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Palmen pflanzen – Tipps zu Arten, Kultur und Winterschutz

Sommer, Sonne, Strand und Palmen gehören einfach zusammen. Dabei lieben viele dieses Ambiente so sehr, dass sie sich die exotischen Palmengewächse auch gerne in den heimischen Garten, auf den Balkon oder in den privaten Indoor-Dschungel holen möchten. Allerdings eignen sich nicht alle Palmenarten für den Garten und auch die Kultur der Tropenpflanzen als Zimmerpflanzen kann einiges an Fingerspitzengefühl erfordern. In unserem großen Palmen-Ratgeber finden Sie darum nützliche Informationen zur Kultur sowie zu beliebten Arten.

 

Unterschied zwischen Gartenpalmen und Zimmerpalmen

Grundsätzlich sind in gemäßigten Breitengraden die wenigsten Palmen winterhart. Es gibt nur wenige Exemplare mit guter bis sehr guter Winterhärte zwischen -17 und -25 °C, darunter:

  • Blaue Hesperidenpalme (Brahea armata)
  • Chilenische Honigpalme (Jubaea chilensis)
  • Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)
  • kretische Dattelpalme (Phoenix theoprastii),
  • Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)
  • Wollige Geleepalme (Butia eriospatha)
  • Zwergpalme (Chamaerops humilis)

Insgesamt sind winterharte Palmen aber eher selten. Darüber hinaus unterscheiden sich Freiland- bzw. Gartenpalmen auch in ihrer Wuchshöhe von beliebten Arten der Zimmerpalmen. Typische Wildformen der Palme werden nämlich bis zu 60 m hoch und bilden in manchen Fällen auch sehr lange Blätter mit einem Durchmesser von bis zu 3,5 m aus. Als Zimmerpflanzen sind diese Arten gänzlich ungeeignet. Und selbst dann, wenn eine derart große Palme für den Balkon gedacht wäre, gäbe es in den meisten Fällen Platzprobleme.

Geht es darum, eine Palme als Zimmerpflanze zu halten, setzt man daher eher auf Mini-Palmen und kleinwüchsige Exemplare. Die geringere Wuchshöhe ist hier auch für die Topfwahl von Vorteil. Denn je höher eine Palme wächst, desto größer ist ihr Wurzelballen und folglich auch der Platzbedarf im Topf. Bei Wuchshöhen über 5 m wird es da gemeinhin schon wer, ein passendes Pflanzbehältnis für Zimmerpflanzen wie die Palme zu finden. Ebenso könnte sich bei einer zu großen Palme das Umtopfen später als äußerst schwierig erweisen.

 

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Klassische Zimmerpalme: die Bergpalme | © Das Grüne Archiv

Scheinpalmen als Zimmerpflanzen

Speziell mit Blick auf Zimmerpalmen ist weiterhin zwischen echten Palmen und Scheinpalmen zu unterscheiden. Echte Palmen gehören diesbezüglich offiziell zur Familie der Palmengewächse, wohingegen Scheinpalmen zu anderen Pflanzenfamiliengehören, wegen ihrem an eine Palme erinnernden Wuchs aber häufig das Wort „Palme“ mit im Namen tragen.

Bestes Beispiel für eine beliebte Scheinpalme ist die 1 bis 3 m hohe, als Yucca-Palme oder Yucca-Pflanze Palmlilie (Yucca). Sie gehört zur Familie der Spargelgewächse, mutet mit ihrem schlanken Stamm und den spitzen, in Rosetten angeordneten Blättern aber an wie ein Palmengewächs. Auch sind manche Yucca-Palmen winterhart und vertragen Temperaturen von -12 bis -25 °C. Artabhängig eignen sich Palmlilien also auch als Palmenalternativen für die Freilandkultur, wobei folgende Arten besonders zu empfehlen sind:

