Seinem altbackenen Image als Abführmittel ist Rizinusöl längst entwachsen. Längst hat auch die Naturkosmetik das Öl des Rizinus für sich entdeckt. Wieder, sollte man sagen. Denn das Wissen um die Pflegewirkung von Rizinusöl auf Haare und Haut ist buchstäblich Jahrtausende alt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWirkung von Rizinusöl
Der Rizinus ist eine alte Ölpflanze, die ursprünglich aus Ostafrika stammt. Dort wurde Rizinusöl (Oleum ricini) schon vor Jahrhunderten als Naturerzeugnis verwendet. Das sowohl als Arzneimittel als auch in der Naturkosmetik.
Ein Pflegeöl aus der afrikanischen Naturkosmetik
Historische Aufzeichnungen zur Verwendung von Rizinusöl in Afrika, sowohl als Abführmittel als auch in der Naturheilkunde und Naturkosmetik, reichen bis 1550 v. Chr. zurück. Wichtigster Beleg für diese frühe Nutzung in der Antike ist der Papyrus Ebers.
Dabei handelt es sich um das älteste, noch erhaltene medizinische Schriftdokument der Welt. Es erwähnt sehr explizit die vielseitige Nutzung von Oleum ricini im Bereich der Verdauungs- und Hautbeschwerden im Land der Pharaonen.
Bekannt ist des Weiteren die Nutzung als Schmiermittel in ländlichen Regionen Afrikas. In dieser Funktion diente das Pflanzenöl bereits früh zur Herstellung von Seife und anderen kosmetischen Produkten.
Abführende Wirkung bei Verdauungsbeschwerden
Als Hausmittel gegen Verstopfung ist Rizinusöl wahrscheinlich am besten bekannt. Seine Wirksamkeit beruht auf der chemischen Struktur der Ricinolsäure im Öl. Die Hautfettsäure von Oleum ricini macht etwa 90 Prozent des Öls aus und wird nach der Einnahme im Dünndarm von Enzymen abgespalten.
Ricinolsäure aktiviert spezifische Rezeptoren in den Darmwänden, sogenannte EP3-Prostaglandin-Rezeptoren. Diese regen die Muskulatur des Darms (Darmperistaltik) an, was die Bewegung des Darminhalts fördert und die Ausscheidung erleichtert.
Zusätzlich wirkt Ricinolsäure osmotisch, wodurch sie die Freisetzung von Flüssigkeit im Darm begünstigt. Das macht den Stuhl weicher und sorgt für eine leichtere Ausscheidung.
Die Abführwirkung tritt in der Regel 2 bis 6 Stunden nach der Einnahme, manchmal aber auch schon innerhalb 1 Stunde ein, was das Öl zu einer schnellen Lösung bei akuten Beschwerden macht.
Pflegewirkung auf die Haut
Rizinusöl weist hautpflegende Eigenschaften auf und wird oft als natürlicher Feuchtigkeitsspender verwendet. Sein hoher Gehalt an Ricinolsäure verleiht dem Öl seine rückfeuchtende Wirkung. Oleum ricini hilft, die Hautbarriere zu stärken und so den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren.
Des Weiteren lässt sich für Ricinolsäure eine entzündungshemmende Wirkung festhalten, was im Bereich der Hautpflege sehr wünschenswert ist. Auch Hautirritationen, Pickel, Falten und Hautflecken kann sie reduzieren.
Darüber hinaus besitzt es eine leichte antibakterielle Wirkung, die Hautinfektionen vorbeugen kann. Es ist ferner bekannt, dass Rizinusöl die Wundheilung fördern kann, da es eine feuchte Umgebung schafft, die das Gewebe regeneriert und Narbenbildung minimiert. Besonders bei trockener und rissiger Haut hat es sich als wirksam erwiesen, weil es die Haut weich und geschmeidig hält.
Pflegewirkung auf die Haare
Rizinusöl bzw. Castor Oil ist ein wahrer Kultklassiker aus der Afro-Haarpflege. Es pflegt ganz speziell störrische Locken und krauses Haar auf einzigartige Weise. Das liegt vor allem an den besonderen Merkmalen des Öls.
So ist Oleum ricini zum Beispiel deutlich klebriger und schwerer als andere Haaröle. Es beschwert erfolgreich störrisches Afrohaar, das dadurch länger und weniger aufgebauscht wird.
