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Imbolc, Milch, Brigid's Blackberry Scones, Bromberen, Myrrhe, Jade, Brigid's Cross, Kerzen, grün, weiß

Imbolc – Kräuter, Bräuche und Rezepte

Als Ursprung des christlichen Lichtmess (engl.: Candlemass) signalisiert das keltische Jahresfest Imbolc oder Imbolg den nahenden Frühling. Der Winter tritt in sein letztes Drittel ein und im Erdreich regt sich bereits das neue Leben. Die ersten Frühblüher zeigen grünes Blätterkleid, Bäume beginnen zu Knospen und im Frühbeet werden die ersten Samen gesät.

Die saisonalen Prozesse der Natur überschlagen sich nun förmlich und der Wechsel vom Winter zum Frühling wird deutlich spürbar. Aus diesem Grund wird das Imbolg-Fest im Volksmund auch „Quickening of the Year“, die Beschleunigung des Jahres genannt.

 

Das Fest der Göttin Brigid

Imbolc wird am 1. und 2. Februar gefeiert und markiert die Mitte zwischen Wintersonnwende und Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche. Das Fest beginnt am 1. Februar mit dem Féile Brighde, dem Brigid’s Eve. Denn die Schutzpatronin des Festes ist die keltische Göttin Brigid, deren Name übersetzt „die Helle“ oder „die Strahlende“ bedeutet.

Brigid ist Tochter des Allvaters Dagda (Gott des Tages) und der Erdenmutter Danu. Sie verkörpert die Wintersonne und das Licht, das aus der dunklen Jahreszeit in den Frühling leuchtet. Im weiteren Sinne gilt Brigid aber auch als Kriegerin, Fruchtbarkeitsgöttin sowie Schutzpatronin der Poeten, Hebammen, Handwerker und Heilkundigen.

Eine wichtige handwerkliche Kreativarbeit während Imbolg ist diesbezüglich das Brigid’s Cross. Es wird aus Schilf, Stroh oder Getreidehalmen hergestellt, wobei das Kreuz durch Ineinanderhaken der einzelnen Halme entsteht. Darüber hinaus kann man das Brigid’s Cross nach Belieben mit dekorativen Elementen verzieren, zum Beispiel mit Perlen, Blättern oder bunten Bändern.

 

Die Legende der irischen St. Brigid

Es gibt auch eine historische Personifikation der Göttin Brigid. In den grünen Hügeln von Irland, wo der Nebel die Landschaft sanft umarmt und die alten Geschichten in den Winden flüstern, lebt die unvergessliche Legende von St. Brigid. Sie, die Schutzpatronin von Milch und Vieh, wurde im 5. Jahrhundert geboren und hat eine Aura von Heiligkeit, die bis heute nachklingt.

Brigid, auch bekannt als Brigid von Kildare, kam im Jahr 451 zur Welt. Ihre Mutter, Brocca, war eine Sklavin, die im Dienst des Druiden Dubhthach stand. Es heißt, dass ihre Mutter Brigid gebar, als sie nach dem Melken gerade die Milch ins Haus brachte und das Neugeborene darauf hin in eben jener Milch rituell wusch.

Bereits bei Brigids Geburt umgaben sie Wunder und Mysterien. Es heißt, dass Brigid schon als Kind besondere Kräfte besaß und durch ihre bloße Anwesenheit Tiere und Menschen segnete. Wie ihre Mutter war sie eine begabte Melkerin und Viehhüterin.

Eine weitere berühmte Legende dreht sich um ein karges Stück Land, das Brigid als Äbtissin von Kildare von einem lokalen Häuptling erbat. Der Häuptling, skeptisch und spöttisch, sagte, sie könne so viel Land haben, wie ihr Mantel bedecken würde.

Als Brigid ihren Mantel auf die Erde legte, breitete sich dieser auf wundersame Weise aus und bedeckte ein großes Gebiet, auf dem später das Kloster von Kildare errichtet wurde. In diesem Kloster pflegte Brigid eine große Herde Kühe, und es heißt, dass die Milch dieser Kühe niemals versiegte, selbst in Zeiten der Dürre.