  • Blaue Palmlilie (Yucca baccata)
  • Bogen-Palmlilie (Yucca recurvifolia)
  • Fädige Palmlilie (Yucca filamentosa)
  • Graue Palmlilie (Yucca aliofolia)
  • Herrliche Palmlilie (Yucca gloriosa)
  • Kurzblatt-Palmlilie (Yucca brevifolia)
  • Seifen-Palmlilie (Yucca elata)

Andere Scheinpalmen sind dagegen deutlich weniger winterhart. Dazu gehören einerseits der auch als Scheinkaktus gehandelte Dickfuß alias Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei) und die Hawaii-Palme alias Vulkanpalme (Brighamia insignis). Andererseits werden einige berühmte Südfrüchte oft fälschlicherweise als Palme bezeichnet. So ist die Ananas-Palme (Ananas) beispielsweise in Wahrheit eine Sukkulente aus der Familie der Bromeliengewächse und die vermeintliche Bananen-Palme (Musa) eigentlich eine Staudenpflanze.

Erfreulicherweise ähneln aber sowohl die Yucca-Palme als auch andere Scheinpalmen den echten Palmengewächsen sehr in Sachen Standortansprüche.

 

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Beliebteste Scheinpalme der Welt: die Yucca-Palme alias Palmlilie | © Das Grüne Archiv

Kultur von Palmen – Infos zu Standort und Pflege

Ungeachtet ihrer Eignung für Freiland- und Zimmerstandorte haben die meisten Palmen sehr ähnliche Standortvorlieben. Diese decken sich überwiegend mit den Kulturbedingungen von Sukkulenten wie Kakteen, auch wenn Palmengewächse mit diesen nicht näher verwandt sind. Da sie überwiegend aus den trockenen bis wechselfeuchten Tropen stammen, bevorzugen sie einen sonnigen und warmen Standort.

Soll eine Palme im Garten stehen, kommt daher ausschließlich eine Pflanzung auf der Südseite in Frage. Anstatt das Tropengewächs direkt ins Freiland zu pflanzen, bietet sich diesbezüglich auch die Freilandkultur im Kübel an. Auf diese weise lassen sich weniger winterfeste Exemplare während der kalten Jahreszeit leichter an geschützte Orte verfrachten.

Auch bei Topfstandorten im Zimmer sind die Tropenpflanzen eher der Sonnenseite des Indoor-Lebens zugetan. Ein Platz nahe einem Südfenster ist daher definitiv schattigen Zimmerecken vorzuziehen. Zwar gibt es genügsame Ausnahmen wie die Bergpalme, die auch mit lichtärmeren Standorten zurecht kommt, der Großteil aller Zimmerpalmen lässt in punkto Lichtzufuhr aber nicht mit sich verhandeln.

Wissenswertes: Wind und Salz machen den meisten Palmenarten im Freiland deutlich weniger aus als zu kühle oder sonnenarme Lagen. Denn von ihren Naturstandorten entlang tropischer Küsten sind die exotischen Pflanzen raue Seebrisen und salzige Meeresluft durchaus gewohnt.

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Typischer Naturstandort: Kokospalmen an der Küste von Cape Coast, Ghana in West-Afrika | © Das Grüne Archiv

Der richtige Boden für Palmen

Herkunftsbedingt wünschen sich Palmengewächse einen gut durchlässigen und sandigen Boden. Der Boden-pH-Wert sollte mäßig sauer bis neutral sein und um die 5,5 bis 7,5 Punkte aufweisen. Außerdem ist ein humusarmes Substrat mit hohem Mineralstoffanteil zu wählen. Im Pflanzenfachhandel gibt es meist fertige Palmenerde zu kaufen. Man kann das Substrat für eine Palme aber auch problemlos selbst mischen. Als Faustregel für die Mischverhältnisse von Palmenerde gilt dabei:

  • 1/3 lockere Pflanzenerde
  • 1/3 Quarzsand
  • 1/3 Tongranulat oder Blähton

Zusätzlich zur richtigen Erde ist es außerdem empfehlenswert, das Pflanzloch oder den Pflanztopf mit einer Drainage aus Kies oder Granulat zu versehen. Dies sorgt für einen guten Wasserablauf und beugt Staunässe vor, die die Tropengewächse trotz häufiger Naturstandorte an Stränden nicht besonders schätzen.

