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Fensterblatt (Monstera) pflanzen – Pflege, Arten und Überwintern

Mit seinen herzförmigen und fiederspaltigen Blättern zählt das Fensterblatt (Monstera) zu den beliebtesten Zimmerpflanzen für tropisches Ambiente. Dabei entwickeln sich die Furchen der riesigen Blätter aber meist erst im Alter. Grund dafür ist die sogenannte Heterophyllie beziehungsweise der Blattdimorphismus der Monstera. Darunter versteht man eine ungleichmäßige Blattwuchsform von Pflanzen, wobei sich der Blattaustrieb in zwei Stadien einteilen lässt.

  • Erste Blattgeneration: In jungen Jahren erinnert die erste Pflanzengeneration des Fensterblatts eher an einen etwas zu groß geratenen Philodendron. Die Blätter besitzen bis auf Ausnahme einiger Arten noch keine Furchen oder Löcher.
  • Zweite Blattgeneration: In der zweiten Blattgeneration beginnen die Blätter der Monstera zunächst vereinzelt ovale Perforationen auszubilden. Diese weiten sich nach und nach bis zum Blattrand aus, wodurch die charakteristischen Blattspalten entstehen.

 

Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Beispielsweise entwickelt das als „Swiss Cheeseplant“ bekannte Geschlitzte Fensterblatt (Monstera adansonii) ausschließlich perforierte Blätter, die sich nicht zu Blattspalten entwickeln. Die Blätter dieser Monstera-Art bleiben somit dauerhaft löchrig und muten somit wie ein Schweizer-Käse-Muster an.

 

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Geschlitztes Fensterblatt (Monstera adansonii) alias Swiss Cheseplant | © Das Grüne Archiv

Wissenswertes: Den wenigsten ist bekannt, dass sich die Luftwurzeln der Monster wunderbar zur Aquarienreinigung eignen. Einzelheiten hierzu sowie zur Nutzung der Fensterblätter als Zimmerpflanzen verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

 

Vorsicht, Giftpflanze

Das Fensterblatt zählt aufgrund seines hohen Gehalts an Oxalsäure zu den Giftpflanzen. Allerdings sind die Früchte der Monstera durchaus genießbar. Vor allem die Fruchtstände des Köstlichen Fensterblatts (Monstera deliciosa) werden in den Ursprungsgebieten der Pflanze gerne verzehrt.

Die Fruchtkolben erinnern in ihrem Geschmack an eine Mischung aus Ananas und Banane und werden deshalb als Ananasbananen vertrieben. Wichtig ist aber, nur reife Früchte der Pflanze zu verzehren, denn im unreifen Zustand enthalten auch die Früchte giftige Inhaltsstoffe, die zu Haut- und Schleimhautreizungen führen können.

 

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Der wissenschaftliche Name ‚Monstera‘ ist wohlverdient: die Blätter der Pflanze können bis zu 1 m Durchmesser entwickeln | © Das Grüne Archiv

Pflegeleichter Wasser- und Luftreiniger

Arten des Fensterblatts sind hauptsächlich in den Tropen Südamerikas, Asiens und Afrikas verbreitet und entstammen der Familie der Aronstabgewächse. Diese bringt neben Monstera noch andere schöne Giftpflanzen hervor, darunter die Efeutute, Sumpfcalla, Zantedeschie, das Einblatt und der bereits erwähnte Philodendron. Als Zimmerpflanzen genutzt werden die genannten Gewächse aber allesamt gerne, nicht zuletzt auch wegen ihrer interessanten Reinigungseffekte.

Das Fensterblatt ist hier nicht nur als Luftreiniger sondern auch für die Reinigung von Aquarien von Vorteil, denn seine Luftwurzeln ernähren sich gerne von Giftstoffen im Aquarienwasser (v.a. Nitrat und Nitrit). Haben Fensterblätter ausreichend ihrer Luftwurzeln gebildet, kann man diese also kurzerhand ins Aquarium einbringen, um die Schadstoffe herauszufiltern.

