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Holunder – Wirkung, Kultur und Schnitt

Der Holunder (Sambucus) ist ein halb- bis vollständig verholzender Strauch, der vor allem wegen seiner schirmtraubigen Rispenblüten wohl bekannt ist. Die Holunderblüten sind dabei nicht nur ein wunderschöner Blickfang im Garten, sondern werden auch zu Herstellung von Getränken wie Tee oder zur heilpflanzlichen Anwendung genutzt.

Insbesondere bei Erkältungskrankheiten und Entzündungen, sowie der Behandlung von Magenbeschwerden und Fieber wird immer wieder ein Tee aus Holunderblüten empfohlen. Wer sich den vielseitig einsetzbaren Holunder im eigenen Garten kultivieren möchte, für den haben wir hier einen kleinen Leitfaden zusammengestellt.

Steckbrief zum Holunder

Leaf Divider

  • Wissenschaftlicher Name: Sambucus
  • Herkunft: weltweit
  • Wuchshöhe: 1 bis 10 m
  • Blütezeit: Mai bis August
  • Blüten: weiße Blütenrispen
  • Blätter: elliptische, gesäfte Fiederblätter
  • Lichtverhältnisse: sonnig bis halbschattig
  • Wasserbedarf: mäßig
  • Boden: sandig-lehmig
  • Boden-pH-Wert: neutral
  • Winterhärte: bis -29 °C winterhart
  • Verwendung: Ziergehölz, Obstgehölz, Heil- und Gewürzpflanze
  • Wirkung: antidiabetisch, antimikrobiell, antioxidativ, beruhigend, entzündungshemmend, herz-kreislauf-stärkend, schmerzlindernd, verdauungsfördernd, wundheilend

Holunder im Volksglauben

Die Nutzung von Holunder als Nahrungs- und Färberpflanze ist bereits aus prähistorischer Zeit bekannt. Seine Hohlstängel wurden in der Antike wie auch im Mittelalter zudem in der Herstellung von Flöten und altertümlichen Bohrwerkzeugen mit Bogensehnen verwendet.

Ebenso spielt Holunder im Volksglauben verschiedener Völker seit jeher eine bedeutende Rolle. So glaubten die Germanen und Wikinger beispielsweise, dass sich die Göttin Freya den Holunderbusch als Wohnsitz auserkoren haben soll. Er wurde deshalb häufig als Schutzgehölz und Zauberpflanze in der Nähe von Häusern gepflanzt, um den Schutz der Göttin zu erlangen.

Seinen Beinamen „Hollerbusch“ verdankt der Holunder wiederum der Brunnen- und Quellgöttin Holla. Besser bekannt als Frau Holle aus dem gleichnamigen Grimms Märchen, bot man ihr im Sommer blühende Zweige des Holunders an, damit sie den Feldern Fruchtbarkeit beschwerte und so für eine reiche Ernte sorgte.

Im Christentum deutete man ein aus Holunderholz gefertigtes Grabkreuz, das nach der Bestattung wieder grünte, als Zeichen dafür, dass die Seele unbeschadet im Jenseits angekommen war. Ein verdorrter Holunderbausch vor dem Haus kündigte dagegen den Tod eines Familienmitglieds an.

Übrigens: Niemals pflanzen sollte man laut Aberglauben einen Holunderbusch vor dem Schlafzimmer. Der schwere, süßliche Duft der Holunderblüten mache die Hausbewohner im Schlafe ansonsten benommen, so hieß es.

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Holunderblüte | © Das Grüne Archiv

Holunder in der Küche und Medizin

Ein wichtiges Ritual- und Festtagskraut ist der Holunder noch heute im Rahmen von Mittsommerfeierlichkeiten wie Litha oder dem Johannistag. Verantwortlich hierfür ist wahrscheinlich die Tatsache, dass der Holunder recht punktgenau zur Sommersonnwende blüht.