 

Palmen gießen

Palmen gehören wie Sträucher und Bäume zu den Gehölzpflanzen. Allerdings besitzen sie im Gegensatz zu diesen keine Leitwurzeln, sondern viele feinere Langwurzeln, die direkt der Stammbasis entspringen. Aus diesem Grund neigen sie bei Überwässerung auch deutlich schneller zu Wurzelfäule. Denn zu viel Wasser weicht die Feinwurzeln auf und macht sie matschig.

Es ist daher unbedingt erforderlich, die Pflanzen mit Augenmaß zu gießen. Auch mögen die Tropenpflanzen kein kalkhaltiges und hartes Leitungswasser. Die Bewässerung darf daher ausschließlich mit Regenwasser, enthärtetem bzw. abgekochten Leitungswasser oder Mineralwasser erfolgen. Letzteres ist gerade dann empfehlenswert, wenn Sie eine Palme als Zimmerpflanze kultivieren.

Gießen Sie Ihre Palme nur morgens und abends, um Brennschäden durch pralle Mittagssonne zu vermeiden. Vorab ist der Oberboden durch Fingerprobe zu kontrollieren. Nur wenn das Substrat vollständig abgetrocknet ist, sollte nachgegossen werden. Zusätzlich ist ein regelmäßiges Besprühen der Palme hilfreich, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

 

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Wichtig: ohne regelmäßiges Besprühen der Palmenblätter bleichen sie aus und werden welk | © Das Grüne Archiv

Palmen düngen

Der richtige Palmendünger besitzt in der Regel einen hohen Mineralanteil sowie moderate Mengen an Stickstoff. Viele Palmenbesitzer nutzen für die Düngung einen Spezialdünger für Palmengewächse aus dem Handel. Gerade flüssiger Dünger lässt sich dann unkompliziert mit ins Gießwasser geben. Achten Sie diesbezüglich aber unbedingt auf die Herstellerangaben und dosieren Sie den Dünger dementsprechend. Meist reichen ein bis zwei Düngungen pro Wachstumsphase aus, um die Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.

Anstelle von fertigem Palmendünger können Sie auch organische Düngemittel nutzen, wobei hier auf die genaue Nährstoffzusammensetzung zu achten ist. Mittel wie Blaukorn oder Bittersalz sollten Sie nur in Kombination anwenden, da Blaukorn den pH-Wert des Bodens erhöht, was sich anschließend nur durch pH-senkende Komponenten wie Bittersalz wieder regulieren lässt.

Besser geeignet ist Kaffeesatz, der den Boden-pH-Wert relativ neutral hält und gleichzeitig eine ausgewogene Nährstoffkombination in geeignetem Mengenverhältnis aufweist. Gerade bei Gartenpalmen erhöht Kaffeesatz außerdem die Frostresistenz und beugt durch einen hohen Koffeinanteil Schädlingen wie Schnecken vor. Wichtig ist jedoch, den Kaffeesatz vor der Düngung gut trocknen zu lassen, um einer Schimmelbildung vorzubeugen.

 

Palmen vermehren

Die Vermehrung einer Palme klappt meist wunderbar über Aussaat ihrer Fruchtsamen. Die gehören übrigens oftmals zu den Schwergewichten unter den Pflanzensamen und können bis zu 50 cm groß und an die 35 kg schwer werden. Echte Samenkolosse also, was die Keimung aber umso leichter macht. Denn die riesigen Palmensamen verfügen häufig auch über riesige Nährstoffspeicher, weshalb Anzuchtsubstrate vielfach nur als Samenunterlage notwendig sind.

