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EU-Renaturierungsgesetz, Natur, Umwelt, Klima

EU-Renaturierungsgesetz – Der lange Weg zurück zur Natur

11 Minuten Lesezeit

Freudentaumel und tumultartige Szenen begleiteten den Realisierungsprozess zum EU-Renaturierungsgesetz. Seit dem 18. August 2024 ist es nun in Kraft und verspricht eine echte Chance für Europa, wenn es um die Rettung von Klima und Umwelt geht.

Ein Einlenken ist auch bitter nötig. Über 80 Prozent der europäischen Naturflächen sind in einem schlechten Zustand. Grünflächen, Wälder und die Tierwelt leiden gleichermaßen unter der Vernachlässigung und destruktiven Einwirkung durch den Menschen.

Allerdings ist das angestrebte Ziel mit der bloßen Verordnung über die Wiederherstellung der Natur noch nicht in die Tat umgesetzt. Und dieses Ziel ist mit Blick auf bisherige Verstöße gegen Umweltverordnungen seitens der EU-Länder äußerst ambitioniert.

EU-Renatuierungsgesetz wider Willen

Es war zweifelsohne ein denkwürdiger Tag für alle Klima- und Umweltschützer, an dem die EU-Regierungen die Dringlichkeit energischer Naturschutzmaßnahmen nicht nur anerkannten, sondern diese auch endlich in einen Gesetzestext gossen.

Gut drei Jahre hatte es gedauert, seit am 22. Juni 2022 erstmals das EU-Naturschutzgesetz von der EU-Kommission vorgeschlagen wurde. Während dieser Zeit gab es so manchen Zwist unter den Ländern.

Vor allem Bauernverbände und Landwirte fühlten sich von entsprechenden Auflagen zum Naturschutz im Bereich der Landwirtschaft stark eingeschränkt. Ihr Unmut zeigt bereits, dass die Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung in den nächsten Jahrzehnten eine Herausforderung sein wird.

Eine Herausforderung jedoch, die es jedem wert sein sollte, der den nachfolgenden Generationen eine Welt hinterlassen möchte, die überhaupt noch bewohnbar ist.

 

Klimakrise drängt zu schnellen Lösungen

Während sich mancher Populist nach wie vor an das „Copium“ des ausgedachten Klimawandels klammert, ist jedem, der im Sommer 2024 auch nur annähernd etwas Zeit mit bewusster Wahrnehmung seiner Umwelt verbracht hat, klar, dass erneut bedenkliche Rekorde geschrieben wurden:

  • Vor Mallorca erreichte das Mittelmeer laut RND erstmals eine Wassertemperatur von knapp 32 °C. Hält dieser Trend an, werden die Meeresbewohner im Mediterraneum in den kommenden Jahren „schonend gegart“.
  • Das droht im Übrigen auch den Landbewohnern des Mittelmeerraums, für die sommerliche Rekordtemperaturen von 45 °C inzwischen keine Seltenheit mehr sind.
  • In Spanien und Griechenland schlossen sich Bewohner tagelang in ihre Häuser ein, um der Hitze und den Rauchpartikeln immer großflächiger auftretender Waldbrände zu entgehen.
  • Die Ausläufer einer gut 150 km langen Rauchwolke, entstanden durch kanadische Waldbrände, trafen unterdes in Großbritannien auf das europäische Festland. Brexit hin oder her, wird sie aber nicht auf den britischen Inseln halt machen.
  • Kanadische Behörden sprechen von den schlimmsten Waldbränden aller Zeiten, die die Luftqualität in den benachbarten Vereinigten Staaten bereits dramatisch beeinträchtigen.
  • US-Bürger lassen von Anwälten inzwischen schon Wege prüfen, um große Ölkonzerne wegen der durch sie mitverursachten Gesundheits- und Privatschäden aufgrund sich häufender Umweltkatastrophen vor Gericht zu bringen.
  • Gemäß einer im August 2024 veröffentlichten spanischen Studie von ISGlobal in Barcelona gab es 2023 allein in Europa rund 47.690 Hitzetote.1Elisa Gallo, Marcos Quijal-Zamorano, Raúl Fernando Méndez Turrubiates, Cathryn Tonne, Xavier Basagaña, Hicham Achebak, Joan Ballester: Heat-related mortality in Europe during 2023 and the role of adaptation in protecting health; in: Nature Medicine, 2024; PMID: 39134730 Nature
  • Noch tödlicher war diesbezüglich lediglich das Jahr 2022 mit 62.000 Hitzetoten. Und laut Angaben des Robert Koch Instituts könnten es bis 2050 europaweit an die 90.000 Hitzetote pro Jahr sein.
  • In den Großstädten fordern Klimaschützer mittlerweile eine konsequente Entsiegelung der asphaltierten und gepflasterten Stadtflächen, um das Aufkommen aufgestauter Hitze zu reduzieren.
  • Die daran anknüpfende Stadtbegrünung sollte zügig vonstattengehen, denn Wissenschaftler der Pennsylvania State University warnen bereits, dass Bäume aufgrund der Hitze deutlich weniger CO₂ absorbieren als üblich.2Max K Lloyd, Rebekah A Stein, Daniel E Ibarra, Richard S Barclay, Scott L Wing, David W Stahle, Todd E Dawson, Daniel A Stolper: Isotopic clumping in wood as a proxy for photorespiration in trees; in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, Volume 120, Issue 46, 2023; PMID: 37931112 PNAS