Entsprechende Sonnwendbräuche mit Holunder gibt es daher viele. Beispielsweise soll man ein ganzes Jahr lang Fieber abwehren können, wenn man am Johannistag um 12 Uhr mittags eine in Butter gebratene Blütendolde des Holunders unter der Feueresse des Schornsteins verzehrte. Ein Holundertrunk, der an Litha gereicht wird, schütze ebenfalls vor Krankheit.

 

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Wichtig: Beim Auskochen von Holunderblüten: Die Blütendolden dürfen nur am Stock ins Wasser getaucht werden, damit die giftigen Inhaltsstoffe der Stiele nicht ins Extrakt gelangen

Heilsam und aromatisch zugleich

Das Aroma von Holunder ist so vielseitig wie seine Heilwirkung. Die Blüten haben einen herb-süßen Geschmack mit leicht grüner bis saurer Note.

Als Gewürzkraut eignen sich Holunderblüten deshalb hervorragend in erfrischenden Getränken wie Tees, Limonaden, Sommerweine oder Schnäpse, aber auch für Gelee und Sirup macht. Dem Sambuca verlieh Sambucus dabei aller Wahrscheinlichkeit nach sogar seinen Namen.

Nun hat der Likör Sambuca trotz Namensähnlichkeit aber nichts mit Holunder zu tun. Denn er enthält nur in seltensten Fällen Holunder als Zutat und wird ansonsten eher aus Anis bzw. Sternanis und Süßholz hergestellt.

Bedingt durch seine Herkunft aus Italien ist es aber denkbar, dass Sambuca einem alten italienischen Heiltonikum mit Holunder ähnelt. Immerhin hat die Anwendung von Sambucus als Heilmittel in der Volksmedizin Italiens lange Tradition.

Bei Holunderbeeren kommt neben dem würzig herben und schwer süßlichen Geschmack außerdem eine leichte Bitternote mit ins Spiel. Sie rührt von dem hohen Gehalt an Anthocyanen und Gerbstoffen insbesondere der schwarzen Beeren her.

Die herben Beeren werden neben Holunderbeerensaft, Konfitüren und Holunderbeeren-Sirup auch gerne als Zutat für Süßgebäck wie Holunderkuchen, Holundersuppe oder die berühmten Hollerkücherl verwendet.

Achtung: Mit Ausnahme seiner Blüten ist der Holunder in allen Pflanzenteilen giftig. Auch die Samen der Holunderbeeren enthalten Blausäure, weshalb der Rohverzehr zu Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Erbrechen führen kann. Bei der Verarbeitung der Früchte ist daher Umsicht gefragt.

 

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Kultgetränk zur Sommersonnwende: Holunderblütensaft | © Das Grüne Archiv

Inhaltsstoffe und Wirkung

Tatsächlich besitzt Holunder als Heilpflanze so einige heilsame Wirkungen. Vor allem der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) wird heilpflanzlich sehr umfangreich genutzt, etwa gegen:

  • Atemwegserkrankungen
  • Fieberkrankheiten
  • Gelenkentzündungen
  • Halsschmerzen und Heiserkeit
  • Harnwegserkrankungen
  • Haut- und Bindehautentzündung
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Magen-Darm-Entzündungen
  • Nervenbeschwerden
  • Rheumaerkrankungen
  • Schlafstörungen
  • Stoffwechselstörungen
  • Wunden und Verbrennungen
  • Verdauungsbeschwerden

Die Anwendungsgebiete von Sambucus sind also vielseitig. Seine Heilwirkung entsteht dabei insbesondere durch beruhigende Schleimstoffe sowie antioxidative, desinfizierende und entzündungshemmende Gerbstoffe und Flavonoide.

Holunderbeeren sind darüber hinaus reich an Vitamin C und Farbstoffen aus der Gruppe der Anthocyane wie Sambucin oder Sambicyan. Diese sind ebenfalls als hochwirksame Antioxidantien und antibiotische Wirkstoffe bekannt.

Sie helfen daher insbesondere gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden und Stoffwechselstörungen, die mit ungesunden Stoffwechselschlacken in Verbindung stehen. Gerade Holunderbeeren-Sirup wird zudem traditionell gegen Grippe und Erhältung eingesetzt.

