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Rezept: Nordischer Rote-Beete-Salat

Traditionsgemüse wie die Rote Beete gibt uns einen guten Eindruck davon, welche Aromen die traditionelle Volksküche bestimmten. Ihr Geschmack ist unwahrscheinlich urtümlich und erdig, weshalb sie kaum zusätzlicher Würze bedarf. Eines der leichtesten Rezepte, bei dem man auch gleich die grundlegenden Kniffe der Zubereitung dieses Rübengemüses lernt, ist Rote-Beete-Salat.

Rote Beete als Salat ist nicht nur in Deutschland und Osteuropa ein echtes Traditionsgericht. In Skandinavien ist der „Rodbetssallad“ beispielsweise fester Bestandteil des traditionellen Julbords – einer Brotzeittafel des nordischen Ur-Weihnachtsfestes. Hier wird der Rote-Beete-Salat üblicherweise gemeinsam mit anderen nordischen Klassikern wie saurem Hering, Räucherlachs, Köttbullar, Knäckebrot und einem stilechten Käsebrett gereicht. Doch für den Rest der winterlichen Saison ist der Salat eine wunderbare Idee.

 

Rote-Beete-Salat – der farbintensivste unter den Salaten

Es gibt nur wenige Gemüsesorten, die so intensiv Rot-Violett färben wie Rote Beete. Gerichte wie Rote-Beete-Salat sind darum schon farblich ein echtes Highlight am gedeckten Tisch. Damit macht die Rübe Beerenfrüchten wie der Brombeere, Blaubeere oder Schwarzen Johannisbeere echte Konkurrenz. Diese gelten gemeinhin als die wichtigsten Quellen für sogenannte Anthocyane. Dabei handelt es sich um rot bis violett färbende Pflanzenfarbstoffe mit antioxidativer und immunstärkender Wirkung. Doch auch die Betalaine der Roten Rübe haben sind in Sachen heilsame Eigenschaften nicht zu unterschätzen.

Wie Anthocyane sind auch Betalaine pflanzliche Farbstoffe und können ihren anthocyanen Artgenossen sowohl in Sachen Färbeeigenschaften als auch in ihrer antioxidativen Wirkung durchaus das Wasser reichen. Indem sie freie Radikale einfangen und Infektionskeimen zu Leibe rücken, bedeuten sie gerade im Winter einen echten Gewinn für die Gesundheit. Dass Rote Beete ein beliebtes Wintergemüse ist, hat also seine Gründe.

Wissenswertes: Wegen seiner färbenden Eigenschaften als natürliche Lebensmittelfarbe genutzt wird vor allem das Betalain Betanin. Als positiv zu bewerten ist, dass der Farbstoff so gut wie kein allergieauslösendes Potenzial besitzt, weshalb er sich selbst für Allergiker eignet.

 

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Das Blut der Erde eingeschlossen in einer Wurzel | © Das Grüne Archiv

Ein Salat mit dem Duft der Erde

Ebenfalls sehr faszinierend ist die Wirkung der Aromastoffe in Roter Beete. Ihr zutiefst erdiger Geschmack wird maßgeblich durch den Alkohol Geosmin erzeugt, der auch für den Geruch von Erde und sogenannten Petrichor verantwortlich ist. Bei letzterem handelt es sich um den Geruch, der entsteht, wenn frischer Regen die Erde befeuchtet und der bei vielen Menschen sehr angenehme Empfindungen hervorruft.

Wissenschaftler haben hierzu Erstaunliches herausgefunden. Denn Petrichor weckt in uns die Erinnerung an den irdischen Lebenszyklus. Die komplexe Geruchswahrnehmung stimuliert nämlich nicht nur menschliche Emotionen, sondern auch die von Waldtieren und essenziellen Bodenbakterien, die seit Beginn der Evolution das Leben auf der Erde bestimmen. Menschen wie Tieren diente der Geruch von Geosmin darüber hinaus seit jeher als Wegweiser zu Wasserquellen und ist deshalb tief mit unseren Urinstinkten verbunden.

In gewisser Weise kann Rote Beete also durchaus als stimmungsaufhellendes und sprichwörtlich erdendes Gemüse bezeichnet werden. Dank ihres intensiven Geschmacks ist für die Zubereitung der Roten Rübe zudem kaum externe Würze notwendig. Allenfalls eine leichte Marinade wie bei Rote-Beete-Salat oder, im Falle von Gerichten wie Borschtsch, eine gute Brühe, reichen völlig aus, um die natürlichen Aromastoffe der Roten Beete zur Geltung zu bringen.

 

Naturell oder Nordisch? – Rote-Beete-Salat zubereiten

Für Rote Beete Salat gibt es eine Vielzahl verschiedener Rezepturen. Einige mögen in lieber naturbelassen und würzen ihn daher allenfalls mit einer milden Vinaigrette.

 

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Das Original: Rote-Beete-Salat mit Vinaigrette aus Apfelessig | © Das Grüne Archiv

In nordischen Ländern wie Schweden wird der „Rödbedssallad“ dagegen gerne mit Apfelstücken, Gewürzgurken und Schmand oder saurer Sahne zubereitet. Das Grundrezept für Rote Beete Salat ist jedoch in jedem Fall dasselbe.

 

Zutaten:

  • 3 Rote Rüben
  • 1 Zwiebel
  • 10 EL Öl
  • 6 EL Apfelessig
  • 1 EL Zucker
  • etwas Salz und Pfeffer

 

Zubereitung:

Wascht die Knollen der Roten Beete gründlich ab und lasst diese dann für etwa 60 Minuten in kochendem Wasser garen. Danach werden die Knollen abgegossen und Strunk und Enden abgeschnitten. Die Schale sollte sich anschließend mühelos abziehen lassen.

Als nächstes halbiert Ihr die Roten Rüben und schneidet sie in Scheiben. Auch die Zwiebel wird fein gewürfelt und anschließend mit in den Rote-Beete-Salat gegeben. Optional lässt sich der Salat ergänzend mit Apfelstücken und Gewürzgurken verfeinern.

Für die Basis-Vinaigrette verquirlt Ihr einfach Apfelessig, Öl, Zucker, Salz und Pfeffer miteinander. Die Vinaigrette wird nun mit dem Rote-Beete-Salat vermengt und er muss für eine Weile gut durchziehen. Wer den nordischen Rödbetssallad ausprobieren möchte, kann zusätzlich 2 bis 3 Esslöffel Schmand, saure Sahne oder Mayonnaise sowie etwas Meerrettich hinzugeben.

Tipp: Gerade der nordische Rote-Beete-Salat schmeckt hervorragend zu eingelegtem Fisch und Kartoffeln!

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