Die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen und zeigt doch nur eines: Die dringlichen Gründe für länderübergreifende und vor allem schnelle Lösungen zur Bewältigung der Klimakrise liegen auf der Hand.

Nimmt man dann noch die aktuellen Statements von Klimaforschern hinzu, nach denen das bisherige Tempo der Klimaerwärmung möglicherweise schwer unterschätzt wurde, ist wahrlich Eile geboten.

Doch wie sehen sie nun eigentlich aus, diese Lösungen zur Wiederherstellung der Natur und damit verbundenen, stabilen Klimaverhältnissen?

 

EU-Renaturierungsgesetz, Klimabäume, Waldbestand
Ein zentrales Kernthema des EU-Renaturierungsgesetzes: die europäischen Baumbestände | © Das Grüne Archiv

Eckpunkte der EU-Renaturierungsverordnung

Die Ziele, die sich die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur gesteckt hat, sind durchaus idealistisch:

  • Bis 2030 sollen mindestens 20 % aller Land- und Meeresgebiete der EU wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden.
  • Bis 2040 soll der Anteil renaturierter Flächen dann auf mindestens 60 % gesteigert werden.
  • 2050 soll der Anteil an wiederhergestellten Naturflächen schließlich mindestens 90 % betragen.
  • Entsprechende Wiederherstellungspläne sind von allen EU-Ländern vorzulegen.

Eine lobenswerte Zielsetzung, doch wie kommt man da hin? Der Teufel steckt wie so oft im Detail, denn, um diesen Fahrplan zur Renaturierung zu realisieren sind nicht nur Umweltschutzverbände und Konzerne gefordert.

 

Biodiversität erfordert Rückzug des Menschen

Dass mancher Mensch sein Territorium nur ungern teilt, zeigen zahlreiche ausländerfeindliche Ausschreitungen der letzten Jahre. Einmal beansprucht, laufen manche Personen zu wahrer Höchstform auf, um „ihr Land“ zu verteidigen.

Doch wie sieht es eigentlich aus, wenn Menschen besagtes Fleckchen Land nicht nur teilen, sondern gar ihren Anspruch darauf abgeben und ihre Dominanz hinten an stellen sollen? Immerhin wurden diverse Ökosysteme in der Vergangenheit der Erschließung neuer Wohnflächen und Grundstücke geopfert.

Sümpfe und Moore wurden trocken gelegt, um Bauplätze und Infrastruktur zu schaffen. Wälder wurden für das Anlegen von landwirtschaftlichen Flächen gerodet. Flussläufe und Bäche wurden begradigt, um dem Menschen auf seinem zivilisatorischen Trampelpfad durch die Geschichte Platz zu machen.

Wenn die Renaturierung Europas gelingen soll, müssen EU-Bürger vielerorts buchstäblich neues Terrain betreten. Und die Bereitschaft für diese Schritte auf neuen alten Wegen in der Bevölkerung zu fördern, ist ein entscheidender Knackpunkt für den Erfolg des EU-Renaturierungsgesetzes.

 

Renaturierung
Einfach mal wachsen lassen: Die Wiederherstellung der Natur verlangt vom Menschen vor allem eines: Zurückhaltung | © Das Grüne Archiv

Die Waldstadt als Zukunftsmodell

Ein Kernziel des EU-Renaturierungsgesetzes ist es, bis 2030 gut 3 Milliarden neue Bäume zu pflanzen. Diese Baumpflanzungen sollten idealerweise natürlich aus Klimabäumen bestehen, die besonders viel CO₂ aufnehmen.

