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Duschgel, Duschgel selber machen

Duschgel selber machen – Für ein gesundes Duschen

Ein gutes Duschgel ist der Inbegriff der modernen Körperpflege. Allerdings fallen Showergels aus dem Handel häufig durch unerwünschte Zusatzstoffe auf. Die können nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch umweltschädlich sein. Dabei wäre die Lösung des Problems eigentlich ganz einfach, wenn man sein Duschgel selber machen würde.

 

Ein neumodisches Pflegeprodukt mit Tücken

Im Vergleich zu Seife ist Duschgel als Reinigungsmittel zur Körperpflege eine erstaunlich neue Erfindung. Obwohl es Duschbäder schon seit der Antike gibt, kamen erste Showergels erst in den 1960er Jahren auf. Damals wurden in privaten und öffentlichen Bädern erstmals flächendeckend Warmwasserleitungen und Duschkabinen installiert. Gleichzeitig entwickelten sich Wellness & Spa Einrichtungen zu einem immer beliebteren Trend in Hotels und Kurunterkünften.

 

Vorteile von Duschgel gegenüber Seifen

In Deutschland kamen erste Reinigungsgels zum Duschen um 1970 auf den Markt. Basierend auf dem Konzept der Flüssigseifen entwickelte sich das Showergel rasch zum Standardpflegeprodukt fürs Duschen. Das flüssige Mittel zur Körperreinigung hatte gegenüber der Seife auch zahlreiche Vorteile.

Einerseits gelang das Einschäumen der Haut schneller als beim Einseifen. Andererseits soll auch der Reinigungseffekt von Showergel intensiver sein als bei herkömmlichen Seifen. Hinzu kommt, dass die Herstellung von Duschgel deutlich einfacher ist als die hohe Kunst der Seifenherstellung. Das macht die Reinigungsmittel häufig preiswerter als hochwertige Seifen.

 

Duschgel, Duschgel selber machen, Seife
Die schnelle Alternative zur Seife: Duschgel lässt sich nicht nur leichter herstellen, sondern reinigt auch schneller und intensiver als feste Seifen.

Problematische Inhaltsstoffe von Duschgel aus dem Handel

Nun hat das „Shower-to-go“ Reinigungsmittel aber auch seine Schattenseiten. Beispielsweise können künstliche Zusatzstoffe in Duschgel der Haut schaden. Für einige Zusätze wurde sogar eine erbgut- und zellschädigende Wirkung festgestellt.

Allen voran sind es sogenannte PEGs (Polyethylenglycol-Stoffe), die speziell in Showergel gesundheits- und auch umweltschädliche Aspekte bedeuten. Die Polymere werden in zahlreichen Kosmetika als Konsistenzgeber, Farbgeber und Schäumungsmittel (Tenside) verwendet. Daneben machen sie die Haut durchlässiger, wodurch diese Pflegestoffe besser aufnehmen kann.

Das Problem: PEGs gelten als nicht gut hautverträglich und gesundheitsgefährdend. Sie erhöhen das Allergierisiko, befördern Hautreizungen, Hautirritationen und Hautausschläge, trocknen die Haut langfristig aus und können im schlimmsten Fall sogar Krebs verursachen.

Auch für die Umwelt sind viele künstliche Inhaltsstoffe in Duschgel nicht gerade gesund. Abermals dienen PEGs hier als Negativbeispiel. Denn Polyethylenglykole werden aus Erdöl gewonnen, dessen Bohrung und Beförderung für einige der schlimmsten Umweltsünden der Menschheit verantwortlich ist. Im Zuge des Duschvorgangs gelangen die nur schwer abbaubaren PEGs zudem ins Abwasser und erhöhen dann die Gefahr von Grundwasser- und Meeresverschmutzung.

In Anbetracht all dieser Risiken für Gesundheit und Umwelt ist es umso problematischer, dass entsprechende Zusatzstoffe in Pflegeprodukten wie Duschgel von Herstellern oft nicht ausreichend gekennzeichnet werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher auf natürliche Pflegeprodukte wie Bio-Duschgel bzw. DIY-Duschgel setzen.

 

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Bei DIY-Duschgel hat man die volle Kontrolle über Inhaltsstoffe und Pflegewirkung.

Warum DIY-Duschgel besser ist

DIY-Duschgel ist Naturkosmetik und deshalb deutlich umweltfreundlicher als Showergel aus dem Handel. Bei der Herstellung werden keine künstlichen Zusätze verwendet weshalb sich entsprechende Produkte hervorragend für die natürliche Hautpflege eignen. Zudem spart man eine Menge Plastik ein, indem man das selbstgemachte Reinigungsmittel in eine gebrauchte Flasche abfüllt anstatt immer neue Plastikflaschen zu kaufen.