Für die Vermehrung durch Aussaat können Sie zum Beispiel Samen aus Palmfrüchten wie Datteln oder Kokosnüssen gewinnen. Geben Sie die Samen einfach auf eine geeignete Anzuchteerde. Da Palmengewächse meist Lichtkeimer sind, sollten die Samen wenn überhaupt nur oberflächlich mit Erde bedeckt werden. Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu garantieren, ist es sinnvoll, Klarsichtfolie oder eine durchsichtige Plastiktüte über das Anzuchtgefäß zu stülpen. Bei konstanter (aber moderater) Bewässerung und einem ausreichend hellen Standort sollten die Palmensamen dann schon nach wenigen Wochen keimen.

Achtung: Die Erfolgschancen einer Vermehrung durch Aussaat ist stark abhängig von der jeweiligen Art der Palme. Bei Palmenarten wie der Kokospalme klappt die Keimung beispielsweise sehr gut, jedoch ist die weitere Aufzucht an Zimmerstandorten oft nicht von Erfolg gekrönt, da sich die Standortbedingungen für Kokospalmen bei uns weder im Freiland noch im Zimmer optimal simulieren lassen.

 

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Ein oftmals recht kurzes Vergnügen: Anzucht von Keimlingen der Kokospalme über Kokosnüsse

Alternativ zur Aussaat ist bei mancher Palme auch eine Vermehrung durch Teilung oder Ableger denkbar. Dafür eignen sich aber vorrangig junge, in Horsten wachsende Palmengewächse wie die Bergpalme. Sie entwickeln gut teilbare Seitentriebe, die sich besonders zur Vervielfältigung der Pflanze anbieten.

 

Palmen überwintern

Der Winterschutz für eine Palme ist primär bei Freilandkulturen wichtig. Wie schon beim Gießen und Düngen gilt auch hier: weniger ist mehr. Packen Sie ihre Pflanzen daher nicht gleich zu Herbstbeginn schon dick ein, sondern lassen sie der Gartenpalme etwas Zeit, um sich zu akklimatisieren. Die Gewöhnung an niedrigere Temperaturen ist gerade bei jungen Pflanzen sehr wichtig, um eine gute Winterhärte auszubilden.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass sich eine winterfeste Palme bei Direktpflanzung deutlich besser entwickelt als bei Kübelpflanzungen. Soll heißen, wer winterharte Palmen ins Freiland auspflanzt, muss sie oft weniger vor (Boden-)Frost schützen. Hier reicht ein leichter bis mittlerer Winterschutz. Binden Sie die Blätter der Palme dann locker zusammen und wickeln Sie einen Jutesack oder ein Gartenvlies um Balttkrone und Stamm der Tropenpflanzen.

Bei Kübelpflanzungen im Freiland ist dagegen ein kühler aber frostfreier Ort zur Überwinterung notwendig. Wer einen Wintergarten zur Verfügung hat, kann die Palme dort überwintern. Ansonsten platzieren Sie die Palme am Balkon oder wählen einen vergleichbaren geschützten Ort. Umwickeln Sie neben dem Stamm und der Pflanzenkrone dann auch den Kübel mit Gartenvlies, stellen Sie das Pflanzgefäß zum Schutz vor Bodenfrost auf eine Kokosmatte und decken Sie das Pflanzsubstrat mit Reisig, Rindenmulch oder einem Wurzelschutz ab.

Wichtig: Während die Palme überwintert, sollte sie weder gedüngt, noch übermäßig gegossen werden. Die Winterruhe dauert für gewöhnlich von Ende November bzw. Anfang Dezember bis Februar oder März. Entsprechende Pflegemaßnahmen sind während diesem Zeitraum einzustellen.

