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Spooky Blueberry Cheesecake

Wer nach passenden Halloween Rezepten sucht, der wird in der Beerenküche sicher fündig. Oft reicht es schon, klassische Beerenrezepte einfach mal etwas ungewöhnlich zuzubereiten und ihnen einen kleinen Twist zu verleihen. Bestes Beispiel hierfür ist der Spooky Blueberry Cheesecake. Im Grunde ein ganz normaler Käsekuchen, allerdings mit schaurigen, blauen Glubschaugen als Kuchendeko.

Die Mutter aller Käsekuchen

Jedes Jahr am 26. Mai begehen die Amerikaner den National Blueberry Cheesecake Day. Der Käsekuchen mit Blaubeeren ist eines der berühmtesten amerikanischen Desserts, hat seinen Ursprung aber eigentlich im antiken Griechenland. Dort wurde der plakoũs (altgriechisch für „Platte“ oder „Plattkuchen“) früher den Athleten der Olympischen Spiele als Energie spendender Snack gereicht.

Überlieferungen zu Käsekuchen als Kultkuchen der alten Griechen gibt es schon beim Buchschriftsteller Athenaios von Naukratis nachzulesen. In seinem Werk Gastmahl der Gelehrten, das um 200 n. Chr. entstand, beschrieb er, wie die Gemahlin des Philosophen Sokrates, Xanthippe, während eines ihrer legendären Zornausbrüche einen Käsekuchen platttrampelte. Auch ist bei Athenaios von einem Dorf namens „Käsekuchen“ nahe Theben die Rede.

Athenaios Verweis auf Schriften zu Käsekuchenrezepten wie die des Aigimios, zu finden in dessen Schrift das Kuchenmachen betreffend, lässt vermuten, dass erste Rezepte für Käsekuchen etwa um 400 v. Chr. entstanden. Diese Annahme wird auch gestützt von der Tatsache, dass Kuchen mit einer Käsecreme aus Quark und Sauerrahm zu eben jener Zeit in Griechenland äußerst beliebt waren.

 

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Die Stärkungsbeere der altgriechischen Olympioniken: die Blaubeere | © Das Grüne Archiv

Mehr als nur Käsecreme

Das Blueberry Cheesecake Rezept der Griechen wurde später von den Römern übernommen. Und mit der Übernahme kamen auch erste Abwandlungen des original Käsekuchenrezeptes. Bis heute fügen die Italiener ihren Käsekuchen anstatt Quark und Sauerrahm gerne der italienische Ricotta hinzu. Daraus entstand im weiteren Verlauf unter anderem die berühmte sizilianische Cassata.

Im Mittelalter hielt der Käsekuchen dann schließlich auch Einzug nach Mitteleuropa. Der älteste Beleg Rezept hierzu findet sich im französischen Kultkochbuch Le Viandier aus dem 14. Jahrhundert und stammt höchstwahrscheinlich von dem Hofkoch Guillaume „Taillevent“ Tirel.

An der deutsch-französischen Grenze im Elsass kam es bald darauf zu einer neuen Generation an Käsekuchen mit Namen Käseküeche. Diese zeichneten sich durch einen Käsecreme-Belag aus Eiern, Vanille, Zitronenabrieb, Zimt, und Fromage Blanc aus.

Erste deutsche Kochbücher wie das Ein Köstlich new Kochbuch von Anna Weckerin von 1598 nahmen hierauf bereits Bezug. Und auch die Eyer-Käß-Dorten, wie sie von Henriette Davids 1845 in ihrem Praktischen Kochbuch beschrieben wurde, erinnert stark an die deutsch-französische Käsekuchenspezialität des Mittelalters.

„[…]Zum Überstreichen wird ein Suppenteller noch weicher weißer Käse mit süßer Sahne verrührt und mit 1 Obertasse geschmolzener Butter, Zucker und Zimt nach Geschmack, 2 Eiern und 250 Gramm gut gewaschenen Korinthen durchgemischt – Man rollt den Teig auf einer Platte dünn aus, läßt ihn aufgehen, streicht die etwas erwärmte Käsemasse darauf und backt ihn schnell wie Butterkuchen.“

– Henriette Davids, 1845 Praktisches Kochbuch für die bürgerliche und feine Küche 

 

Fruchtige Käsekuchen

Abgesehen vom Blueberry Cheesecake ergaben sich insbesondere in Mitteldeutschland und Bayern im Laufe der Jahrhunderte noch ganz andere Obstvarianten des Kaskuchn. Ob mit

  • Brombeeren,
  • Erdbeeren,
  • Heidelbeeren,
  • Himbeeren,
  • Johannisbeeren,
  • Kirschen,
  • Mandarinen
  • oder Rosinen,

 

Käsekuchen eignet sich für eine Vielzahl an fruchtigen Kreationen. In Osteuropa kennt man zudem den Russischen Zupfkuchen als eine Kombination aus Käsekuchen und gezupften Schokoladenkuchen-Flocken.