Selbst die in der Volksheilkunde gebräuchliche Anwendung von Holunder gegen Diabetes mellitus hat durchaus ihren Sinn. In einer norwegischen Studie des Department of Pharmaceutical Chemistry, School of Pharmacy, University of Oslo wurde diesbezüglich festgestellt, dass Schwarzer Holunder eine insulinähnliche Wirkung besitzt.1Giang Thanh Thi Ho, Eili Tranheim Kase, Helle Wangensteen, Hilde Barsett: Effect of Phenolic Compounds from Elderflowers on Glucose- and Fatty Acid Uptake in Human Myotubes and HepG2-Cells; in: Molecules, Volume 22, Issue 1, 2017; PMID: 28067838 MDPI

 

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Ein traditionelles Heilmittel gegen Husten, Schnupfen, Erkältung und Grippe: Holunderbeeren-Sirup | © Das Grüne Archiv

Holunder pflanzen – Standort und Ablauf

Sambucus bildet eine eigene Pflanzengattung in der Familie Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Seine Arten sind weltweit auf allen großen Kontinenten heimisch, wo sie bei geeigneten Standortbedingungen bis zu 10 m hoch werden können.

Für ein gutes Wachstum benötigt Holunder dabei vor allen ausreichend Sonne. Ein halbschattiger Standort ist ebenfalls tolerierbar, allerdings könnten sich die ziervollen Blüten hier etwas zaghafter entwickeln.

Der richtige Boden für Sambuccus

Als Standortsubstrat wählen Sie für Sambucus am besten ein kalk-, stickstoff- und humusreiches Substrat. Sandige Lehmböden sind ideal, wobei Holunder auch auf anderen Substraten gut gedeiht.

Der Boden-pH-Wert sollte für die Ansprüche des Holunders neutral sein und zwischen 6,5 bis 7,5 Punkten liegen. Empfehlenswerte Pflanzpartner für Holunder sind zum Beispiel Johannisbeeren, Brombeeren oder Flieder.

Einzelheiten zum Standort für Holunder:

  • Sträucher des Sambucus bevorzugen sonnige Standorte
  • im Halbschatten entwickeln sich weniger Holunderblüten
  • kalk-, stickstoff- und humusreiche Böden wählen
  • sandig-lehmige Substrate sind perfekt
  • pH-Wert des Bodens: neutral, von 6,5 bis 7,5
  • Pflanzpartner: Johannisbeeren, Brombeeren und Flieder

 

Pflanzanleitung für Holunder

Holunder gibt es als Containerware im gut sortierten Gartenfachhandel zu kaufen. Diese lässt sich im Garten relativ unkompliziert pflanzen. Wichtig ist aber eine ausreichende Vorbereitung des Standortes. Hier eine kurze Pflanzanleitung:

Pflanztermin wählen

Die Pflanzzeit für Holundersträucher liegt im Herbst oder zum Beginn des Frühjahrs. Sollte der Holunderstrauch bereits vor der Pflanzung Triebe entwickelt haben, ist es wichtig diese vorab auf 20 cm zurückzuschneiden.

Boden vorbereiten

Der Boden sollte vor der Pflanzung mit ausreichend organischem Dünger angereichert werden, am besten mit Kompost. Auch ein ausreichendes Auflockern des Substrates sowie die Hinzugabe von Kalk oder Stickstoff ist für die Bodenvorbereitung wichtig. Das Pflanzloch sollte etwa den doppelten Durchmesser des Wurzelballens haben und kann gerne mit etwas Hornspänen ausgestattet sein.

Holunder einpflanzen

Der Pflanzabstand zwischen einzelnen Holundersträuchern sollte bei 2 bis 3 m liegen. Sobald das Pflanzloch mit Aushub aufgefüllt wurde, geht es daran, den Holunderstrauch zum ersten Mal anzugießen.

Vermeiden Sie hierbei Staunässe, sorgen sie aber gleichzeitig dafür, dass die Wurzeln des Strauchs sich gut mit Wasser vollsaugen können. Auf diese Weise erleichtern Sie dem ziervollen Blütenstrauch das Anwachsen im Boden.

