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Rosenarten – Arten und Sorten der Rose

Es gibt eine Rose für jeden Zweck. Allerdings muss man für die richtige Verwendung und auch Kultur von Rosen erst einmal die verschiedenen Rosenarten kennen. Und hier verlieren Rosenliebhaber nur allzu leicht den Überblick. Eine kleine Exkursion in die Welt der Rosensorten.

 

Von Wildrosen und Buschrosen

Während Rosenarten wie die berühmte Hundsrose (Rosa Canina), Apfelrose (Rosa villosa) und Japanrose alias Kartoffelrose (Rosa rugosa) zu den Wildrosen gehören, handelt es sich bei Buschrosen fast ausnahmslos um Hybridkreuzungen verschiedener Wildrosen. Höher wachsende Hybridarten der Buschrose werden zudem oftmals auch als Strauchrosen bezeichnet. Mit der Einteilung der Rosenvarianten ist es hiermit aber bei Weitem noch nicht getan.

 

Wildrosen als Heckenrosen

Als Heckenrose ist oftmals speziell die Hundsrose definiert, die auch als wichtigste Rosenart zur Gewinnung von Hagebutten gilt. Aus ihnen wird bekanntlich das leckere Hiffenmark hergestellt, weshalb Wildrosen wie die Hundsrose ideal für eine Bepflanzung im Obstgarten sind. Ebenso gelten Hundsrosen als beliebte Heckenpflanzen, etwa zur ziervollen Grundstücksbegrenzung oder Beeteinfassung im Bauerngarten.

Gärtner sollten aber bedenken, dass Heckenrosen ähnlich wie Kletterrosen oft einen lianenartigen Wuchs besitzen. Eine Rosenhecke dieser Art ist daher eher als Pflanzwall, denn als Formhecke kultivierbar. Gern verwendet werden diesbezüglich zum Beispiel Bodendeckerrosen wie die Kartoffel-Rose (Rosa rugosa), die ein beliebter Windschutz ist.

Ansonsten eignen sich gerade Kletterrosen wie die Berg-Rose (Rosa pendulina) auch zur Fassadenbegrünung oder für Rosenbögen im Garten. Wegen ihrer alpinen Herkunft ist diese Rose außerdem eine Überlegung für den Alpin- oder Steingarten wert.

 

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Die Königin der Wildrosen: die Hundsrose | © Das Grüne Archiv

Buschrosen als Strauchrosen

Der Begriff „Strauchrose“ als Synonym für Varianten der Buschrose ist etwas ungünstig gewählt, denn immerhin sind alle Rosen Sträucher. Eine bessere Differenzierung als die zwischen Wild- und Strauchrosen lässt die Bezeichnung Buschrosen zu.

Grundsätzlich handelt es sich bei Busch- bzw. Strauchrosen um Kulturrosen, die sich im Gegensatz zu den oft sparrig wachsenden Wildrosen durch ihren buschigen, formschönen Wuchs auszeichnen. Sie sind somit am besten für eine Kultivierung im Ziergarten geeignet.

Unabdingbar sind Zierrosen diesbezüglich im Englischen Garten, wo sie mit Vorliebe als kunstvolle Rosensträucher kultiviert werden. Hier liegen die Ursprünge der Rosenzüchtung, die im Laufe der Jahrhunderte auch Rosengärtner außerhalb Großbritanniens in ihren Bann zog.

 

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Strauchrose ‘Rhapsody in Blue’ | © Jutta Lieb

Teerosen als älteste Kulturhybride

Auch in Asien und hier vor allem in China werden Busch- bzw. Strauchrosen schon sehr lange kultiviert. Tatsächlich nahm die Geschichte der Rosenkultur sogar ihren Anfang zu Zeiten der ersten chinesischen Kaiserdynastien. So sehr man Kulturrosen also auch mit englischen Königshäusern wie den Tudors assoziiert, liegen die Ursprünge der Rosengärten doch eher im fernen Osten.

