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Weißdorn-Gelee

6 Minuten Lesezeit

Er gilt als heiliges Gehölz der Kräuterhexen und ist in der Tat ein kostbarer heilpflanzlicher Schatz: Der Weißdorn. Wegen seiner Apfelfrüchte nennt man ihn umgangssprachlich auch gerne Hagapfel. Ähnlich gut wie Äpfel eignen sich die Früchte auch für leckere Spezialitäten. Leider sind Rezepte wie Weißdorn-Gelee heute kaum noch bekannt. Das muss sich ändern.

Der gesunde Gelee des Hagedorn

Weißdorn-Gelee ist nicht nur ein schmackhafter Brotaufstrich, sondern auch ein vielseitiges Lebensmittel, das in vielen kulinarischen Anwendungen verwendet werden kann. Die reichhaltigen Inhaltsstoffe, insbesondere die Antioxidantien und herzschützenden Verbindungen, machen es zu einer wertvollen Ergänzung einer gesunden Ernährung.

Ob als süße Komponente in Desserts und Getränken oder als interessante Note in herzhaften Gerichten, Weißdorn-Gelee bietet zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten und gesundheitliche Vorteile.

Rezept für Weißdorn-Gelee

Eines der schönsten Weißdornrezepte ist gewiss die Weißdorn-Marmelade. Man kann sie auf vielseitige Weise herstellen, wobei neben anderen Fruchtkomponenten auch aromatische Gewürze wie Zimt oder Nelken sind eine hervorragende Ergänzung.

Gesammelt werden die leckeren Mehlbeeren im Übrigen am besten im Oktober oder November nach dem ersten Frost. Eines der besten Marmeladenrezepte für die Herbstküche also.

 

Weißdorn-Gelee mit Apfel

Er ist ein fast vergessenes Traditionsrezept: Der Weißdorn-Gelee. Wie man sie macht und was man dafür braucht, erfahren Sie hier.

Rezept-Zutaten:

  • 500 g Weißdornfrüchte
  • 400 g Gelierzucker
  • 125 ml Apfelsaft
  • 1 Apfel
  • ½ Zitrone (Bio)
  • etwas Zimt und Nelkenpulver

Rezeptanweisungen:

Es werden die Weißdornfrüchte zunächst für 24 Stunden in Wasser eingelegt, sodass sie gut aufweichen

. Am nächsten Tage schäle man zunächst den Apfel entkerne und würfle ihn.

Gebet die Apfelstücke anschließend gemeinsam mit den Früchten im Sud, dem Nelkenpulver, Zimt sowie der Orangen- und Zitronenzeste in einen Topf und kochet das Ganze für etwa 10 Minuten auf.

Nun kommen auch der Saft von Apfel, Zitrone und Orange hinzu, ehe das ganze grob vorpüriert wird. Man kann hierzu entweder das magische Küchengerät oder aber einen Kartoffelstampfer verwenden.

Das Mus sollte im nächsten Schritte durch die "Flotte Lotte" oder ein feinmaschiges Sieb passiert werden. Ist dies getan, koche man denn das Filtrat erneut mit dem Gelierzucker auf. Sollte die heiße Marmelade zu flüssig oder zu fest erscheinen, könnt Ihr sie bei Bedarf mit etwas mehr Zucker verfestigen oder mit Apfelsaft strecken.

Zum Schluss füllet Ihr den Weißdorn-Gelee noch heiß in sterilisierte Schraubgläser ab und lasst das ganze bei gut verschlossenem Deckel abkühlen. Die Marmelade hält sich anschließend mindestens 12 Monate, wenn nicht noch länger.

Bewertung des Redakteurs:
4

 

Rezeptgeschichte von Weißdorn-Gelee

Weißdorn-Gelee hat eine reiche Geschichte, die eng mit der traditionellen europäischen Küche und Heilkunst verbunden ist. Der Weißdorn, ein Mitglied der Familie der Rosengewächse, wächst in gemäßigten Klimazonen und ist in Europa, Asien und Nordamerika heimisch. Seine Beeren, Blüten und Blätter wurden schon seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet.

Antike und Mittelalter

Die medizinische Verwendung von Weißdorn geht bis in die Antike zurück. Bereits die alten Griechen und Römer nutzten die Weißdornpflanze für ihre gesundheitlichen Vorteile, insbesondere zur Behandlung von Herz- und Kreislaufproblemen.

Dioskurides, ein griechischer Arzt aus dem 1. Jahrhundert und Begründer der westlichen Pharmakologie, erwähnte die heilenden Eigenschaften von Weißdorn in seinen Schriften. Im Mittelalter setzten europäische Kräuterkundige und Heilkundige die Pflanze weiterhin ein, um Herzbeschwerden zu lindern und die Durchblutung zu fördern.