Ebenso trägt der beschwerende Effekt zur Lockendefinition bei und glättet aufgeraute Haarstrukturen. Hinzu kommt, dass Rizinusöl auch Vitamin E enthält, das nachweislich die Haarstruktur stärkt, gegen sprödes Haar wirkt und das Haarwachstum positiv beeinflussen kann.
Für dünnes und glattes Haar ist das Öl aufgrund seiner beschwerenden Natur also zwar nichts, für Personen mit wilder und volumenreicher Mähne bildet Castor Oil jedoch eine interessante und inzwischen auch recht beliebte Ergänzung.
Wissenswertes: Barthaar ist krausem Afro-Haar in seiner Struktur oftmals sehr ähnlich. Es verwundert daher nicht, dass Castor Oil inzwischen auch als hochwertiges Bartöl gehandelt wird.
Studien zur Wirksamkeit
Ein deutsch-iranisches Forscherteam der Universität in Bayreuth und der Qom University of Medical Sciences entwickelte 2021 erfolgreich ein wundheilendes Hydrogel mit antibakterieller Wirkung aus Gelatine und Rizinusöl.1Reza Gharibi, Ali Shaker, Alireza Rezapour-Lactoee, Seema Agarwal: Antibacterial and Biocompatible Hydrogel Dressing Based on Gelatin- and Castor-Oil-Derived Biocidal Agent; in: ACS Biomaterials Science and Engineering; Volume 7, Issue 8, 2021; PMID: 34196519 ACS Publications Laut Studienangaben zeigte das Gel eine 100 prozentige Effizienz gegen Bacillus subtilis, Staphylococcus aureus und Escherichia coli.
Mit Blick auf Hautflecken untersuchte eine explorative Studie mit 22 Teilnehmer*innen die Wirkung einer Creme mit Rizinusöl auf infraorbitale Hyperpigmentierungen.2Susanne Krome: Rizinusöl für einen strahlenden Blick; in: Aktuelle Dermatologie, Volume 50, Issue 6, 2024; DOI: 10.1055/a-2295-4272 Thieme Die Ergebnisse zeigten eine Verbesserung der Hautpigmentierung, was auf die potenziellen Vorteile von Rizinusöl bei der Hautpflege hinweist.
Was die Pflegewirkung von Rizinusöl auf die Haare angeht, ist die Studienlage bislang noch sehr dünn. Positive Erfahrungen von Anwendern, ebenso wie einige Pilotstudien, geben aber durchaus Belege für die Wirkung.
Beispielsweise empfiehlt eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2003 Rizinusöl für mehr Haarglanz.3R McMullen, J Jachowicz: Optical properties of hair: effect of treatments on luster as quantified by image analysis; in: Journal of Cosmetic Science, Volume 54, Issue 4, 2003; PMID: 14528387 PubMed Eine chinesische Studie der School of Health Science am Macao Polytechnic Institute testete 2015 zudem erfolgreich eine Pflegeformel mit Rizinusöl gegen Haarausfall. Das allerdings im Tierversuch, weshalb die entsprechende Studie aus ethischen Gründen an dieser Stelle nicht verlinkt wird.
Herstellung und Arten von Rizinusöl
Die Herstellung von Rizinusöl ist ein äußerst komplexer Vorgang. Das Öl wird aus den Samen der Rizinuspflanze gewonnen, die jedoch unbehandelt äußerst giftig sind.
Der Giftstoff Ricin in den Samen macht eine besondere Vorbehandlung zwingend notwendig, damit das finale Kräuteröl frei von Toxinen ist.
Herstellungsverfahren im Überblick
In der Regel werden nur geschälte Rizinussamen für die Ölherstellung verwendet, da die Schale besonders giftig ist. Nach dem Schälen gibt es dann zwei Hauptverfahren:
- Kaltgepresstes Rizinusöl: Die geschälten Rizinussamen werden mittels Extrusion (z.B. in einer Schneckenpresse) direkt ausgepresst. Das kaltgepresste Öl ist besonders hochwertig.
- Heißgepresstes Rizinusöl: Die Rizinussamen werden vor dem Pressen erhitzt bzw. geröstet. Der heiße Presskuchen wird ergänzend mit Lösungsmittel wie Hexan oder Heptan weiter extrahiert.