Bleibt aber die Frage, wo all diese neuen Bäume stehen sollen. Gewiss haben gerodete, ehemalige Waldflächen hier Priorität. Diese Flächen schließen allerdings auch vielfach Stadtgebiete und landwirtschaftlich genutzte Flächen mit ein.

Mehr noch, werden Klimabäume gerade im urbanen Raum auch immer wichtiger. Einerseits sind nur Bäume und CO₂-aktive Pflanzen dazu in der Lage, den enormen Schadstoffausstoß der Städte zu kompensieren. Andererseits werden innerstädtische Baumüberschirmungen auch dringend als Hitzeschutz benötigt.

Für bedrohte Tierarten, Vögel und Kleintiere bieten Stadtwälder ebenfalls wertvolle Lebensräume. Zahlreiche Städte meldeten in der Vergangenheit schon die Rückkehr seltener Arten, die in neu geschaffenen Grünflächen des urbanen Raums ein neues Zuhause gefunden haben.

Eine wichtige Rolle für die Waldstädte der Zukunft spielt diesbezüglich das Urban Gardening. Ein Konzept, das behördliche Landschaftsgärtner ebenso anspricht wie städtische Privatgärtner.

Denn was neben Baumpflanzungen im Stadtbereich ebenfalls wichtig ist, hört auf den schönen Namen Fassadenbegrünung. Darunter versteht man eine Stadtarchitektur, die auf grüne Wände und Dächer Wert legt und die an vielen Stellen noch großes Verbesserungspotential besitzt.

 

Bunker St. Pauli, Hamburg, Renaturierung
Urbanes Renaturierungsprojekt ganz nach dem Prinzip der EU-Renaturierungsverordnung: der Hamburger Bunker St. Pauli in grünem Kleid | © Das Grüne Archiv

Die Wiedererweckung der Feuchtbiotope

In Hamburg liegt mit dem Eppendorfer Moor das größte innerstädtische Moor Europas. Allerdings ist es für Moorverhältnisse dennoch recht klein. Historische Aufzeichnungen dokumentierten schon vor 100 Jahren, wie das Eppendorfer Moor Stück für Stück der Bauwut des Menschen zum Opfer fiel.

Im internationalen Vergleich ist das Hamburger Moorschutzgebiet aber noch ein relativ überschaubarer Verlust. Viel größer sind die Schäden an außerstädtischen Moorlandschaften, die durch Trockenlegung oftmals vollständig ihrer Biodiversität und Funktion als CO₂-Depots beraubt wurden.

Auch hier soll das EU-Renaturierungsgesetz Abhilfe schaffen. Geplant ist eine umfassende Wiederherstellung entwässerter Moorböden. Wie dies gelingen kann, zeigen unter anderem die Renaturierungsbestrebungen im Raum Aachen. Das gezielte Fluten trockengelegter Areale hat dort das Brackvenn Mützenich zu neuem Leben erweckt.

Von Hochwasser geplagte Landkreise könnten diesbezüglich darüber nachdenken, überschüssige Wassermassen künftig in bedrohte Moorlandschaften abzuleiten und so aktiv zum Wiederherstellungsplan des EU-Renaturierungsgesetzes für Moore und Sümpfe beizutragen.

 

Eppendorfer Moor, Naturschutzgebiet
Die Bedeutung von Moorlandschaften für die Langzeitbindung von CO2 aus der Luft wurde viel zu lange unterschätzt. | © Das Grüne Archiv

Sorgenkind Meeresökosystem

Das Meerestier- und Korallensterben, das sich aktuell vor europäischen Küsten abspielt, ist nicht minder katastrophal als die tragischen Unfälle von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer. Die Gründe:

  • Sauerstoffmangel durch sich erwärmendes Meerwasser
  • zunehmende Wasserverschmutzung durch den Menschen

 

Die Übeltäter sind hinreichend bekannt. Öl- und Gasbohrungen wühlen den Meeresboden auf, zerstören Korallenriffe und Öltanker sorgen mit so manchem Leck für schwere Ölverpestungen. Abwässer und illegale Müllentsorgung verschmutzen Flüsse und Meere gleichermaßen und durch den Klimawandel steigende Wassertemperaturen verringern den Sauerstoffgehalt des Meerwassers.