 

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Noch ein gespenstisch leckerer Halloween-Käsekuchen: Bloody Redcurrant Cheesecake | © Das Grüne Archiv

In Großbritannien, ebenso wie in Amerika, setzen sich diesbezüglich vor allem der Strawberry Cheesecake mit Erdbeeren, der Raspberry Cheesecake mit Himbeeren, der Redcurrant Cheesecake mit Johannisbeeren und der original Blueberry Cheesecake mit Blaubeeren durch.

Insbesondere der Blueberry Cheesecake ist hier im Herbst eine ausgezeichnete Gruselspezialität für kleine und große Halloweengespenster.

 

Rezept für Blueberry Cheesecake

Der Clou am Spooky Blueberry Cheesecake sind seine aus der Käsecreme starrenden Blaubeer-Augen. Sie erinnern an gespenstische Glubscher, die einen aus der Dunkelheit heraus anstarren.

Das Aufbacken der Käsecreme im Ofen lässt die Augen außerdem tief in den Kuchenbelag einsinken, was ebenfalls einen ganz besonderen Gruseleffekt auf der unebenen Kuchendecke hinterlässt.

 

Spooky Blueberry Cheesecake

Blueberry Cheesecake mal anders! Wenn man die Blaubeeren nicht im, sondern auf dem Käsekuchen verteilt, geben sie eine schaurig schöne Kuchendeko ab, die nicht nur in Halloweenküche ein leckeres Highlight zaubert.

Rezept-Zutaten:

  • 500 g Mehl
  • 350 g Quark oder Schmand
  • 275 g Butter
  • 200 g Zucker
  • 50 g Sahne
  • 3 Eier
  • 2 EL Stärke
  • 1 Tasse Blaubeeren
  • 1 Zitrone
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Salz

Rezeptanweisungen:

Man bereite zunächst den Mürbeiteig für den Kuchenboden zu und mische hierfür zwei Eier, 275 g weiche Butter und 100 g Zucker in einer großen Schüssel zusammen.

Anschließend wird das Mehl und eine Prise Salz hinzugegeben und das Ganze zu einem glatten Teig verknetet. Zu einer Kugel geformt und in Klarsichtfolie verpackt, darf der Mürbeteig nun für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen.

Nach der Ruhezeit rollt man die Teigkugel auf einer gut bemehlten Unterlage flach aus. Der Teig wird jetzt in eine Pieform oder Springform abgerollt und darf im vorgeheizten Backofen bei 180 °C für etwa 20 bis 25 Minuten goldgelb vorgebacken. Wichtig ist hierbei ein ausreichend dicker Kuchenrand, damit die Käsecreme später nicht hinfort rutscht.

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Rohe Käsecreme mit Blaubeeren | © Das Grüne Archiv

Während der Teigboden backt, kann man die Käsecreme zubereiten. Dazu schlägt man zunächst das Eiweiß von dem verbliebenen Ei zu Eischnee. In einer separaten Schüssel werden dann erst Eigelb und 100 g Zucker zu einer klaren Creme verquirlt.

Im Anschluss kommen Quark oder Schmand, Sahne, Stärke, das Mark einer Vanilleschote, etwas Zimt und der Abrieb einer Zitrone hinzu. Sobald die Zutaten zu einer glatten Creme verrührt sind, hebt man den Eischnee unter.

Tipp: Wer keine Stärke und Vanilleschote zur Hand hat, kann auch ein Päckchen Puddingpulver nehmen.

Die Käsecreme verteilt Ihr nun auf dem vorgebackenen Kuchenteig. Danach wascht ihr die Blaubeeren und verteilt sie gleichmäßig auf der Creme. Der Kuchen kommt nun erneut bei 180 °C für 20 bis 25 Minuten in den Ofen.

Wer die Cremedecke etwas heller mag, der backt den Kuchen bei nur 100 °C für 1,5 bis 2 Stunden. Besonders lecker schmeckt der Spooky Blueberry Cheesecake dann mit einer Kugel Eis oder einem Klecks Schlagsahne.

Bewertung des Redakteurs:
5

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