Traditionelle Herstellung

Die Herstellung von Gelee aus Weißdornfrüchten wurde in vielen europäischen Ländern praktiziert, insbesondere in Regionen, wo Weißdorn reichlich wächst. Die Früchte, auch als Hagebutten des Weißdorns bekannt, wurden im Herbst gesammelt und zu verschiedenen Konservierungszwecken verwendet, darunter Marmeladen, Gelees und Sirupe.

Die traditionelle Herstellung von Weißdorn-Gelee umfasste das Kochen der Früchte, um ihren Saft zu extrahieren, und das anschließende Einkochen mit Zucker, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Aufgrund des natürlichen Pektins in den Beeren konnte das Gelee ohne zusätzliche Geliermittel fest werden.

Moderne Entwicklungen

Mit der Entwicklung der modernen Lebensmittelkonservierung hat sich die Herstellung von Weißdorn-Gelee weiterentwickelt. Heute verwenden viele Rezepte kommerziellen Gelierzucker, um die Konsistenz und Haltbarkeit zu verbessern.

Die traditionelle Zubereitungsmethode, bei der die Früchte zunächst weich gekocht und dann durch ein Sieb gestrichen werden, wird jedoch weiterhin angewendet, um die authentische Textur und den Geschmack zu bewahren.

 

Kleine Frucht mit großer Wirkung

Die roten, auch als Mehlbeeren bekannten Früchte des Weißdorns verwechseln einige nur allzu gerne mit den Hagebutten der Rose. Das kommt nicht von ungefähr, denn das althochdeutsche Wort hage für „Dornenstrauch“ fand sich zuallererst im volkstümlichen Namen Hagedorn für Weißdornsträucher.

Auch die Zubereitung von Weißdorn Marmelade gleicht der von Herstellung von Hiffenmark. Allerdings sind die heilpflanzlichen Eigenschaften von Weißdorn und Hagebutten grundverschieden.

 

Ein gesundes Hexenrezept

Weißdorn-Gelee gilt als echtes „Hexenrezept“ und das aus gutem Grund: Die kleinen roten Beeren des Weißdorns sind seit Jahrhunderten in der Volksheilkunde bekannt und geschätzt.

In alten Zeiten vertrauten die sogenannten „weisen Frauen“ auf die Kraft des Weißdorns, um Herz und Kreislauf zu stärken. Diese geheimnisvollen Frauen, oft als Hexen verunglimpft, nutzten die Beeren des Weißdorns, um Heiltränke und Elixiere herzustellen.

Weißdorn enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Flavonoide und Procyanidine, die das Herz stärken, die Durchblutung fördern und sogar den Blutdruck regulieren können. Die Zubereitung von Weißdorn-Gelee war dabei eine Möglichkeit, diese heilenden Kräfte in einer schmackhaften Form zu bewahren und zugänglich zu machen.

Die leuchtend rote Farbe des Gelees, kombiniert mit seinem süß-herben Geschmack, macht es zu einer ganz besonderen Delikatesse, die nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch Körper und Geist stärken soll.

Die Verbindung von kulinarischem Genuss und gesundheitlichem Nutzen verleiht dem Weißdorn-Gelee seinen „magischen“ Ruf. Es ist ein altes Rezept, das in der modernen Küche wieder an Popularität gewinnt, gerade weil es an die alten Heiltraditionen erinnert.

 

Zauberfrucht gegen Herz- und Gefäßkrankheiten

Während Hagebutten eher als Vitaminlieferanten und Heilkräuter gegen Hautbeschwerden sowie rheumatische Krankheiten dienen, sind Weißdornfrüchte Experten in Sachen Herz- und Gefäßgesundheit. Ob

  • Angina Pectoris,
  • Arteriosklerose,
  • Bluthochdruck,
  • niedriger Blutdruck,
  • Herzrhythmus- oder Kreislaufstörungen,

 

der Weißdorn sagt ihnen allen den Kampf an. Daneben wird der Hagedorn auch gerne zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden, Nervosität und Schlafstörungen verwendet. Am besten ist hier ein Tee aus den Blüten, Blättern oder Apfelfrüchten des Weißdorns.

Zur Herstellung von Präparaten zur Herzgesundheit, wie zum Beispiel Herztropfen, nimmt man alternativ Weißdorn-Tinktur zu Hilfe. Dafür gibt man die Weißdornkräuter in Weingeist und lässt den Tinkturenansatz etwa 2 bis 6 Wochen ziehen, ehe die Kräuter abgefiltert werden. Täglich 10 bis 50 Tropfen sollten dann zu einer Regulierung der Herztätigkeit beitragen.