Vor allem die Beliebtheit von Sorten der Teerose in China bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Das hat aber nichts damit zu tun, dass man Teerosen für die Zubereitung von Tee nutzt. Vielmehr wurden Rosen dieser Art schon im Mittelalter häufig in chinesischen Teegärten gepflanzt, um ein ziervolles Ambiente für die traditionelle Teezeremonie zu kreieren.

 

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In Großbritannien und China gleichermaßen geschichtsträchtig: Kulturosen im Rosengarten | © Das Grüne Archiv

Übersicht zu Rosenhybriden

Die Anzahl an Sorten der Buschrosen sind mittlerweile ein Fall für eigenständige Rosenlexika, denn um sie alle aufzuzählen und zu beschreiben, benötigt es hunderte von Buchseiten. Drei Rosenklassen bilden dabei die Hauptklassen der Kulturhybride unter den Rosen:

 

Hybride der Teerose (Rosa indica fragrans)

Teehybride der Rosen werden aufgrund ihres äußerst eleganten Wuchses, ihrer überragenden Blühfreudigkeit, sowie ihrer beachtlichen Winterhärte auch als Edelrosen bezeichnet. Sie gingen ursprünglich aus einer Kreuzung der Großblumigen Teerose (Rosa gigantea bzw. Rosa odorata) und der Chinesischen Rose (Rosa chinensis) hervor, später wurden jedoch auch europäische Rosensorten eingekreuzt.

Einige Teehybride duften gemäß ihres Namens tatsächlich nach Tee. Daneben besitzen sie eine Wuchshöhe von bis zu 5 Metern. Eine Eigenschaft, die Vertretern dieser Rosenklasse den Beinamen Strauchrosen einbrachte und Teehybride ferner für eine Kultivierung in Einzelstellung interessant macht.

 

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Lady Hybride der Teerose | © Das Grüne Archiv

Hybride der Polyantharose (Rosa polyantha)

Polyanthahybride entstanden durch eine Mehrfachkreuzung der Vielblütigen Rose (Rosa multiflora) mit anderen Wildrosen. Markenzeichen der Polyantharosen sind ihre doldigen Blütenstände, sowie ihre für Rosen recht geringe Wuchshöhe, die meist nur 30 Zentimeter beträgt. Letztere Eigenschaft prädestiniert Polyanthahybride auch für eine Kultivierung im Beet, weshalb diese Kulturrosen auch häufig Beetrosen genannt werden. Ein Blütenduft ist nur bei wenigen Sorten der Polyantha-Klasse vorhanden.

 

Hybride der Floribundarose (Rosa floribunda)

Floribundarosen zählten früher ebenfalls zur Klasse der Polyantha-Rosen und sind eine Kreuzung aus eben diesen mit diversen Teehybriden. Sie vereinen somit die Vorzüge beider Züchtungen und fallen zudem durch ihre besonders großen Blüten auf, deretwegen sie gerne als Schnittrosen für Sträuße verwendet werden.

Ähnlich wie Polyantharosen sind dabei auch Floribundahybriden ideal fürs Gartenbeet. Allerdings duften Floribunda im Gegensatz zu Rosen der Polyantha-Gruppe sehr intensiv und werden mit Wuchshöhen von bis zu 2 Metern oftmals auch entschieden größer. Der Übergang von Beet- zu Strauchrosen ist in dieser Rosenklasse fließend.

 

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Floribundarose ‚Burgundy Iceberg‘ | © Das Grüne Archiv

Vorsicht, Verwechslungsgefahr

Gefüllte Rosensorten wie Floribunda oder die Teerose werden nur allzu oft mit der Pfingstrose und der als Teestrauch bekannten Kamelie verwechselt. Man kann die Pflanzengattungen jedoch anhand einiger signifikanter Unterschiede leicht auseinander halten.