 

Der richtige Standort für das Fensterblatt

Eine weitere Eigenschaft, die für Fensterblätter als Zimmerpflanzen spricht, ist ihre Genügsamkeit. In der Natur schmiegt sich Monstera als bis zu 5 m oder höher wachsende Kletterpflanze an verschiedene Bäume und kommt hier mit sehr wenig Nährstoffen aus. Gemeinsam mit Grünlilien und Philodendren gehört das Fensterblatt deshalb zu den Anfängerpflanzen, da man bei ihrer Pflege kaum etwas falsch machen kann.

 

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Erste Blattgeneration an Monstera deliciosa | © Das Grüne Archiv

Für ein Mindestmaß an Komfort sollte aber zumindest bei jungen Exemplaren der tropischen Pflanze ein Standort im hellen Halbschatten gewählt werden. Als Substrat empfiehlt sich ein Gemisch aus Komposterde und Kokohum oder Torf mit schwach sauren bis neuralen pH-Werten um die 6 bis 7 Punkte. Die Raumtemperatur ist mit ca. 20 bis 22 °C richtig bemessen. Ein guter Wasserablauf im Pflanzgefäß ist ebenfalls wichtig, daher bitte nur Töpfe mit ausreichend großen Abflusslöchern wählen.

Pflanztipp: Auch, wenn Jungpflanzen der Monstera Vollsonne nicht schätzen, so zeigen sich ältere Exemplare doch zunehmend resistent gegen direkte Lichteinstrahlung. Nichtsdestotrotz sei darauf hingewiesen, dass es sich bei Monstera eigentlich um eine Kletterpflanze aus tropischen Regenwäldern handelt, wo sie in Schutze hoher Blätterdächer wächst. Sie bevorzugt daher indirektes Sonnenlicht und bildet hier auch deutlich größere Blätter aus.

Einzelheiten zum Standort für Fensterblatt:

  • Monstera gilt als anspruchslose Anfängerpflanze
  • Pflanze ist ursprünglich in den Urwäldern der Tropen heimisch
  • junge Fensterblätter benötigen geschützten Standort
  • Pflanzen daher im hellen Halbschatten halten
  • ältere Pflanzen dürfen später heller Stehen
  • Luftwurzeln der Fensterblätter reinigen Aquarienwasser
  • Rest der Monstera benötigt jedoch guten Wasserablauf
  • Pflanzgefäße mit ausreichend großen Abflusslöchern wählen
  • Substrat: Gemisch aus Komposterde und Kokohum / Torf
  • Boden-pH-Wert: schwach sauer bis neutral, zwischen 6 und 7
  • Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 22 °C liegen

 

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Junges Monstera Blatt in zweiter Generation | © Das Grüne Archiv

Fensterblatt gießen und düngen

Wie die meisten tropischen Zimmerpflanzen freut sich auch Monstera über ein gleichmäßig feuchtes Substrat. Zur Vermeidung von Staunässe ist hier aber erst nachzugießen, wenn der Oberboden ausreichend aufgetrocknet ist.

Gelegentlich sollte man die Pflanze zudem in der Badewanne abduschen und ihre Blätter mit Wasser besprühen oder einem in nassen Schwamm abwischen. Die Maßnahmen helfen, eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit zu kompensieren und beugen darüber hinaus einem Schädlingsbefall und braunen Blattspitzen vor.

Jungexemplare des Fensterblatts benötigen nur sehr geringe Nährstoffgaben. Und auch größere Zimmerpflanzen geben sich mit schwach konzentriertem Grünpflanzendünger zufrieden. Wann eine Düngung angezeigt ist, lässt sich am Wachstumsverhalten der Pflanzen ablesen. Befindet sich Monstera in einer besonders wuchsfreudigen Phase, können ein paar zusätzliche Nährstoffe nicht schaden. Ersatzweise kann man alle 14 Tage etwas Flüssigdünger mit ins Gießwasser mischen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Monstera benötigt ein konstant feuchtes Substrat
  • Staunässe darf dennoch nicht entstehen
  • erst nachgießen, wenn Oberboden aufgetrocknet ist
  • zusätzlich Fensterblatt gelegentlich abduschen
  • Blätter gerade im Sommer mit Wasser befeuchten
  • Fensterblatt ist nicht sehr nährstoffhungrig
  • in Wachstumsphase mit Grünpflanzendünger versorgen
  • alternativ alle 2 Wochen Flüssigdünger in Gießwasser geben