Kurzschritte zur Pflanzung im Überblick:

  • Pflanzzeit: Herbst oder Anfang Frühling
  • zu lange Triebe vorab auf 20 cm kürzen
  • Boden vor der Pflanzung auflockern
  • ggf. mit Kalk oder Stickstoff anreichern
  • das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein
  • es kann auch gerne mit etwas Hornspänen versehen werden
  • Pflanzabstand für Holunder: 2 – 3 m
  • nach dem Einpflanzen den Blütenstrauch erstmals angießen
  • Staunässe ist hierbei zu vermeiden

 

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Holunderbusch an einer Mauer | © Das Grüne Archiv

Holunder gießen und düngen

Gießen müssen Sie Sambucus nur bedingt. Das Laubgehölz regelt seinen Wasserbedarf normalerweise selbst. Wenn im Sommer starke Trockenheit herrscht, ist es jedoch wichtig, dem Holunder mit manueller Bewässerung unter die Arme zu greifen.

Achten Sie bei den Wassergaben aber darauf, dass im Wurzelbereich des Holunderstrauchs keine Staunässe entsteht. Kalkhaltiges Leitungswasser ist für den kalkliebenden Strauch kein Problem.

Auch beim Dünger ist der Holunder sehr leicht zu pflegen. Denn bei guter Bodenbeschaffenheit bedarf Sambucus keinerlei zusätzlicher Nährstoffgaben.

Sollten Sie keinen idealen Boden besitzen und dem Holunder etwas Gutes tun wollen, können Sie ihn allerdings hin und wieder mit stickstoffhaltigen Nährstoffgaben verwöhnen.

Kurztipps zum Gießen und Düngen:

  • Holunder versorgt sich größtenteils selbst mit Feuchtigkeit
  • in Trockenphasen muss man manchmal aber manuell nachhelfen
  • kalkhaltiges Leitungswasser darf verwendet werden
  • Düngung des Holunders ist für gewöhnlich nicht notwendig
  • bei ungünstigem Standortboden Stickstoffdünger nutzen

 

Holunder ernten, schneiden und vermehren

Im ersten Jahr ist ein Rückschnitt der Holundersträucher normalerweise nicht notwendig. Das Auslichten seiner Sträucher ist dennoch zu jederzeit möglich und kann vor allem dann nötig werden, wenn das Strauchgeäst zu dicht wächst oder störende Triebe das Gesamtbild verunstalten.

Auch die Holunderblüten wachsen nach einem Auslichtungsschnitt wieder üppiger, wenn gezielt blühfaules Holz abgetragen wird. Nach einigen Standjahren kann dann erstmals ein radikaler und bodennaher Rückschnitt erfolgen.

Keine Sorge, die Sträucher erholen sich rasch von dem Radikalschnitt und treiben binnen kürzester Zeit wieder nach.

Erntezeit für Holunder

Holunderblüten lassen sich während der Blütezeit von Mai bis Juli entnehmen. Schneiden sie einfach einige Blütenrispen aus dem Geäst, die im Anschluss entweder frisch verarbeitet oder getrocknet werden können.

Auch die Holunderbeeren lassen sich ernten und zwar von Ende August bis Anfang September. Von einem Rohverzehr der Steinfrüchte ist jedoch abzuraten, denn Holunderbeeren besitzen im Rohzustand eine schwach toxische Wirkung. Sie sind der Grund dafür, dass Holunder trotz seiner Heilwirkung zu den Giftpflanzen zählt.

Holunder, Holunderbeeren
Wichtig: Holunderbeeren niemals roh essen!

Vermehrung durch Stecklinge

Für die Stecklingsvermehrung von Sambucus werden im Hochsommer einige gesunde Triebe bis zu einem halb verholzten Bereich abgeschnitten. Der abgeschnittene Trieb sollte danach in ein Wasserglas gestellt werden.

Idealerweise erhalten die Stecklinge einen Standort, der warm und hell ist. Hat der Trieb Wurzeln gebildet, kann dieser direkt ins zurück Freiland verpflanzt werden.