 

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Seltene Winterhärte: Die Blaue Zwergpalme ist bis -25 winterhart

Beliebte Palmenarten im Überblick

Abgesehen von der Vielzahl an Scheinpalmen gibt es auch unter echten Palmengewächsen eine äußerst große Artenvielfalt. Die Pflanzenfamilie umfasst gut 185 verschiedene Gattungen mit insgesamt fast 3000 verschiedenen Arten. Einige Gattungen stellen diesbezüglich nur vereinzelt Palmenarten für die Zier- und Zimmerpflanzenkultur. Gängig sind hier vor allem folgende Arten:

  • Blaue Hesperidenpalme (Brahea armata)
  • Chilenische Honigpalme (Jubea chilensis)
  • Kentia-Palme (Howera forsteriana)
  • Königspalme (Roystonea regia)
  • Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)
  • Australische Schirmpalme / Australische Livingstonpalme (Livistonia australis)
  • Großblättrige Strahlenpalme (Licuala grandis)
  • Steckenpalme (Rhapis excelsa)
  • Mexikanische Washingtonpalme (Washingtonia robusta)
  • Wollige Geleepalme (Butia eriospatha)
  • Zwergpalme (Chamaerops humilis)

Es gibt aber auch Gattungen, die mehrere Kulturvarianten liefern oder aufgrund ihrer besonderen Gefährdung bzw. wirtschaftlichen Bedeutung eine Sonderrolle innerhalb der Palmenkultur einnehmen:

 

Bergpalme (Chamaedorea)

Herkunft: Südamerika

Wuchshöhe: 0,4 bis 1,2 m

Kultureignung: Zimmerpalme

beliebte Arten: Bambuspalme (Chamaedorea seifrizii), Karwin-Bergpalme (karwinskyana), Mexikanische Bergpalme (Chamaedorea elegans)

Pflege und Standort: pflegeleicht, schattenverträglich, feuchtigkeitsliebend,

 

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Bambuspalme (Chamaedorea seifrizii) | © Das Grüne Archiv

Die Bergpalme ist eine der beliebtesten Zimmerpalmen überhaupt, weil sie besonders pflegeleicht ist. So stellt die Bergpalme an ihren Standort beispielsweise keine besonderen Ansprüche und kommen sogar mit schattigen und feuchten Orten zurecht. Aus diesem Grund kann man an der Bergpalme beim Gießen nicht viel falsch machen und Arten wie die Mexikanische Bergpalme ohne viel Pflege sogar als Aquariumpflanze nutzen.

Um die Bergpalme zu düngen, genügt vielfach die jährliche Gabe von etwas frischer Anzuchterde oder ein wenig Flüssigdünger für Grünpflanzen, den Sie am besten mit ins Gießwasser geben. Darüber hinaus eignet sich die Bergpalme auch zur Luftreinigung. Sie ist daher gerade in Schlafzimmern, Wohnzimmern und Büroräumen ein nützlicher Helfer, wenn es um die Verbesserung der Luftqualität geht.

Einziger Wehrmutstropfen: Die Bergpalme ist nicht winterhart. Auch wenn Bergpalmen weder pflege- noch dünge- oder bewässerungsintensiv sind, können sie mit Minusgraden doch so gar nichts anfangen. Es muss daher bei der Kultur der Bergpalme als Zimmerpflanze bleiben.

 

Betelpalme / Betelnusspalme (Areca)

Herkunft: Südostasien

Wuchshöhe: 1 bis 30 m

Kultureignung: Zimmerpalme

beliebte Arten: Echte Betelnusspalme (Areca catechu)

Pflege und Standort: anspruchsvoll, empfindlich gegen Kälte und zu niedrige Luftfeuchtigkeit

Die Betelnusspalme ist in ihren südostasiatischen Herkunftsländern eine wichtige Nutzpflanze und dient dort als Nahrungsmittel und Baumaterial gleichermaßen. Beispielsweise sind ihre Früchte, die Betelnüsse (wenn auch leicht toxisch) ein begehrtes Genussmittel und ihre Palmblätter und Stämme werden zur Herstellung von Palmgeschirr sowie im Hausbau verwendet.

Auch wenn die Betelpalme an Wildstandorten bis zu 30 m hoch werden kann, hält sich ihr Wuchs bei Topfkultur in Grenzen. Hier sind maximal Wuchshöhen von 1,7 bis 2 m zu erwarten, was unter anderem auch an den Wuchsanforderungen der Betelpalme liegt. Die Palme zeigt sich nämlich relativ pflegebedürftig und mag weder Temperaturen unter 20 °C noch eine Luftfeuchtigkeit von weniger als 60 Prozent. Eine Kultur dieser Fiederpalme ist darum nur erfahrenen Palmenbesitzern zu empfehlen.