 

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Als Tropenpflanze wünscht sich das Fensterblatt einen konstant frisch-feuchten Boden | © Das Grüne Archiv

Fensterblatt schneiden und vermehren

Sollte ein Fensterblatt zu sehr aus der Form geraten und dadurch ständig umkippen, kann ein gezielter Schnitt Abhilfe schaffen. Am besten ist es hier, die Zimmerpflanze oben zu kappen. Bei Bedarf können auch Seitentriebe eingekürzt werden. Zusätzlich können Sie eingetrocknete Luftwurzeln zurückschneiden.

Vermehrung durch Stecklinge: Der Schnitt kann auch zur Vermehrung des Fensterblatts genutzt werden. Entfernen Sie hierzu einen Seitentrieb, der bereits einige Blätter und Luftwurzeln aufweist. Der Steckling kann normalerweise sofort in einen neuen Topf gepflanzt werden, wo er in der ersten Zeit gut bewässert werden muss, um Wurzeln auszutreiben. Wer hier auf Nummer Sicher gehen möchte, der lässt den Steckling vor dem Einpflanzen in einem Glas voll Wasser bewurzeln.

Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:

  • wird Fensterblatt zu groß, einfach Spitze kappen
  • Seitentriebe und vertrocknete Luftwurzeln bei Bedarf schneiden 
  • für Vermehrung gut entwickelten Seitentrieb abschneiden
  • dieser sollte bereits Luftwurzeln gebildet haben
  • Steckling muss mehrere Blätter aufweisen
  • der Steckling kann direkt neu verpflanzt werden
  • für bessere Bewurzelung Trieb vorab in Wasser stellen

 

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Ableger lassen sich an älteren Monstera ganz unkompliziert entnehmen | © Das Grüne Archiv

Fensterblatt umtopfen

Für gewöhnlich werden Arten der Monstera bereits in ausreichend großen Pflanztöpfen verkauft. Hier gedeihen sie munter vor sich hin, bis die Pflanze aufgrund ihres Gewichts irgendwann umkippt. Dem kann natürlich vorgebeugt werden, indem man eine Stabstütze in den Topf integriert. Ein Umtopfen ist damit eigentlich nur angezeigt, wenn der Pflanzenbesitzer das Wachstum seines Fensterblatts gezielt anregen möchte.

Das Pflanzsubstrat sollte vor dem Umtopfen sorgfältig optimiert werden. Mischen Sie zu diesem Zweck zwei Drittel Komposterde mit einem Drittel Kokohum bzw. Torf. Das Pflanzgefäß sollte beim ersten Umtopfen gleich groß genug gewählt werden, denn das Fensterblatt gilt als äußerst wuchsfreudig. Ausstatten können Sie den Topfboden mit einer leichten Drainage aus Kies oder Perlit.

 

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Tipp: Monstera am besten gleich zu Beginn in einen ausreichend großen Topf zu pflanzen erspart das Umtopfen für viele Jahre | © Das Grüne Archiv

Damit Monstera im neuen Pflanzgefäß einen stabilen Stand hat, muss die Pflanze so in den Topf gesetzt werden, dass sie möglichst mittig und aufrecht steht. Achten Sie darauf, die Luftwurzeln der Zimmerpflanze nicht zu beschädigen, sind diese doch sehr sensibel und brechen leicht. Eine Kletterhilfe ist gemeinhin nicht notwendig, jedoch empfiehlt es sich, einen stabilen Moosstab einzubringen, um das Fensterblatt vor dem Umkippen zu bewahren.