Nach dem Pressen wird das Oleum ricini oftmals noch raffiniert, was das Bleichen, Entsäuern und Entschleimen des Öls beinhaltet. Dieser auch als „Degumming“ bezeichnete Prozess sorgt auch dafür, dass letzte Reste giftiger Ricin-Rückstände aus dem Öl entfernt werden.
Warum heißt es oft Castor Oil?
Sowohl im Deutschen als auch im Englischen ist Rizinusöl mitunter als Kastoröl bzw. Castor Oil bekannt. Der Name rührt von einer historischen Verwechslung her.
In Jamaika, wo Rizinus als Kulturpflanze während der Kolonialzeit eingeführt wurde, hielt man die Pflanze anfangs irrtümlicherweise nämlich für den auch als Agnus castus bekannten Mönchspfeffer. Der Beiname Kastor / Castor für Rizinus blieb seither erhalten.
Was ist Black Castor Oil?
Als Pionier unter den Anbietern von Haarpflegeprodukten mit Castor Oil gilt der Hersteller Shea Moisture. Bekannt wurde dieser insbesondere durch sein schwarzbraunes Haarshampoo zur Pflege von Afro-Haar. In diesem Shampoo ist, wie in vielen Produkten von Shea Moisture sogenanntes Jamaican Black Castor Oil verarbeitet.
Nun ist Black Castor Oil aber keine Erfindung des genannten Kosmetikunternehmens. In Wahrheit handelt es sich hierbei um ein spezielles Herstellungsverfahren für Rizinusöl, das aber in der Tat in Jamaika seinen Ursprung hat.
Namensgemäß hat Black Castor Oil eine dunkle bis tiefbraune, manchmal fast schwarze Farbe. Diese dunkle Farbe entsteht durch den speziellen Herstellungsprozess, bei dem die Rizinussamen zunächst geröstet werden.
Während des Röstens entstehen Aschepartikel, die anschließend in das Öl übergehen. Diese Asche verleiht dem schwarzen Kastoröl seine charakteristische dunkle Färbung und unterscheidet es optisch und chemisch von herkömmlichem Rizinusöl, das für gewöhnlich farblos oder hellgelb ist.
Die Zugabe der Asche beeinflusst auch den pH-Wert des Öls, wodurch es alkalischer wird. Diese Eigenschaft wird oft als Vorteil für die Haarpflege angesehen, da ein höherer pH-Wert helfen kann, die Haarkutikula leicht zu öffnen und die Nährstoffe besser ins Haar eindringen zu lassen.
Rezepte für Rizinusöl
In Anbetracht der Tatsache, dass giftige Rückstände aus den ölhaltigen Rizinussamen unbedingt neutralisiert werden müssen, bietet sich das Black Castor Oil für die DIY-Herstellung von Rizinusöl besonders an.
Das Öl wird hier im heißen Extraktionsverfahren gewonnen, wobei der Ölansatz mehrfach erhitzt und so das giftige Ricin unschädlich gemacht wird.
DIY Black Castor Oil
Das nachstehende Rezept ist ein altes Traditionsrezept aus Afrika, das sich selbst in Jamaika bis heute erhalten hat. Wer gerne selbst in die Castor Oil Produktion einsteigen oder sich private neue DIY-Kosmetik selber machen möchte, fährt hiermit am besten.
Doch eine Warnung vorweg: Rizinusöl ist ein Saatöl. Die Herstellung ist daher etwas zeitaufwändiger als bei herkömmlichen Ölextrakten und kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Frische Samen (z.B. aus eigener Kräuterernte) müssen vor der Verarbeitung außerdem von der stacheligen Samenschale befreit und ausreichend getrocknet werden. Tipps zum generellen Trocknen von Kräutern gibt es hier.
Rizinusöl einfach selber machen
Ob als Haaröl oder Hautöl - Rizinusöl ist ein echtes Allroundtalent unter den kosmetischen Ölen. Die Herstellung ist allerdings eine Kunst für sich.
Rezept-Zutaten:
- 500 g Rizinussamen
- 1,5 l Wasser
Rezeptanweisungen:
Die Rizinussamen werden zunächst in einer Pfanne für ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze geröstet. Rührt die Samen dabei kontinuierlich um, damit sie nicht verbrennen. Sobald die Samen eine gleichmäßige, dunkelbraune Röstfärbung angenommen haben, könnt Ihr sie vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Als Nächstes gebt ihr die Samen gemeinsam mit etwa ½ l Wasser in den Mixer und zerkleinert sie. Es hat sich bewährt, die Samen in mehreren kleinen Portionen zu zerkleinern, um eine besonders feine Masse zu erhalten.