 

Dattelpalme / Phönix-Palme (Phoenix)

Herkunft: Afrika, Asien, Mittelmeerraum

Wuchshöhe: 1 bis 3,5 m

Kultureignung: Zimmerpalme

beliebte Arten: Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera), Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis), Kretische Dattelpalme (Phoenix theoprastii), Senegalesische Dattelpalme (Phoenix reclinata), Wald-Dattelpalme (Phoenix sylvestris), Zwergdattelpalme (Phoenix roebelenii)

Pflege und Standort: robust, wenig anspruchsvoll, standorttreu, mäßig winterhart

 

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Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera)

Es gibt im gesamten Pflanzenreich nur eine Pflanze, deren wissenschaftlicher Name sich vom Feuervogel der ewigen Wiederauferstehung ableitet und das ist die Dattelpalme. Auch als Phönix-Palme oder Phoenix-Palme bekannt, zeichnet sich diese Palmenart durch ihre besondere Robustheit aus. Dank ihr trotzt die Dattelpalme selbst den trockensten und unwirtlichsten Standorten der afrikanischen und arabischen Wüstengebiete. Wie der Phönix aus der Asche erhebt sie sich hier in Wüstenoasen blütenreich aus jeder Dürreperiode. Ein Baum liefert dabei für bis zu 100 Jahre gut 100 kg Datteln pro Jahr.

Geht es allerdings um kühlere Klimazonen, zeigen sich Phönix-Arten deutlich empfindlicher. Hier ist die Dattelpalme kaum winterhart und verträgt allenfalls Temperaturen bis -6 °C. Sie wird in gemäßigten Breitengraden daher hauptsächlich als Zimmerpalme oder im Kübel kultiviert, wo sie ausschließlich die Sommermonate im Garten oder auf dem Balkon verbringen.

Kaum Dattelfrüchte bei Zimmerhaltung: Leider bilden sich Datteln bei Zimmerkultur der Dattelpalme eher selten aus. Mit einer reichen Dattelernte ist daher nur in den seltensten Fällen zu rechnen.

 

Goldpalme / Goldfruchtpalme (Dypsis)

Herkunft: Madagaskar

Wuchshöhe: 1 bis 8 m

Kultureignung: Zimmerpalme

beliebte Arten: Echte Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens)

Pflege und Standort: pflegeleicht, feuchtigkeitsverträglich, vom Aussterben bedroht

Die auch als Goldpalme bekannte Goldfruchtpalme ist eine endemische Palmenart aus Ost-Madagaskar. Früher zählte man sie zur Gattung der Betelpalme. Sie ist deshalb noch heute unter dem Beinamen Areca-Palme bekannt, was allerdings häufig zu Verwechslungen mit der echten Betelpalme führt.

Ihren offiziellen Namen verdankt die Goldfruchtpalme hingegen ihren gelb-orangen Früchten. Diese sind entgegen weitläufiger Meinung nicht giftig und somit essbar, bilden sich wie bei der Dattelpalme aber nur selten in Zimmerkultur an der Goldfruchtpalme aus.

In ihrem Wuchs, ebenso wie in Sachen Pflege ähnelt die Goldfruchtpalme stark der Bergpalme. Sie kommt mit feuchten Standorten gut zurecht, auch wenn Staunässe zu vermeiden ist. Ein Standort im hellen Halbschatten ist ideal, da die Palmenart Vollsonne nicht sonderlich verträgt.

Die Kultur der Goldfruchtpalme als Zimmerpflanze hat lange Tradition und reicht bis ins Jahr 1820 zurück. Trotz ihrer Beliebtheit ist die Palme aber recht selten geworden. Dypsis lutescens gehört deshalb inzwischen, auch aufgrund anhaltenden Raubbaus an ihren natürlichen Standorten, zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Ein Grund mehr, um ihr in Zimmerkultur ein neues, sicheres Zuhause zu bieten.