Kurzschritte zum Umtopfen im Überblick:

  • Fensterblatt umtopfen, sobald es umzukippen droht
  • auch gezielter Höhenwuchs erfordert größere Töpfe
  • frisches Substrat in gewohnter Mischung
  • ausreichend großen Pflanztopf wählen
  • diesen mit Kies oder Perlit drainieren
  • Monstera mittig und aufrecht in das Pflanzgefäß stellen
  • die sensiblen Luftwurzeln dabei nicht verletzen
  • Moosstab bewahrt die Pflanze später vor dem Umkippen

 

Fensterblatt überwintern – Das ist zu beachten

Beim Überwintern von Fensterblättern ist nicht allzu viel zu beachten. In unseren Breitengraden dürfen die Zimmerpflanzen während der kalten Jahreszeit getrost etwas mehr ins Licht gerückt werden, um zumindest ein paar Strahlen Wintersonne abzubekommen. Um Schimmel vorzubeugen, sollte die Wasserzufuhr etwas gedrosselt werden. Und auch die Düngung ist zwischen Herbst und Frühling deutlich zurück zu fahren. Wenn dann noch die vorgegebenen Raumtemperaturen stimmen, übersteht Monstera den Winter problemlos.

 

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Die Lianen der Monstera adansonii sind ideale Schlingpflanzen für den Indoor Dschungel | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten und Sorten der Monstera

Von den etwa 50 Arten der Monstera entwickeln nicht alle solch tief gefurchte Blätter wie die beliebte Monstera deliciosa. Deren Sorten sind gleichzeitig auch die wichtigsten Varianten des Fensterblatts, die bei uns als Zimmerpflanzen vertrieben werden. Insbesondere zwei Sortenbeispiele sind dabei sehr beliebt:

  • Monstera deliciosa ‚Brosigiana‘: weniger wuchsfreudige Sorte, ideal für kleine Räume
  • Monstera deliciosa ‚Variegata‘: Sorte mit weiß-grün panaschierten Blättern

Ergänzend dazu bietet Monstera adansonii eine kleinwüchsige Alternative für besondere Pflanzkonzepte. Dieses Fensterblatt besitzt einen eher lianenartigen Wuchs und lässt sich deshalb ähnlich wie die artverwandte Efeutute als Zimmerkletterpflanze verwenden. Schöne Sorten sind hier:

  • Monstera adansonii ‚Aurea‘: grün-gelb panaschierte Blätter
  • Monstera adansonii ‚Variegata‘: Sorte mit weiß-grünen Blättern

 

Fensterblatt – Krankheiten und Schädlinge

Zu den Plagegeistern, die dem Fensterblatt besonders zu schaffen machen, zählen vor allem Wollläuse. Sie fallen durch wollartige Spinnweben an den Triebkerben der Pflanze auf, lassen sich aber durch zahlreiche Nützlinge (vor allem Schlupfwespen) sowie ein regelmäßiges Abduschen des Fensterblatts in Schach halten. Schimmelkrankheiten entstehen dagegen meist nur, wenn die Zimmerpflanze zu nass steht. Gegebenenfalls kann hier ein Umtopfen in neue Erde den Schimmel dahinraffen.

 

Fazit

Zu den Anfängergewächsen im Bereich der Zimmerpflanzen zählt auch das Fensterblatt. Trotz seiner imposanten Erscheinung ist die Blattschmuckpflanze relativ genügsam und kommt bei ausreichender Substratoptimierung und Bewässerung mit sehr wenig Pflege aus. Selbst im Schatten oder Halbschatten kann Monstera bis zu einem gewissen Punkt üppig entwickeln, wenngleich die Blätter hier deutliche kleiner bleiben.

Im Licht wuchern ausgewachsene Pflanzen dagegen schnell und werden oftmals so groß, dass sie einen regelmäßigen Schnitt benötigen. So leicht Fensterblätter aber auch zu kultivieren sind, sei darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen Araceae um Giftpflanzen handelt. Sie benötigen darum einen Standort außer Reichweite von Haustieren oder Kindern.

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