Ebenso hat man bei DIY-Kosmetik stets einen vollständigen Überblick über die gewählten Inhaltsstoffe.  Das Schöne daran ist, dass selbstgemachtes Duschgel die Haut sanfter reinigt, was gerade für sensible Hauttypen eine wahre Wohltat bedeutet. Die individuellen Pflegeeigenschaften des Gels zur Körperreinigung lassen sich im DIY-Verfahren zudem durch Auswahl geeigneter Zutaten hervorragend auf die persönlichen Hautbedürfnisse abstimmen.

Nicht zuletzt schont DIY-Showergel natürlich auch den Geldbeutel. Außerdem lernt man bei der Herstellung einige interessante Dinge über die Besonderheiten des Pflegeprodukts. Eine schöne Idee ist die Duschgel-Zubereitung in diesem Zusammenhang auch als Beschäftigung für Kinder. Deren Haut ist bekanntlich besonders sensibel, weshalb sanfte DIY-Reinigungsmittel im Kindesalter wesentlich besser sind als mit Chemie angereicherte Produkte aus dem Handel.

 

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Eine tolle Kreativbeschäftigung für Kinder: Bei der Herstellung von Duschgel lernen kleine wie große Beauty-Fans nützliches über die natürlichen Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten.

Zusammensetzung von Duschgel

Wer Duschgel selber machen möchte, muss sich zunächst einen Überblick zu den verschiedenen Varianten und deren Konsistenz machen. Grundsätzlich weist Showergel namensgemäß eine gelartige Konsistenz auf. Um diese zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei Wasser immer das Basisliquid für weitere Modifikationen darstellt.

 

Gelgeber und Ölextrakte

Eine gelartige Konsistenz lässt sich im Showergel auf unterschiedlichem Wege erreichen. Man kann mit Honig, Aloe-vera-Gel und Pflanzenöl arbeiten, das dann in Kombination mit Wasser eine schön zähflüssige Konsistenz ergibt. Gute Ölvarianten sind dann natürlich Pflegeöle wie:

  • Aprikosenöl
  • Arganöl
  • Jojobaöl
  • Hanföl
  • Mandelöl
  • Olivenöl
  • Traubenkernöl
  • Sesamöl

 

Darüber hinaus kann man Ölauszüge mit besonders pflegender Wirkung auf die Haut verwenden. Eine besondere Empfehlung sind hier die Öle von Hamamelis, Nachtkerze, Ringelblume und Rizinus.

Auch duftende Kräuteröle wie Lavendelöl oder Rosenöl sind durchaus möglich. Wer markanten Frischeduft liebt, kann auch das Öl von Fichte oder Pinie nutzen. Für reife Haut bieten sich ferner Anti-Aging-Öle wie Retinolöl oder Hagebuttenöl an.

Wichtig: Bitte nur sanfte Kräuteröle mit pflegenden Basisölen oder sehr schwach dosierte reine ätherische Öle verwenden. Letztere könnten wegen ihrer aggressiven Wirkung Hautreizungen verursachen.

 

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Die Dosierung der Inhaltsstoffe entscheidet bei Duschgel sowohl über die Konsistenz als auch individuelle Pflegewirkungen.

Seifenflocken anstatt künstliche Tenside

Damit das DIY-Duschgel gut schäumt, ist es sinnvoll, statt künstlichen Tensiden einfach etwas Seife zusetzen. Die Seifenflocken werden dabei in die Gel-Mixtur geraspelt. Es ist wichtig, dass es sich bei der verwendeten Seife um Naturseife bzw. Bio-Kernseife handelt, um künstliche Zusatzstoffe in den Seifen so gut wie möglich ausschließen zu können. Daneben sollten die Seifen frei von Palmöl sein, dessen umweltschädliche Herstellung nicht besonders nachhaltig ist.

 

Natürliches Konservierungsmittel

Für eine längere Haltbarkeit des Showergels sollte man ein natürliches Konservierungsmittel wie Essig oder Zitronensäure verwenden. Diese besitzen auch gleich eine zusätzliche Reinigungswirkung.

Zitronensäure verleiht dem Gel auch gleich einen erfrischenden Duft. Bei Essig ist es sinnvoll auf einigermaßen geruchsneutrale bzw. wohlriechende Sorten wie Apfelessig bzw. Obstessig zu setzen.

 

 

Duschgel selber machen –  Ein Grundrezept

Die unterschiedlichen Konsistenzen von Showergels hängen von der Gewichtung einzelner Zutaten ab. Dabei sollte man sich zunächst mit dem Grundrezept vertraut machen. Eine einfache Formel lautet wie folgt:

 

Zutaten:

  • 500 ml Wasser (gerne destilliertes Wasser)
  • 50 g Naturseife bzw. Kernseife
  • 20 g Honig
  • 20 ml Essig
  • 3 EL Pflegeöl oder Kräuteröl
  • 3 EL Aloe-vera-Gel
  • 1 TL Speisestärke (alternativ Johannisbrotkernmehl)

 

Zubereitung:

Raspelt zunächst die Seife in grobe Flocken. Die Seifenflocken werden anschließend gemeinsam mit 500 ml Wasser in einen großen Topf gegeben.

