Auf den ersten Blick sieht die in der Schweiz auch als Zucchetti bekannte Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) der Gurke verdächtig ähnlich. Grün, länglich, gelbe Blüten und große, herzförmige Blattspreiten austreibend. Doch schon ein erster Querschnitt beider Gemüsearten zeigt, dass Ähnlichkeiten nur zwischen Gurke und Zucchini nur optisch bestehen. Nichtsdestotrotz gestaltet sich die Kultivierung von Zucchini und Gurke relativ Ähnlich. Was sie im Falle von Zucchini beim Anbauen beachten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
ToggleNährwerte der Zucchini
Den Unterschied zwischen Gurken und Zucchinis stellt man spätestens beim Aufschneiden und Verkosten des Fruchtgemüses fest. So ist das trockene, leicht schwammige Fruchtfleisch der Zucchetti eher mit jenem der Aubergine zu vergleichen, während Gurken sehr wasserreich sind.
Auch in Sachen Standortbedingungen gibt es einige Unterschiede. Zudem gehören die beiden Gewächse zwei individuellen Gattungen an und ihre Herkunft, wie auch ihr Geschmack sind grundverschieden. Dabei ist die Zucchetti aber nicht weniger gesund als die Gurke. Ein hoher Gehalt an Eisen, Vitamin E und B-Vitaminen sowie ein insgesamt kalorienarmes Nährwertprofil zeichnen das Fruchtgemüse aus, wie die nachstehende Nährwerttabelle zeigt:
Nährwert | Gehalt pro 100 g |
---|---|
Kalorien Fett Proteine Kohlenhydrate Ballaststoffe Wasser | 79 KJ / 19 kcal 0,4 g 1,6 g 2,2 g 1,1 g 94 % |
Mineralstoffe: Chlorid Eisen Kalium Kalzium Magnesium Mangan Phosphor Schwefel Zink | 45 mg 1,5 mg 200 mg 30 mg 22 mg 0,1 mg 23 mg 25 mg 0,2 mg |
Vitamine: Provitamin A Vitamin B1 Vitamin B2 Vitamin B6 Vitamin C Vitamin E | 60 µg 210 µg 100 µg 100 µg 16 mg 500 µg |
Zucchini anbauen – Standort und Aussaat
Die Zucchini ist eine Unterart der Kürbisse und gehört damit zur Familie der Kürbisgewächse. Bis hier hin haben Zucchetti und Gurke also noch etwas gemeinsam, doch während Gurken ursprünglich aus Indien stammen, sind Zucchinipflanzen in Amerika heimisch.
Bevorzugt wächst die Zucchetti hier im Südosten Kanadas, wo sie vorwiegend an sonnigen und warmen Standorten gedeiht. Wer das Kürbisgewächs im Garten anbauen möchte, sollte daher entsprechende Licht- und Klimaverhältnisse sicherstellen.
Der richtige Boden für Zucchetti
Geht es um den richtigen Boden, unterscheidet sich die Zucchinipflanze nicht wesentlich von der Gurke. Frisch-feucht, locker, gut durchlässig und humusreich sollte er sein. Ein Unterschied fällt aber auch hier auf, denn der ideale Boden-pH-Wert für Zucchini liegt etwas höher als bei Gurken, zwischen 6,5 und 7,5 Punkten.
Gute Pflanzpartner bei diesen Substratanforderungen sind Basilikum, Bohnen, Kamille, Rote Beete und Spinat. Generell lässt sich Zucchetti aber nicht nur in Mischkultur, sondern auch separat im Kübel anbauen.
Einzelheiten zum Standort für Zucchini:
- nur an sonnigen und warmen Standorten anbauen
- frisch-feuchter, lockerer, gut durchlässiger, humusreicher Boden
- pH-Wert des Bodens: neutral, zwischen 6,5 und 7,5 Punkten
- Pflanzpartner: Basilikum, Bohnen, Kamille, Rote Beete, Spinat
- eine Kultur ist sowohl im Beet als auch im Kübel möglich
Aussaat von Zucchinis
1. Schritt – Aussaattermin wählen: Die Aussaat von Zucchini wird gegen März bis Mitte April unter Glas vorgenommen. Die frühe Anzucht ist wichtig, damit die Pflanze nicht zu früh zu groß wird. Im Freiland ist deshalb zeitig nach den Eisheiligen zu säen. Ende April bis Anfang Mai gilt hier als guter Richtwert. Wer die Pflanze im Topf vorzieht, sollte später daran denken, die Anzucht auf einen ausreichenden Abstand zu vereinzeln. Details hierzu erfahren Sie im letzten Anbauschritt.
2. Schritt – Boden vorbereiten: Da die Zucchetti einen lockeren und humusreichen Boden bevorzugt, ist es vor dem Anbauen wichtig, das Standortsubstrat gut aufzulockern und durch die Zugabe von Kompost oder organischem Gemüsedünger zu optimieren. Wer möchte, kann zur Verbesserung der Bodendurchlässigkeit können Sie ergänzend etwas Kies oder Sand untermischen.