 

Hanfpalme (Trachycarpus)

Herkunft: Asien

Wuchshöhe: 2 bis 15 m

Kultureignung: Zimmerpalme, Gartenpalme

beliebte Arten: Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei), Marmor-Hanfpalme (Trachycarpus princeps), Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)

Pflege und Standort: pflegeleicht, sonnenliebend, robust, winterhart

Hanfpalmen kann man mit Blick auf die Palmenkultur getrost als Allround-Talente beschreiben. Insbesondere die Chinesische Hanfpflanze ist dabei äußerst beliebt, weil sie sich mit einer Winterhärte bis -25 °C sogar als Palme für den Garten eignet. Man muss die Hanfpalme zum Überwintern also nicht einmal ins Haus holen.

Gleichzeitig handelt es sich speziell bei der winterharten Chinesischen Hanfpalme aber auch um eine recht invasive Palmenart. Ihre Widerstandsfähigkeit macht sie selbst in gemäßigten Breiten so anpassungsfähig, dass sie inzwischen bis in die Naturräume des Schweizer Kantons Tessin vorgedrungen ist. Dort nennt man die ursprünglich aus China stammende Fächerpalme deshalb schon Tessiner Palme.

Für die Kultur der Hanfpalme gibt es also nicht sonderlich viel zu beachten. Sie gedeihen an Freiland- wie Zimmerstandorten auch ohne viel Pflege prächtig, wobei ein sonniger Standort empfehlenswert ist. Leicht saure, ebenso wie nährstoffreiche Böden werden vertragen.

 

Kokospalme (Cocos)

Herkunft: Afrika, Asien

Wuchshöhe: 2 bis 30 m

Kultureignung: Zimmerpalme

beliebte Arten: Kokosnusspalme (Cocos nucifera)

Pflege und Standort: sehr anspruchsvoll, pflegeintensiv, nicht winterhart

 

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Kokospalme (Cocos nucifera)

Dafür, dass die Kokospalme die einzige Art innerhalb ihrer Gattung darstellt, besitzt sie ein unglaublich großes Verbreitungsgebiet. Ursprünglich aus Afrika und Asien stammend (einige beschränken die Ursprungsregion auf Asien alleine), brachten polynesische Seefahrer die Kultpalme schon vor hunderten von Jahren mit auf pazifische Inseln wie Neuseeland oder Hawaii. Darüber hinaus sind Kokosnüsse recht schwimmfähige Palmensamen, die sich auch ohne menschliches Zutun sehr vermehrungsfreudig über den Seeweg und Flussläufe ausbreiten.

Leider gilt diese Vermehrungsfreude der Kokospalme aber nur für ihre tropischen Herkunftsländer. Sobald sie Kälte, Schatten, zu wenig Luftfeuchte oder zu hohe Bodenfeuchte wittert, wird diese Palmenart äußerst launisch und geht schneller ein, als es dem Palmenbesitzer lieb ist. Kokospalmen als Zimmerpflanzen zu kultivieren versuchen deshalb zwar viele, aber langfristig eben vergeblich.

Vor allem die Kultpalme schlechthin durch den Winter zu bringen, ist oftmals selbst bei Zimmerstandort ein schwieriges Unterfangen. Denn schon die geringsten Unterschiede in den Lichtverhältnissen am Standort bedeuten für die sonnenliebenden Kokospalmen den sicheren Tod. Auch ihre legendären Kokosnüsse bilden die Palmen in Zimmerkultur kaum aus, da sie für die Blüten- und Fruchtbildung konstante Temperaturen von mindestens 26 °C benötigen. Während das Ziehen von Keimlingen aus Kokosnüssen also noch relativ leicht gelingt, ist es eine Kunst, die Kokospalme in Zimmerkultur nach der Keimung auch langfristig am Leben zu halten.

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