Erhitzt im nächsten Schritt das übrige Wasser in einem großen Topf und gebt die Samenpaste hinzu. Das Ganze muss nun etwa 45 Minuten bei schwacher Hitze köcheln, damit das Wasser verdampfen und das Samenöl an die Oberfläche steigen kann.
Abermals ist es wichtig, das Gemisch während dem Köcheln stetig zu rühren, damit nichts anbrennt und sich die Paste gut im Wasser auflöst.
Für die Gewinnung des Rizinusöls hat man nun mehrere Möglichkeiten. Man kann das Öl entweder direkt mit dem Löffel von der Oberfläche des Topfinhalts abschöpfen oder den Ölansatz durch ein Sieb filtern.
Alternativ ist es auch denkbar, das Wasser-Öl-Gemisch zum Abkühlen in den Kühlschrank zu stellen, wodurch sich Feststoffe und Wasser vollständig am Boden und das Öl an der Oberfläche absetzen. Danach lässt sich das Öl auch hier bequem abschöpfen.
In allen drei genannten Fällen muss das Öl für größtmögliche Reinheit im Anschluss nochmals erhitzt und abgeschöpft werden. Ist dies getan, könnt Ihr es zur Aufbewahrung in ein Schraubglas oder eine Glasflasche füllen.
Wichtig: DIY Black Castor Oil ist ausschließlich zu kosmetischen Zwecken, nicht aber zum Verzehr geeignet. Von einer Verwendung als Abführmittel ist unter allen Umständen abzusehen.
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Haarmaske mit Rizinusöl
Rizinusöl lässt sich wunderbar in anderen Pflegeprodukten verarbeiten, zum Beispiel in Shampoo und Haarkuren. Hier ein einfaches Rezept für eine Haarmaske zur Pflege:
Zutaten:
- 2 EL Rizinusöl
- 1 EL Kokosöl (geschmolzen)
- 1 TL Honig
- 1 Eigelb
Anleitung:
Verrührt alle Zutaten in einer kleinen Schüssel zu einer glatten Mischung. Anschließend tragt Ihr die Mixtur auf das Haar auf und verteilt sie gleichmäßig auf der Kopfhaut, von den Wurzeln bis in die Spitzen.
Deckt die Haare nun mit einer Duschhaube ab und lasst die Haarmaske 30 bis 60 Minuten einwirken. Danach müsst Ihr die Maske gründlich mit lauwarmem Wasser und einem milden Shampoo auswaschen. Denn Rizinusöl ist sehr klebrig und haftet dementsprechend.
Diese DIY-Haarmaske spendet Feuchtigkeit, macht störrische Locken geschmeidig und fördert die Gesundheit der Kopfhaut.
Gesichtscreme mit Rizinusöl
Wer mit Rizinusöl gerne Hautirritationen, Falten und Hautflecken behandeln möchte, nutzt hierfür am besten eine Creme. Gerade in feuchtigkeitsspendender Gesichtscreme macht sich Oleum ricini besonders gut.
Wichtig für die Herstellung einer solchen Creme ist, eine naturkosmetische und parfümfreie Basiscreme zu nutzen. Diese erhält man zum Beispiel in der Apotheke.
Kombinieren kann man das Rizinusöl darin dann mit weiteren Pflegestoffen wie Hagebuttenöl oder Retinolöl als Anti-Aging Komponenten, Lavendelöl bzw. Rosenöl als beruhigende Duftöle oder Aloe-vera-Gel für eine intensivere, feuchtigkeitsspendende Wirkung.
Zutaten:
- 4 EL Basiscreme
- 2 TL Rizinusöl
- 1 TL Aloe-vera-Gel
- ½ TL Jojobaöl oder Mandelöl
- ½ TL Hagebuttenöl
- 5 Tropfen ätherisches Lavendelöl (optional)
Anleitung:
Gebt die Basiscreme in eine saubere Schüssel und fügt dann die Pflegeöle hinzu. Im Anschluss verrührt Ihr die Zutaten mit einem sauberen Spatel oder einem Schneebesen gründlich, bis eine glatte, homogene Masse entsteht.