Übrigens: Weißdornblüten und -früchte lassen sich auch als Zutat für leckere Salate oder Gemüsebeilagen verwenden.

 

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Der Hagebutte zum Verwechseln ähnlich: Mehlbeeren

Inhaltsstoffe von Weißdorn-Gelee

Die Früchte des Weißdorns werden seit Jahrhunderten für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt. Ihr Gelee ist deshalb nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffen. Hier die wichtigsten Inhaltsstoffe im Überblick:

  • Quercetin, Rutin und Vitexin: Diese Verbindungen sind starke Antioxidantien und wirken außerdem entzündungshemmend und herzstärkend. Sie helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern. Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützen die Herzgesundheit, indem sie die Blutgefäße stärken und die Durchblutung verbessern.
  • Proanthocyanidine: Proanthocyanidine sind Flavonoide mit starken antioxidativen Eigenschaften, die dazu beitragen, die Blutgefäße zu erweitern und die Durchblutung zu verbessern. Sie können auch den Blutdruck senken und die Herzfunktion unterstützen.
  • Chlorogensäure und Kaffeesäure: Zwei Pflanzensäuren mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Sie tragen zur allgemeinen Herzgesundheit bei und schützen die Zellen vor oxidativem Stress.
  • Vitamin C: Ein weiteres starkes Antioxidans, das das Immunsystem stärkt, die Kollagenproduktion fördert und zur Wundheilung beiträgt.
  • B-Vitamine: Unterstützen den Energiestoffwechsel und die Funktion des Nervensystems.
  • Kalium: Wichtig für die Herzgesundheit und den Flüssigkeitshaushalt.
  • Kalzium: Essenziell für starke Knochen und Zähne.
  • Magnesium: Spielt eine Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion und der Regulierung des Blutdrucks.
  • Pektin: Dieser lösliche Ballaststoff fördert die Verdauung und kann den Cholesterinspiegel senken. In Gelees dient Pektin auch als natürliches Geliermittel.

 

Leckere Zubereitungsideen für Weißdorn-Gelee

Weißdorn-Gelee kann auf Brot, Brötchen oder Toast gestrichen werden. Es bietet eine süß-saure Note, die hervorragend zu Butter oder Frischkäse passt. Auch in Kombination mit Erdnussbutter ergibt sich ein köstliches Frühstückssandwich. Darüber hinaus gibt es noch weitere Zubereitungsmöglichkeiten.

 

Füllungen, Glasur und Toppings

Verwenden kann man Weißdorn-Gelee auch als Füllung für Plätzchen (z.B. Spitzbuben), Torten oder Kuchen. Es kann auch in Hefeteiggebäck wie Pfannkuchen oder Croissants eingearbeitet werden.

Wenn man den Gelee leicht erhitzt, kann man ihn auch als Glasur für Kuchen oder Muffins, um ihnen einen glänzenden, süßen Überzug zu verleihen. Als Topping für Pudding oder Eiscreme ist er ebenfalls interessant, um entsprechenden Desserts eine fruchtige Süße zu verleihen.

 

Soßen, Marinaden und Dips

Weiterhin denkbar ist Weißdorn-Gelee als Basis für Saucen und Marinaden. Es passt besonders gut zu Geflügel, Schweinefleisch und Wildgerichten. Das Gelee kann mit Essig, Senf und Kräutern zu einer pikanten Sauce verarbeitet werden.

Ein Löffel Weißdorn-Gelee in Joghurt oder Quark verleiht auch diesen einfachen Desserts eine besondere Note. Als Dip servieren kann Weißdorn-Gelee zusammen mit verschiedenen Käsesorten oder gebackenem Camembert. Die süße und leicht herbe Note des Gelees ergänzt den Geschmack von Käse, besonders von gereiften und würzigen Sorten.

 

Cocktails und Getränke

Ein Löffel Weißdorn-Gelee kann Tee oder anderen heißen Getränken hinzugefügt werden, um ihnen eine süß-säuerliche Note zu verleihen. Besonders in Kräutertees kann das Gelee seine wohltuende Wirkung entfalten.

Der Gelee ist auch als süßender Bestandteil in Cocktails eine originelle Idee. Es passt gut zu Gin, Wodka oder Sekt und kann in verschiedenen Cocktailrezepten für einen fruchtigen Akzent sorgen.

 

Gesundheitsanwendungen

Aufgrund der herzstärkenden Inhaltsstoffe wird Weißdorn-Gelee traditionell zur Unterstützung der Herzfunktion und der Durchblutung verwendet. Ein Teelöffel am Tag kann als Nahrungsergänzung dienen.

Der hohe Pektin-Gehalt im Weißdorn-Gelee fördert die Verdauung und kann bei Magenbeschwerden lindernd wirken.


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