Eine Eindämmung dieser Schadfaktoren hat gemäß EU-Renatuierungsverordnung demnach höchste Priorität, um geschädigte maritime Ökosysteme wiederherzustellen. Das wird allerdings nur über höhere Strafen und strengere Auflagen für verantwortliche Umweltsünder gelingen. Denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und gerade schlechte Angewohnheiten legt er bekanntermaßen nur schwer ab.

Relevant sind die geplanten Maßnahmen zum Gewässerschutz übrigens nicht nur für die Renaturierung von Meeresökosystemen. Auch in diversen Flüssen werden immer häufiger massenhaft tote Fische vermeldet, die in der Regel auf Gewässerverschmutzung durch illegale Abwässer zurückzuführen sind.

 

Nordsee, Cuxhaven
Wenn der Mensch zu weit ins Meer vordringt: Die Nordsee ist ein beliebtes Ausflugsziel für Strandurlauber, hat als europäisches Randmeer des Atlantiks aber mit einer Reihe an ökologischen Problemen zu kämpfen, an denen Schifffahrt und Tourismus alles andere als unbeteiligt sind. | © Das Grüne Archiv

Der Spießrutenlauf zur nachhaltigen Landwirtschaft

Auch, wenn Bauernverbände in Sachen EU-Renaturierungsgesetz gerne auf die Barrikaden gehen, liegt die Verordnung doch auch in ihrem Interesse. Immerhin lässt sich Landwirtschaft nur betreiben, wenn die dafür notwendigen Umweltfaktoren stimmen.

Darüber hinaus plädieren inzwischen selbst Ernährungsexperten für ökologische Landwirtschaftsmodelle. Bestes Beispiel ist hier die Planetary Health Diet, in der die Gesundheit des Planeten ebenso im Mittelpunkt steht, wie die des Menschen.

Eine nachhaltige Landwirtschaft bedeutet diesbezüglich allen voran, auf umweltschädliche Dünge- und Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Aber auch Optimierungen bei der Saatgutwahl sind erforderlich.

Wovon Landwirte diesbezüglich langfristig unbedingt Abstand nehmen sollten, ist monokulturistische Massenproduktion. Sie belastet landwirtschaftlich genutzte Kulturböden nämlich am meisten.

Zum einen weisen Monokulturen ein erhöhtes Schadbildrisiko auf, das dann wiederum den vermehrten Einsatz umweltschädlicher Pestizide erfordert. Zum anderen laugen Monokulturen den Boden auch deutlich stärker aus als Mischkulturen, in denen ein ausgewogener Mix an Stark-, Mittel- und Schwachzehrern gedeiht.

Biodiversität heißt deshalb auch in der Landwirtschaft der Zukunft das Zauberwort. Und je früher sich Landwirte an diesen Gedanken gewöhnen, desto leichter und schneller mag die Umstellung in Etappen gelingen.

 

Rapsfeld
Landwirtschaftliche Flächen müssen künftig wieder naturnaher werden und sich harmonisch in die natürliche Landschaft fügen. Und zwar ohne Chemikalien und Monokultur, dafür aber mit viel blütenreichen Nektarweiden für Bestäuber wie Bienen und Hummeln. | © Das Grüne Archiv

Artenschutz mit Priorität auf Bestäubern

Ein wichtiger Aspekt des EU-Renaturierungsgesetzes, der sowohl die Landwirtschaft als auch den Rest der Bevölkerung etwas angeht, ist der Schutz von Bestäubern. Ohne die Bestäubung von Nutzpflanzen durch Bienen, Hummeln und Co. wird es viele pflanzlichee Lebensmittel in Zukunft nicht mehr geben, weshalb insbesondere das Bienensterben so verheerend ist.

Blühflächen wie die Bienenweide zu einem essenziellen Bestandteil des außer- wie innerstädtischen Landschaftsbilds zu machen, muss darum noch mehr denn je in den Vordergrund rücken. Außerdem sollten die Nistpläze für Bestäuber ausgebaut werden.

Das kann zum Beispiel durch die staatliche Subventionierng von Imkereien geschehen. Und auch eine engere Kooperation zwischen Landwirten und Imkern ist hier bares Gold wert.

 

Wiederherstellung der Natur ist eine Gemeinschftsaufgabe

In Anbetracht all dieser Maßnahmen, die das EU-Renaturierungsgesetz zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Natur vorgibt, steht eines außer Frage: Renaturierung geht uns alle etwas an.