 

Brigid und das Milchwunder

Eine der bekanntesten Geschichten über Brigid erzählt von ihrer Kindheit. Als kleines Mädchen schon zeigte sie eine bemerkenswerte Großzügigkeit und Fürsorge. Es wird berichtet, dass sie oft die Milch aus dem Haushalt ihrer Familie an die Armen verteilte.

Ihr Vater, Dubhthach, war darüber wütend, aber Brigid setzte ihre Wohltaten unbeirrt fort. Einmal, als ihr Vater sie beschuldigte, zu viel Milch verschenkt zu haben, füllte sich das Fass wie durch ein Wunder von selbst wieder auf, bis es überfloss. Dies war eines der ersten Zeichen ihrer göttlichen Gunst und ihrer besonderen Verbindung zur Milch und den Tieren.

Die Legenden erzählen auch von einem Vorfall, bei dem Brigid eine kranke Kuh heilte. Diese Kuh gehörte einer armen Familie, die von ihrer Milch lebte. Als die Kuh keine Milch mehr gab und dem Tode nah war, bat die Familie Brigid um Hilfe.

Sie segnete die Kuh mit einem Gebet und strich ihr sanft über den Kopf. Am nächsten Morgen gab die Kuh wieder reichlich Milch, mehr als je zuvor, und die Familie war gerettet. Dies festigte Brigids Ruf als Beschützerin des Viehs und der Milchproduzenten.

Brigid war auch bekannt für ihre unermüdliche Fürsorge für die Bedürftigen. Es heißt, dass sie oft Butter und Milch aus dem Kloster verteilte, um die Armen zu ernähren.

Einmal, als das Kloster nur noch wenig Butter hatte, betete Brigid und die Buttervorräte vervielfachten sich auf wundersame Weise. Solche Geschichten verbreiteten sich schnell und stärkten ihren Status als Heilige, deren Segen und Gebete unerschöpfliche Nahrung und Versorgung brachten.

Die Legende von St. Brigid ist tief verwurzelt in den irischen Herzen und Köpfen. Sie symbolisiert Mitgefühl, Großzügigkeit und die Verbindung zur Natur und ihren Gaben. In Irland, wo die grünen Weiden und das Vieh eine zentrale Rolle spielen, bleibt St. Brigid eine lichtvolle Figur.

So lebt St. Brigid weiter, in den Geschichten, den Gebeten und den Herzen derer, die die sanfte Macht und das Wunder der Milch und des Mitgefühls ehren. Ihre Legende erinnert uns daran, dass selbst die einfachsten Gaben des Lebens, wenn sie mit Liebe und Glauben geteilt werden, unermesslichen Segen bringen können.

Imbolc, Brigid's Cross, Milch

Bräuche und Rituale zu Imbolc

Zeitlich fallen die Feierlichkeiten mit jener Zeit zusammen, in der die ersten Lämmer geboren werden. Wie beim Menschen dauert die Schwangerschaft auch bei weiblichen Kühen etwa neun Monate.

Dabei wurden Kühe früher hauptsächlich im Spätfrühling und Sommer schwanger, wenn die Tiere dank üppigem Futterangebot gute Überlebenschancen für die Kälber vorfanden. Das Fest ist somit tief im Volksbrauchtum der ländlichen Region verwurzelt und lässt sich getrost als Bauernfest der ersten Viehzüchter und Milchbauern beschreiben.

 

Milch und Milchprodukte

Der irische Begriff i mbolg bedeutet sinngemäß „im Bauch“ und nimmt damit klaren Bezug auf die Schwangerschaft und Geburt, aber auch auf nahrhafte Speisen und einen gesunden Verdauungstrakt. Es geht also um die innere Reinigung und ein harmonisches Bauchgefühl, das sich selbstverständlich auch durch Wohlfühlrituale und Verdauungskräuter stärken lässt.