Erhitzt das Ganze im nächsten Schritt bei mittlerer Hitze auf dem Herd. Rührt das Gemisch mit dem Schneebesen so lange, bis sich die Seifenflocken vollständig aufgelöst haben.

Nun gebt Ihr das Öl hinzu und verrührt das ganze zu einer gleichmäßigen Emulsion. Zum Schluss kommt als grundlegender Konsistenzgeber noch etwas Speisestärke oder Johannisbrotkernmehl hinzu.

Nehmt das noch heiße Duschgel nun vom Herd und lasst es für ca. 1 bis 2 Stunden gut abkühlen. Ihr könnt danach bei Bedarf noch eine Konsistenzoptimierung vornehmen. Ist das Duschgel zu fest, gießt Ihr einfach noch etwas heißes Wasser hinzu. Ist es zu flüssig, stellt ihr den Topf noch einmal auf den Herd und raspelt noch ein paar Seifenflocken hinein.

Erst wenn die finale Konsistenz erreicht ist, gebt ihr abschließend das Aloe-vera-Gel hinzu. Rührt noch einmal kräftig um, bevor ihr das Showergel in eine Flasche oder einen Duschgelspender umfüllt.

 

Duschgel, Duschgel selber machen
Tipp: Zusätzliche Pflegestoffe, Granulate und Naturfarben verleihen dem Duschgel einen exklusiven Look und tragen zur Pflegewirkung bei.

Individuelle Arten von Duschgel

Abgesehen von den Grundzutaten für Duschgel gibt es je nach Produktart noch ein paar ganz besondere Pflegezusätze. Sie können dem Showergel weitere Pflege- und Reinigungseigenschaften verleihen, die sich oft an individuelle Hauttypen richten.

 

Buntes Duschgel

Besonders effektvoll ist Duschgel natürlich, wenn es eine schöne Farbe besitzt. Allerdings sollte man hier auf künstliche Farbzusätze verzichten. Stattdessen bieten sich Naturfarben an, die am besten in flüssiger Form oder als Pulver zu dem Gel gegossen werden, solange es noch auf dem Herd erhitzt wird.

Ein besonderer Tipp für natürliche Duschgelfarben in Grün und Blau sind übrigens Spirulina und Chlorella. Gerade mit Blue Spirulina Pulver lässt sich ein seltener blauer Farbton im Showergel erreichen. Und auch Clitoria ternatea, eigentlich ein Teekraut für blauen Tee, zaubert je nach pH-Wert des Lösungsmittels eine herrliche, rot-violette bis blaue Farbe ins Gel.

 

Cremedusche

Immer beliebter wird inzwischen die sogenannte Cremedusche als Alternative zum herkömmlichen Duschgel. Sie ist insbesondere für trockene Haut sehr zu empfehlen, da sie während dem Duschen rückfettend und feuchtigkeitsspendend wirkt.

Um eine Cremedusche herzustellen, ersetzt Ihr im Rezept einfach 2 EL Öl mit 2 EL Pflanzenbutter. Das kann zum Beispiel Sheabutter oder Kakaobutter sein. Auch Kokosöl ist für seine feste Konsistenz bekannt kann dem Showergel eine cremige Konsistenz verleihen.

 

Duschöl

Für ein pflegendes Duschöl lässt man im Rezept einfach alle Zutaten bis auf Öl und Seifenraspeln weg. Wer möchte, kann für eine etwas flüssigere Konsistenz etwas Wasser hinzu geben.

Der Vorteil von Duschöl besteht in einer besonders schonenden Reinigung. Allerdings ist es nur bedingt für fettige Haut geeignet.

 

Duschöl
Ein Vorteil von Duschöl: Öle lassen sich besonders gut einfärben und mit aromatischen Bestandteilen anreichern.

Peeling-Duschgel

Ein wahrer Klassiker aus dem Spa-Bereich ist Showergel mit Peeling-Effekt. Es sorgt dafür, dass sich Hautschuppen beim Duschen besser ablösen und verbessert zudem auch die Durchblutung der Haut.

Verwenden kann man hierfür entweder Salzkristalle, Aktivkohle oder Heilerden als besondere Zutat. Salz-Peeling hat hier ähnlich wie Badesalz auch antiseptische und desinfizierende Wirkung. Das gilt insbesondere dann, wenn man mineralstoffreiche Heilsalze wie Totes-Meer-Salz oder Blaues Salz verwendet.

Heilerde ist ebenfalls reich an Mineralstoffen und kann den Hautschutz beim Duschen nachhaltig verbessern. Allerdings ist der durchblutungsfördernde Peeling-Effekt etwas schwächer als bei Salz. Etwas robuster und körniger ist da schon Aktivkohle.

Zum Duschgel geben sollte man Peeling-Zutaten erst nach dem Erhitzen. Vor allem Salz löst sich ansonsten beim Kochen schnell auf. Bei Heilerde ist zu bedenken, dass sie dem Gel rasch eine zähere Konsistenz verleiht. Man muss daher eventuell mit etwas mehr Wasser verdünnen.

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