Sicher haben große Konzerne, die in überdurchschnittlichem Maße für Umweltschäden verantwortlich sind, mehr Verantwortung als ein einzelner Bürger. Doch es sind letztendlich die EU-Bürger, die das Gelingen sicherstellen müssen.

Sei es nun in Sachen Angebot und Nachfrage, wo jeder von uns über die Prioritäten mitentscheiden kann, die im Bereich der Produktion gesetzt werden, oder die aktive Teilnahme am Umgestaltungsprozess, der für eine umfassende Renaturierung nötig ist – ohne Teamwork kann dieses ambitionierte Unterfangen nicht gelingen.

Dass die Maßnahmen dabei von allen Beteiligten etwas mehr Zurückhaltung in der Beanspruchung von sowie der Einmischung in natürliche Ökosysteme erfordern, versteht sich eigentlich von selbst.

 

FAQ – Häufige Fragen zum EU-Renaturierungsgesetz

Was ist das Ziel des EU-Renaturierungsgesetzes?

Das EU-Renaturierungsgesetz zielt darauf ab, beschädigte Ökosysteme in der Europäischen Union wiederherzustellen. Es geht darum, Lebensräume wie Wälder, Feuchtgebiete, Moore und Flüsse zu revitalisieren, um den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen und den Klimawandel zu bekämpfen. Mit diesem Gesetz möchte die EU sicherstellen, dass mindestens 20 % der Land- und Meeresflächen bis 2030 renaturiert werden.

Welche Auswirkungen hat das EU-Renaturierungsgesetz auf Landwirte?

Für Landwirte bringt das EU-Renaturierungsgesetz sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Einerseits könnten bestimmte Flächen, die intensiv genutzt werden, für Renaturierungsprojekte vorgesehen sein. Andererseits bietet das Gesetz Fördermöglichkeiten und finanzielle Unterstützung für Landwirte, die an Renaturierungsmaßnahmen teilnehmen. So lässt sich die nachhaltige Bewirtschaftung von Flächen fördern und gleichzeitig zur Erhaltung der Biodiversität beitragen.

Wie wird das EU-Renaturierungsgesetz finanziert?

Die Finanzierung des EU-Renaturierungsgesetzes erfolgt durch verschiedene EU-Fonds, wie den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Zudem werden Mitgliedstaaten angehalten, nationale Mittel bereitzustellen und private Investitionen in Renaturierungsprojekte zu fördern. Diese Finanzierung unterstützt Projekte zur Wiederherstellung von Ökosystemen und bietet Anreize für die Beteiligung von Landnutzern und Gemeinden.

Was bedeutet das Renaturierungsgesetz für die biologische Vielfalt in Europa?

Das Renaturierungsgesetz hat das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur Erholung der biologischen Vielfalt in Europa zu leisten. Durch die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume profitieren gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die durch den Verlust ihrer Lebensräume bedroht sind. Darüber hinaus stärkt das Gesetz die Resilienz von Ökosystemen gegen den Klimawandel und trägt zur Erhaltung der genetischen Vielfalt bei, die für die Anpassung an zukünftige Umweltveränderungen notwendig ist.

Wie wird die Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes überwacht?

Die EU setzt auf regelmäßige Berichte der Mitgliedstaaten sowie auf ein umfassendes Monitoring-System, um die Fortschritte bei der Umsetzung des Renaturierungsgesetzes zu überwachen. Die Europäische Umweltagentur spielt eine zentrale Rolle bei der Sammlung und Auswertung der Daten. Bei Bedarf können Korrekturmaßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die gesetzten Ziele erreicht werden und die Renaturierung effektiv voranschreitet.

Studienbelege:

  • 1
    Elisa Gallo, Marcos Quijal-Zamorano, Raúl Fernando Méndez Turrubiates, Cathryn Tonne, Xavier Basagaña, Hicham Achebak, Joan Ballester: Heat-related mortality in Europe during 2023 and the role of adaptation in protecting health; in: Nature Medicine, 2024; PMID: 39134730 Nature
  • 2
    Max K Lloyd, Rebekah A Stein, Daniel E Ibarra, Richard S Barclay, Scott L Wing, David W Stahle, Todd E Dawson, Daniel A Stolper: Isotopic clumping in wood as a proxy for photorespiration in trees; in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, Volume 120, Issue 46, 2023; PMID: 37931112 PNAS

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