So haben Pfingstrosen und Kamelien beispielsweise keine Dornen und ihre Blütenknospen erscheinen im Gegensatz zu denen der Rose eher knubbelig bis kugelförmig anstatt konisch.

 

Alle Rosenarten auf einen Blick

Das Angebot an Sorten der Tee-, Polyantha- und Floribundahybride ist unfassbar groß und lässt Laien wie Rosenprofis heutzutage schnell den Überblick verlieren. Hinzu kommt ein schier endloses Verwirrspiel der Begriffe in Sachen Beet- und Strauchrose, weshalb wir in der nachstehenden Übersicht etwas Licht ins Definitionsdickicht bringen möchten:

SorteBeschreibung
Teerose (Strauch- bzw. Edelrose)
Rosa indica fragrans
Blütezeit: Juni bis September
Blütenfarbe: schirmtraubige, gefüllte Blüten in allen Farben
Wuchshöhe: zwischen 120 und 500 cm
Herkunft: China
Eignung für Kultivierung: gut
Teehybriden (Auswahl): 'Archiduc Joseph' (rosa), 'Baccara' (rot)'Catherine Mermet' (pfirsichrosa), 'Elina' (cremegelb), 'Freedom' (leuchtend gelb), 'Golden Monica' (goldgelb), 'Jaune Desprez' (gelb), 'Königin der Rosen' (lachsrot), 'Lady Hillingdon' (orangegelb), 'La France' (silbrig-rosa), 'Lamarque' (weiß bis hellgelb), 'Mainzer Fastnacht' (blauviolett), 'Niphetos' (weiß), 'Parks Yellow Tea-scented China' (gelb), 'Queen Elizabeth' (rosa), 'Sénégal' (leuchtend rot), 'Smith's Yellow' (gelb), 'Soleil d'Or' (zart oranga), 'Souvenir de Claudis Pernet' (leuchtend gelb)
Polyantharose (Beetrose)
Rosa polyantha
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: kleinblumige, doldige Blüten in allen Farben
Wuchshöhe: zwischen 20 und 40 cm
Herkunft: England
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Polyanthahybriden (Auswahl): 'Alain' (dungelrot), 'Baron de Vivario' (reinweiß), 'Frensham' (tiefrot), 'Garnette' (rot), 'Gelbe Holstein' (dunkelgelb), 'Goldilocks' (goldgelb), 'Josef Guy' (scharlachrot), 'Red Orléans' (erdbeerrot), 'Ma Paquerette' (weiß), 'Margo Koster' (lachsrot), 'Muttertag' (leuchtend rot), 'Nina Weibull' (rot), 'Orange Triumph' (orange-rot), 'Schleswig' (rosa), 'Souvenir d'Adolphe Turc' (orangerosa), 'Sylvie Vartan' (zartrosa), 'The Fairy' (rosa), 'Yvonne Rabier' (weiß)
Floribundarose (Beetrose)
Rosa floribunda
Blütezeit: Juni bis Oktober
Blütenfarbe: becherförmige, einzelständige Blüten in allen Farben
Wuchshöhe: zwischen 40 und 200 cm
Herkunft: Frankreich
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Floribundahybriden (Auswahl): 'Abigaile' (zartrosa), 'Amber Queen' (bernsteinfarben), 'Astrid Lindgren' (zartrosa), 'Bonica 82' (rosa), 'Clos Fleuri Jaune) (gelb mit rotem Rand), 'Edelweiß' (cremeweiß), 'Friesia' (goldgelb), 'Goldmarie' (goldgelb bis rosa), 'Gruß an Aachen' (rosig weißes goldgelb), 'Iceberg' (weiß), 'Magenta' (altrosa), 'Mariandel' (rot), 'Montana' (blutrot), 'Mrs. Jones' (rosa), 'Pacific Dream' (violett), 'Poesie' (rosa), 'Rush' (rosa mit weißer Mitte), 'Schneewittchen' (weiß), 'Tequila' (orangegelb), 'Yesterday' (rosaviolett)

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