Die fertige Creme könnt Ihr dann in einen sauberen Salbentigel füllen. Zur Anwendung tragt Ihr eine haselnussgroße Menge der Creme auf die gereinigte Haut auf und massiert sie sanft ein.
Anwendung und Dosierung
Die Anwendung von Rizinusöl auf die Haut ist einfach: Es kann pur auf die Haut aufgetragen oder mit anderen Ölen gemischt werden, um die Wirkung zu verstärken.
Allerdings sollte bei empfindlicher Haut ein Patch-Test durchgeführt werden, da das Öl in seltenen Fällen allergische Reaktionen hervorrufen kann. Insgesamt eignet sich Rizinusöl ideal für die Behandlung von trockener Haut, kleinen Wunden oder Hautirritationen und bietet eine natürliche Alternative zu chemischen Produkten.
Für die Anwendung von Rizinusöl als Haaröl ist es ratsam, das Öl vorab leicht zu erwärmen, um die Anwendung zu erleichtern. Ihr könnt auch eine Mischung aus Rizinusöl und einem leichteren Öl wie Jojobaöl oder Kokosöl verwenden, um die Konsistenz zu verbessern.
Massiert das Öl sanft in die Kopfhaut ein, um die Durchblutung zu fördern. Achtet darauf, dass alle Bereiche der Kopfhaut abgedeckt sind. Das Rizinusöl sollte für mindestens 30 Minuten bis zu einer Stunde einwirken. Für intensivere Ergebnisse kann man das Öl auch über Nacht einwirken lassen.
FAQs zu Rizinusöl
Wofür kann Rizinusöl verwendet werden?
Rizinusöl findet vielseitige Anwendungen in der Haut- und Haarpflege sowie als Abführmittel. Es spendet Feuchtigkeit, fördert die Wundheilung und stärkt das Haar. In der Medizin wird es bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt, während es in der Kosmetik als Bestandteil von Cremes, Lippenpflege oder Wimpernseren beliebt ist.
Wie wird Rizinusöl für die Haarpflege genutzt?
Tragen Sie Rizinusöl sparsam auf die Kopfhaut oder Haarspitzen auf und lassen es mindestens 30 Minuten einwirken, idealerweise über Nacht. Spülen Sie das Öl gründlich aus, da es sehr reichhaltig ist. Es stärkt das Haar, beugt Spliss vor und fördert das Wachstum.
Kann Rizinusöl Nebenwirkungen haben?
Bei übermäßigem Verzehr als Abführmittel kann Rizinusöl zu Magenkrämpfen oder Durchfall führen. In der Hautpflege sollten Sie vor der ersten Anwendung einen Verträglichkeitstest durchführen, da das Öl bei empfindlicher Haut zu Reizungen führen kann.
Ist Rizinusöl für alle Hauttypen geeignet?
Rizinusöl eignet sich besonders für trockene oder empfindliche Haut, da es Feuchtigkeit spendet und beruhigt. Bei fettiger Haut sollten Sie es sparsam verwenden, um verstopfte Poren zu vermeiden. Eine Kombination mit leichteren Ölen wie Jojobaöl kann die Anwendung verbessern.
Woher stammt Rizinusöl und wie wird es gewonnen?
Das Öl stammt aus den Samen des Wunderbaums (Ricinus communis), der vor allem in tropischen Regionen wächst. Durch Kaltpressung der Samen wird das Öl gewonnen, wobei das toxische Ricin im Rückstand verbleibt. Hochwertiges, raffiniertes Rizinusöl ist für die Anwendung sicher.
Studienbelege:
- 1Reza Gharibi, Ali Shaker, Alireza Rezapour-Lactoee, Seema Agarwal: Antibacterial and Biocompatible Hydrogel Dressing Based on Gelatin- and Castor-Oil-Derived Biocidal Agent; in: ACS Biomaterials Science and Engineering; Volume 7, Issue 8, 2021; PMID: 34196519 ACS Publications
- 2Susanne Krome: Rizinusöl für einen strahlenden Blick; in: Aktuelle Dermatologie, Volume 50, Issue 6, 2024; DOI: 10.1055/a-2295-4272 Thieme
- 3R McMullen, J Jachowicz: Optical properties of hair: effect of treatments on luster as quantified by image analysis; in: Journal of Cosmetic Science, Volume 54, Issue 4, 2003; PMID: 14528387 PubMed
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