Kurztipps zum Schneiden, Ernten und Vermehren:

  • im ersten Jahr bedarf Sambucus lediglich einer Auslichtung
  • vorrangig lichtraubende Äste und blühfaule Triebe ausschneiden
  • nach mehreren Standjahren wird dann ein Rückschnitt nötig
  • Holunder darf hier radikal auf Bodenhöhe gestutzt werden
  • die Ernte der Holunderblüten erfolgt zwischen Mai und Juli
  • Vorsicht, unreife Beeren des Holunder sind giftig
  • Holunderbeeren deshalb nur gekocht verzehrt werden
  • von einer Ernte der Steinfrüchte ist deshalb abzusehen
  • für Vermehrung im Hochsommer gesunden Trieb auswählen
  • Steckling anschließend in Wasserglas geben
  • der Standort für den Steckling sollte warm und hell sein
  • bewurzelte Stecklinge dann zurück ins Freiland pflanzen

 

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Blütendolden des Schwarzen Holunders | © Das Grüne Archiv

Interessante Arten des Sambucus

Die Gattung Sambucus umfasst etwa 20 Arten von denen 3 in Mitteleuropa heimisch sind. Am bekanntesten ist sicherlich der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), der sowohl als Zierstrauch als auch zu medizinischen Zwecken genutzt wird.

Einzelheiten zu diesem auch Hollerbusch genannten Holunderstrauch, sowie zu weiteren Varianten des Holunders haben wir nachstehend für Sie festgehalten:

ArtBeschreibung
Blauer Holunder
Sambucus cerulea
Blütezeit: Mai bis Juli
Blütenfarbe: cremeweiße Holunderblüten, blauschwarze Steinfrüchte
Wuchshöhe: 2 bis 6 m
Herkunft: Amerika
Eignung für Kultivierung: gut
Besonderheiten: bis -20 °C winterhart
Kanadischer Holunder
Sambucus canadensis


Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: weiße Holunderblüten, schwarze Steinfrüchte
Wuchshöhe: 3 bis 4 m
Herkunft: Kanada, Amerika
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart
Roter Holunder
Sambucus racemosa
Blütezeit: Juli bis August
Blütenfarbe: hellgelbe Blüten, rote Steinfrüchte
Wuchshöhe: 2 bis 4 m
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart
gute Sorten: 'Tenuifolia'
Schwarzer Holunder (Hollerbusch)
Sambucus nigra
Blütezeit: Juni bis Juli
Blütenfarbe: weiße Holunderblüten, schwarze Steinfrüchte
Wuchshöhe: 3 bis 7 m
Herkunft: Asien, Arabien, Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -28 °C winterhart; Heilpflanze; Sambucus nigra wird gerne als Wallhecken gepflanzt
gute Sorten: 'Aurea', 'Aureomarginata', 'Black Beauty', 'Eva', 'Gerda', 'Guincho Purple', 'Haschberg', 'Laciniata', 'Linearis', 'Mammut', 'Monstrosa', 'Naomi', 'Pulverulenta', 'Pygmy', 'Pyramidalis', 'Sampo''Samyl'
Zwergholunder (Attich)
Sambucus ebulus
Blütezeit: Juni bis August
Blütenfarbe: hellgelbe Blüten, rote Steinfrüchte
Wuchshöhe: 0,5 bis 1,5 m
Herkunft: Europa
Eignung für Kultivierung: sehr gut
Besonderheiten: bis -29 °C winterhart; dieser Holunder wächst als Staude

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Der Holunder ist eine sehr widerstandsfähige und robuste Pflanzenart. Nennenswerte Krankheiten und Schädlinge sind für seine Sträucher nicht bekannt.

Fazit

Es gibt hierzulande kaum einen Traditionsgarten, in dem nicht mindestens ein Holunderstrauch steht. Aus gutem Grund, denn Holunderblüten besitzen nicht nur einen besonderen Zierwert, sondern darüber hinaus auch so manche Heilwirkung.