3. Schritt – Zucchini aussäen und pikieren: Samen der Zucchini sollten in einer Saattiefe von 2 bis 3 cm ausgebracht und danach locker mit Erde bedeckt werden. Eine regelmäßige Bewässerung sorgt dann für eine schnelle Keimung. Die Gemüsepflanzen werden äußerst groß und benötigen deshalb 1,5 bis 2 Quadratmeter Platz für ihre Entwicklung. Wer den Platz nicht schon bei der Aussaat bereit stellt, muss später also pikieren. Auch sind schwache Keimlinge frühzeitig auszusortieren, damit nur kräftige Gemüsepflanzen aus der Anzucht hervorgehen.
Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:
- Anbau unter Glas schon von März bis Mitte April
- im Freiland erst nach den Eisheiligen
- vor der Aussaat den Standortboden gut auflockern
- zur Grunddüngung Kompost oder Gemüsedünger untermischen
- Sand und Kies verbessern Durchlässigkeit des Bodens
- Saattiefe: 2 – 3 cm
- Pflanzabstand: 1,5 . 2 m
- bei Vorzucht im Topf oder zu dichter Aussaat später pikieren
- schwach entwickelte Keimlinge nachträglich aussortieren
Zucchinis gießen und düngen
Gemeinsam mit Gurken ist den Zucchinipflanzen, dass sie lauwarmes Wasser bevorzugen. Allzu kaltes Gießwasser könnte die Zucchetti dagegen in Stress versetzen und dafür sorgen, dass sie nur männliche Blüten ausbildet. Diese bringen aber kein Gemüse hervor, weshalb es beim Anbau gerade in der Blütezeit darauf ankommt, die Entstehung weiblicher Blüten durch sorgsame Pflege zu fördern.
Auch die Wasserqualität ist dabei entscheidend. Gießen Sie darum schon nach der Aussaat nur mit Regenwasser. Insgesamt benötigt das Kürbisgewächs in der Wachstumsphase etwa 1 bis 2 moderate Gießgänge pro Woche, die am besten morgens oder abends durchgeführt werden. Eine zusätzliche Mulchschicht aus Stroh, Laub oder Brennnesselblättern kann die Feuchtigkeitsversorgung des Bodens verbessern und die Bewässerung erleichtern.
Die weiblichen Fruchtblüten der Zucchetti entstehen erst nach den männlichen. Die richtige Nährstoffversorgung der Pflanze ist deshalb vor allem während der Blütezeit, von Juli bis August wichtig. Zwei bis drei Nährstoffgaben sind in diesem Zeitraum durchaus angemessen für das starkzehrende Gemüse. Am besten geeignet ist Kompost und Brennnesseljauche. Alternativ können Sie auch auf Fertigdünger für Starkzehrer oder Spezialdünger für Zucchinipflanzen zurückgreifen.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Fruchtgemüse entwickelt sich nur an weiblichen Blüten
- gute Pflege stimuliert Blütenwuchs
- 1 – 2 Mal wöchentlich mit lauwarmem Regenwasser gießen
- zusätzl. Mulchschicht aus Stroh, Laub oder Brennnesselblättern
- gedüngt wird insbesondere während der Blütezeit
- als natürlicher Dünger eignen sich Kompost und Brennesseljauche
- alternativ Fertigdünger für Starkzehrer oder Zucchinidünger nutzen
- insgesamt 2 bis 3 Düngegaben während der Blütezeit einplanen
Zucchini ernten und lagern
Außer Gießen und Düngen ist es zur Pflege der Zucchini wichtig, auch Unkraut stetig zu entfernen. Das vorsichtige Umgraben des Bodens beim Unkrautjäten sorgt zudem für eine verbesserte Lockerung des Bodens.
Die Zcchetti ist dafür bekannt, besonders schnell heranzuwachsen und die ersten Früchte sehr schnell auszubilden. Wird eine regelmäßige Ernte der Gemüsepflanzen vorgenommen erscheinen immer wieder weibliche Neublüten und erhöhen so den Ertrag.
Die Haupterntezeit für Zucchinin erstreckt sich von Juni bis September. Danach verhärtet sich die Schale des Kürbisgemüses nämlich zusehends, womit sie sich im Grunde in Kürbisse verwandeln. Schneiden Sie hier das reife Fruchtgemüse ab einer Länge von 10 bis 20 cm mit einem scharfen Messer von der Pflanze ab Danach ist das Gemüse vielseitig verwendbar, so zum Beispiel für Aufläufe oder Gemüsebeilagen.
Im Kühlschrank ist das Gemüse bis zu 14 Tage haltbar. Zum Einfrieren sind die meisten Zucchinisorten allerdings nicht geeignet, da ihr weiches Fruchtfleisch nach dem Auftauen schnell seine charakteristische Konsistenz verliert und matschig wird.
