die Lotosblume als wertvolle Heilpflanze bekannt. Helfen soll sie unter anderem bei Menstruationsbeschwerden, Depressionen, Schlaflosigkeit sowie Herz- und Gefäßkrankheiten.
Gerade die wirkungsvollen Flavonoide im Lotos wurden in verschiedenen Studien als hochpotente medizinische Wirkstoffe bestätigt. Für die beruhigende Wirkung auf die Psyche sind zudem Alkaloide wie Nuciferin verantwortlich, das im Übrigen auch in Seerosen vorkommt.
Nuciferin besitzt auch eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung und wird als potentieller Wirkstoff für die Krebstherapie diskutiert. Im zur Aromatherapie und medizinischen Behandlung genutzten ätherischen Öl der Lotosblume sind des Weiteren Armepavin, Roemerin, Gerbsäure, Linolensäure und Linolsäure enthalten.
Lotus pflanzen – Infos zur Topf- und Teichkultur
Da es sich bei Lotusblumen ungeachtet ihrer genauen Gattungszugehörigkeit um Wasserpflanzen handelt, sind sie insbesondere als Teichbepflanzung interessant. Dabei gilt es aber zu beachten, dass Arten wie der Indische Lotos bei uns nicht winterhart sind. Alternativ kann man Lotosblumen auch durchaus als Zimmerpflanze im Topf oder Aquarium halten.
Lotus im Teich pflanzen
Wenn Sie Lotosblumen im Teich pflanzen möchten, nutzen Sie hierfür am besten einen Pflanzkorb. Füllen Sie diesen mit nährstoffreicher Erde, verzichten sie dabei aber auf künstlichen Dünger oder Kompost, um Wasserfäulnis zu vermeiden. Gegebenenfalls können Sie den Pflanzkorb nach dem Einlassen mit ein paar Steinen beschweren.
Der Teich sollte für die Kultur von Lotus eine Tiefe von mindestens 60 cm aufweisen. Denn die Blattstiele der schönen Wasserpflanze können bis zu 2 m lang werden und knicken bei zu seichtem Wasserstand leicht ab.
Achten Sie zudem auch auf eine ausreichende Teichbreite, denn die rundlichen Blätter der Wasserpflanze können einen Durchmesser von bis zu 70 cm entwickeln. Pro Quadratmeter sollte daher nicht mehr als eine Pflanze stehen.
Ein sonniger Standort wird für die Freilandkultur im Teich empfohlen. Als ideale Wassertemperatur gelten 20 bis 28 °C. Die beste Pflanzzeit sind frostfreie Tage zwischen April und Mai.
Lotussamen in Hydrokultur säen
Eine Pflanzung von Lotus im Topf ist nicht nur mit Blick auf die Zimmerpflanzenkultur nützlich. Ebenso kann man indoor Samen der Pflanze vorziehen. Dabei gestaltet sich der Wasserbedarf aber deutlich höher als es bei herkömmlichen Zimmerpflanzen der Fall ist.
Lotussamen können Sie im gut sortierten Fachhandel für Hydrokulturen kaufen. Vor der Aussaat sind die Samen am spitz zulaufenden Ende mit einer Metallfeile leicht einzukerben. Danach kommt das Saatgut erst einmal in ein Glas voll chlorfreies Wasser.
Wechseln Sie das Wasser täglich und wählen Sie unbedingt ein Glas mit großzügiger Füllmenge. Denn die Samen quillen innerhalb weniger Stunden bis Tage auf doppelte Größe auf. Nach etwa 7 bis 14 Tagen sollte sich dann ein kleiner, 15 cm großer Keimling entwickelt haben, der anschließend umgetopft wird.
Lotus im Topf pflanzen
Wer einen kleinen Keimling der Lotosblume im Topf pflanzt, wählt hierfür ein Gefäß mit ca. 11 bis 19 l Fassungsvermögen. Ausgewachsene Exemplare oder Jungpflanzen erhalten von Beginn an einen 60 bis 90 l Topf. Das Pflanzgefäß sollte rundlich bis schalenförmig und mindestens 50 cm breit sowie 60 cm tief sein.
Wichtig: Der Topf darf keine Abflusslöcher besitzen, damit der Lotos nicht ausrocknet und dauerhaft feucht stehen kann.
Keimlinge der Lotosblume müssen vor der Pflanzung mit Modellierton beschwert werden. Hierfür arbeitet man etwas feuchten Ton um die Samenschale herum, ohne dabei aber den Trieb zu beschädigen.
Als nächstes geht es an das Befüllen des Topfes. Schichten Sie zu diesem Zweck zunächst zwei Teile Tonerde in das Gefäß, die idealerweise mit mineralischem Dünger für Teichpflanzen angereichert ist. Auf die Tonerde kommt dann ein Teil Sand, zum Beispiel Fluss- oder Ufersand.
Schlämmen Sie das Substrat kräftig mit lauwarmem Wasser ein. Die Keimlinge werden nun behutsam in die Substratoberfläche gedrückt, größere Pflanzen in Tiefe ihres Wurzelballens eingegraben. Ist dies getan, füllen Sie das Pflanzgefäß nochmals ca. 10 cm hoch mit Wasser auf.
Der Füllstand kann später je nach Wuchshöhe auf bis zu 40 cm angehoben werden, womit sich ausgewachsene Topfkulturen hervorragend für eine Pflanzung im Aquarium eignen.
Lotus überwintern
Im Teich überwintern sollte Lotos nur, wenn das Wasser im Winter nicht zufriert. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang eine Teichheizung, die die Wassertemperatur selbst bei Minusgraden über dem Gefrierpunkt hält. Unter 15 °C fallen sollte die Temperatur im Teich dabei nicht.
Alternativ zur Teichüberwinterung ist bei Lotos auch eine Überwinterung im Topf möglich. Nehmen Sie die Lotosblume hierzu samt Pflanzkorb aus dem Wasser und stellen Sie ihn in einen blickdichten Eimer.
Entfernen Sie alle welken Pflanzenteile und füllen Sie den Eimer zu etwa 30 cm mit Teichwasser auf. Der Lotos darf nun bei 5 bis 15 °C in einem frostfreien, dunklen Raum (z.B. im Keller) überwintern. Gleiches gilt auch für Zimmerkulturen, die bei ähnlichen Bedingungen ihre Winterruhe antreten.
Interessante Sorten der Nelumba
Während die beiden Wildformen der Lotosblume gelbe und zartrosa blühen, gibt es auch einige Zuchtsorten mit weißen und roten Blüten. Zudem bieten einige Sorten sehr kräftig rosarot gefärbte Blütenblätter
- ‚China Girl‘: rosa Blüten mit dunkelrosa Blütenrand
- ‚Midnight‘: tief dunkelrosa Blüten
- ‚Moonlight‘: pinke Blüten
- ‚Red Shanghai‘: purpurrote Blüten
- ‚Strawberry Blonde‘: altrosa Blüten
- ‚Verzierter Lampion‘: weiße Blüten mit rosa Spitzen
- ‚White Triangle‘: weiße Blüten
- ‚Yimeng Red‘: rosarote, teerosenähnliche Blüten
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