Für sein Wohlbefinden benötigt Holunder dabei lediglich einen sonnenreichen Standort, sowie ein humoses, kalk- und stickstoffreiches Standortsubstrat. Wer diese Standortbedingungen erfüllt, dem bereiten die Sträucher des Holunders weder beim Gießen, noch beim Düngen großen Aufwand.

Darüber hinaus ist Sambucus äußerst schnittverträglich und verzeiht so manchen Radikalschnitt. Wer sich einen pflegeleichten Blütenstrauch anschaffen möchte, der ist mit Holunder definitiv gut beraten.

Neben dem beliebten Sambucus nigra ist hier vor allem Sambucus racemosa zu empfehlen, dessen rote Steinfrüchte optisch eine Alternative zu den schwarzen Beeren des Hollerbuschs liefern. Seien sie aber vorsichtig denn die Steinfrüchte des Holunderstrauchs sind im Gegensatz zu den Blüten giftig und dürfen nicht roh verzehrt werden.

FAQs zu Holunder

Welche gesundheitlichen Vorteile hat Holunder?

Holunder ist bekannt für seine immunstärkenden Eigenschaften und seinen hohen Gehalt an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen. Holunderbeeren sind reich an Vitamin C, Ballaststoffen und Flavonoiden, die entzündungshemmend und antiviral wirken können. Holunderblüten werden häufig zur Linderung von Erkältungs- und Grippesymptomen verwendet, da sie das Schwitzen fördern und den Heilungsprozess unterstützen können.

Wie kann ich Holunder in meiner Küche verwenden?

Holunderbeeren und -blüten können in einer Vielzahl von Rezepten verwendet werden. Beeren eignen sich hervorragend für die Herstellung von Sirup, Gelee, Marmelade und Saft. Sie können auch in Kuchen, Muffins und Desserts eingearbeitet werden.

Holunderblüten werden oft zur Herstellung von Holunderblütensirup verwendet, der als Getränk oder zur Verfeinerung von Desserts und Cocktails genutzt wird. Es ist wichtig, Holunderbeeren vor dem Verzehr zu kochen, da rohe Beeren giftige Substanzen enthalten können.

Wie pflanze und pflege ich Holunder im Garten?

Holunder wächst am besten in gut durchlässigen, feuchten Böden und bevorzugt einen Standort in voller Sonne bis Halbschatten. Pflanzen Sie Holunder im Frühjahr oder Herbst und stellenSie sicher, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben.

Regelmäßiges Gießen und Mulchen hilft dann, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Holunder ist relativ pflegeleicht, benötigt aber gelegentliches Beschneiden, um die Form zu erhalten und die Fruchtproduktion zu fördern.

Wann und wie ernte ich Holunderbeeren und -blüten?

Holunderblüten werden im späten Frühjahr bis frühen Sommer geerntet, wenn die Blüten vollständig geöffnet sind. Schneiden Sie die Dolden vorsichtig ab und verwenden Sie sie frisch oder trocknen Sie sie für später.

Holunderbeeren sind im Spätsommer bis frühen Herbst reif. Ernten Sie die Beeren, wenn sie vollständig schwarz und glänzend sind. Schneiden Sie die gesamten Dolden ab und entfernen Sie die Beeren von den Stielen. Denken Sie daran, die Beeren vor dem Verzehr zu kochen.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sollte ich bei der Verwendung von Holunder beachten?

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass rohe Holunderbeeren, -rinde und -blätter toxische Verbindungen enthalten, die Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen können. Diese Stoffe werden durch Kochen zerstört, daher sollten Holunderbeeren immer gekocht verwendet werden.

Auch sollte man sicherstellen, dass man die richtigen Holunderarten verwendet, da einige Arten giftig sein können. Schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen sollten vor der Verwendung von Holunder einen Arzt konsultieren.

Studienbelege:

  • 1
    Giang Thanh Thi Ho, Eili Tranheim Kase, Helle Wangensteen, Hilde Barsett: Effect of Phenolic Compounds from Elderflowers on Glucose- and Fatty Acid Uptake in Human Myotubes and HepG2-Cells; in: Molecules, Volume 22, Issue 1, 2017; PMID: 28067838 MDPI

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