Wichtig: Zucchini mit Bittergeschmack sollten nicht verzehrt werden. Die bittere Note wird durch das giftige Cucurbitacin verursacht, welches sich vor allem bei Sortenkreuzungen in erhöhten Mengen finden lässt. Der gemüseeigene Bitterstoff kann die Magen- und Darmschleimhaut angreifen und im schlimmsten Fall sogar zum Tode führen.
Kurztipps zum Ernten und Lagern:
- regelmäßiges Ernten erhöht Ertrag
- Haupterntezeit reicht von Juni bis Oktober
- Fruchtlänge von 10 bis 20 cm gilt als Richtwert für Erntereife
- Lagerung im Kühlschrank bis zu 14 Tage möglich
- zum Einfrieren sind die wenigsten Sorten geeignet
- Bittergeschmack weist auf erhöhten Cucurbitacingehalt hin
- Bitterstoff ist giftig und kann lebensgefährliche Symptome herovrrufen
Sorten der Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina
Traditionelle Zucchinisorten sind meist dunkelgrün und länglich. Es gibt jedoch auch etliche Sorten mit abweichender Farbe und Form, die sich gleichermaßen gut im Garten anbauen lassen. Ebenso gibt es in Sachen Krankheitsresistenz sortenbedingte Unterschiede. Als Bindeglied zwischen Kürbissen und Zucchini gilt außerdem die Cucuzza. Einen kleinen Überblick zu besonders interessanten Sorten haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Sorte | Beschreibung |
---|---|
Zucchini ‚Coucourzelle‘ Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Coucourzelle' | Erntezeit: Juni bis Oktober Frucht: grün-cremeweiß gestreifte Früchte Besonderheiten: längliche Fruchtform; sehr ertragreiche Sorte |
Zucchini 'Custard White' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Custard White' | Erntezeit: Juli bis Oktober Frucht: weiße Früchte Besonderheiten: tellerförmige Fruchtform |
Zucchini 'Defender' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Defender' | Erntezeit: Juli bis Oktober Frucht: dunkelgrüne Früchte Besonderheiten: längliche Fruchtform; besondere Resistenz gegen Gurkenmosaikvirus |
Zucchini 'Diamant' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Diamant' | Erntezeit: Juli bis Oktober Frucht: dunkelgrüne Früchte Besonderheiten: längliche Fruchtform; besonders resistent gegen Echten Mehltau |
Zucchini 'Floridor' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Floridor' | Erntezeit: Juli bis Oktober Frucht: gelbe Früchte Besonderheiten: rundliche Fruchtform |
Zucchini 'Gold Rush' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Gold Rush' | Erntezeit: Juni bis Oktober Frucht: gelbe Früchte Besonderheiten: längliche Fruchtform; gefriergeeignet |
Zucchini 'Mirza' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'Mirza' | Erntezeit: Juli bis Oktober Frucht: dunkelgrüne Früchte Besonderheiten: längliche Fruchtform; besondere Resistenz gegen Mehltau, Gelbfleckenvirus und Melonenmosaikvirus |
Zucchini 'One Ball' Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina 'One Ball' | Erntezeit: Juli bis Oktober Frucht: gelbe Früchte Besonderheiten: runde Fruchtform; sehr ertragreich |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Bekannte Schädlinge, die sich gerne an Zucchinipflanzen breitmachen, sind vor allem Schnecken. Gerade Jungpflanzen wird oft von den Weichtieren befallen, welche die Pflanze mit Vorliebe bei feuchter Witterung heimsuchen. Zur Bekämpfung der Schnecken können aber Schneckenkorn, Schneckenzäune und Schneckenkörbe eingesetzt werden.
Im Bereich der Krankheiten sind Zucchetti deutlich gefährdeter. Neben dem berühmt berüchtigten Echten Mehltau ist hier auch ein Befall mit Gelbfleckenvirus und Mosaikvirus denkbar. Leichter Schadbildbefall lässt sich oft noch durch Absammeln erkrankter Blätter eindämmen. Bei großflächigem Befall muss eine Pflanze jedoch umgehend im Restmüll entsorgt werden.
Fazit
Die starkzehrende Zucchini ist für ein gutes Wachstum vor allem auf einen sonnigen und warmen Standort, sowie richtige Bewässerung und ausreichende Nährstoffversorgung angewiesen. Früchte entwickeln sich nur aus weiblichen Blüten, weshalb deren Ausbildung durch gewissenhafte Pflege unterstützt werden muss. Auch regelmäßiges Ernten ist diesbezüglich wichtig, damit sich immer neue Blüten bilden. Mit Blick auf individuelle Sorten herrscht bei Zucchetti eine ungeahnte Farb- und Formvielfalt. Auch besondere Krankheitsresistenten könnten die Sortenwahl bei so manchem Gärtner beeinflussen.
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