Die Milch, mit der nicht nur junge Lämmer, sondern alle Neugeborenen gesäugt werden, steht ebenfalls im Zentrum des Imbolg-Brauchtums. Früher schrieb man der Milch magische Eigenschaften zu, da sie ein lebenserhaltendes Tiererzeugnis war und Säuglinge erfolgreich durch die für ihre Gesundheit risikoreiche Zeit ihres jungen Lebens brachte.

Das kommt übrigens nicht von Ungefähr, denn Milch ist reich an Proteinen und diese werden insbesondere von Kindern und Säuglingen dringend benötigt.

Einerseits sind Proteine unerlässlich für die Bildung von Antikörpern und somit für ein starkes Immunsystem. Andererseits sind Proteinbausteine auch am Erhalt einer gesunden DNA und der Zellgesundheit beteiligt.

Die rege Nutzung von Kuhmilch durch den Menschen hat also durchaus ihre Gründe. Zu Imbolg bildet Milch also verständlicherweise einen wichtigen Bestandteil traditioneller Festspeisen. Milchsegen, Milchbäder, Schutztränke mit Milch, ebenso wie Milchspeisen können in die Festlichkeiten einfließen.

 

Reinigungsrituale

Ein weiterer Hauptaspekt von Imbolg-Riten ist zudem der Neuanfang. Denn die Sonne wird in diesen Tagen nach altem Verständnis wiedergeboren und erweckt die Natur zu neuem Leben. Dabei sollte der Neubeginn jedoch auch mental stattfinden, um die letzten Altlasten des vergangenen Jahres hinter sich zu lassen und mit einem geklärten Geist den neuen Jahreskreis zu beginnen.

Hilfreich kann hierbei beispielsweise ein kleiner Vorfrühjahrsputz oder eine zeitige Frühjahrskur sein. Auch Meditationen, Spaziergänge und Aktivitäten, bei denen man sich auspowern kann, helfen bei der spirituellen Reinigung. Zu guter Letzt verdeutlicht das Säen der ersten Samen den Willen zum Neuanfang.

 

Imbolc, Farben, Kräuter, Heilsteine

 

Farben, Kräuter und Früchte

Der Übergang vom Winter zum Frühling wird an Imbolc vor allem von den Farben Grün und Weiß symbolisiert. Dementsprechend sind festliche Dekorationen, Kerzen und auch Speisen in besagten Farben zu wählen. Das können neben Milchspeisen auch Wintersalate und Gemüseaufläufe sein.

 

Heilsteine für Imbolc

Etwas anders sieht es hingegen bei den klassischen Edelsteinen für Imbolgzeremonien aus. Hier dominieren neben grünen auch rote und violette Steine, zum Beispiel Rubin oder Amethyst. Vor allem rote Edelsteine stehen hierbei für das Feuer der Sonne, deren Wärme und wiederbelebende Kraft nach dem Winter sehnlichst zurückerwartet wird. Bevorzugt Verwendung finden

  • Amethyst
  • Blutstein
  • Granat
  • Grüner Calcit
  • Grüner Chalcedon
  • Grüne Jade
  • Jaspis
  • Mondstein
  • Onyx
  • Rubin
  • Türkis

 

Imbolc-Kräuter

Imbolg-Kräuter und rituelle Zauberpflanzen spiegeln häufig ebenfalls das Farbkonzept des Festes wider. Hinzu kommen gelbe Pflanzenblüten, welche wie die roten Edelsteine die Sonne repräsentieren. Zum Schmücken des Hausaltars sowie zum Räuchern verwendet man daher Heil-, Gewürz, Ritual- und Zauberpflanzen wie:

 

Auch junge Blatttriebe der Weide oder Eberesche, die zum Fest austreiben, werden gerne für Imbolgdekorationen verwendet. Zu den wichtigsten Imbolc Früchten zählen des Weiteren die der Brigid geweihte Brombeere, Rosinen sowie Getreidesamen aller Art. Mohnkuchen, frisches Vollkornbrot, Brötchen mit vielen Samen und Süßspeisen mit Brombeeren sind hier eine wunderbare Möglichkeit zur Verarbeitung.

 

Imbolc-Rezepte

 

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