Die Welt ist voller schöner Gewächse. Doch eignen sich wirklich alle Pflanzen gleichermaßen gut für eine Privatkultur? Immerhin gibt es in Sachen Pflanzenpflege vom passenden Standort bis hin zur Klimaverträglichkeit eine Vielzahl an Kulturbedingungen zu berücksichtigen. Um die Kultureignung verschiedener Pflanzen zu beurteilen, kann ein Blick auf die unterschiedlichen Pflanzenarten helfen.
Wie viele Pflanzenarten gibt es auf der Welt?
In der Botanik zählt man aktuell über 500.000 Pflanzengattungen, die sich wiederum auf 60 verschiedene Pflanzenfamilien aufteilen. Als „Pflanzenarten“ beschreibt man hierbei einerseits die jeweiligen Arten einer Gattung. Andererseits können mit dem Begriff auch die verschiedenen Pflanzentypen gemeint sein. Nach dieser Definition gibt es lediglich zwei Pflanzenarten, die jedoch mehrere Unterarten besitzen.
Die Welt der Pflanzen – Arten, Namen und Besonderheiten
Pflanzenarten im Sinne von Pflanzentypen lassen sich maßgeblich anhand von Wuchsbesonderheiten ihrer oberirdischen Pflanzenteile unterscheiden:
- Gehölze: Gehölze zeichnen sich dadurch aus, dass ihre oberirdischen Triebe entweder teilweise oder vollständig verholzen. Dank ihrer harten Rinde sind verholzende Pflanzen sehr widerstandsfähig. Allerdings erreichen sie auch beachtliche Wuchshöhen und brauchen deshalb ausreichend Platz.
- krautige Pflanzen: Zu den krautigen Pflanzen gehören alle Pflanzen, die nicht verholzen. Ihre Triebe sind im Vergleich zu denen von Gehölzen relativ weich und biegsam. Auch die Wuchshöhe von krautigen Pflanzen fällt bis auf einige wenige Ausnahmen deutlich kleiner aus als bei verholzenden Pflanzen. Was ihren Platzbedarf angeht, sind sie darum recht genügsam.
Die Harten: Verholzende Pflanzen
Bäume und Sträucher sind wohl die bekanntesten Vertreter der Gehölze. Sie werden gemeinhin eher als Freilandpflanzen gehalten, können doch gerade Bäume bis zu 150 m hoch werden und besitzen zudem recht ausladende Wurzeln. Es gibt jedoch Ausnahmen.
Beispielsweise besitzt der Feigenbaum (Ficus) zahlreiche kleinwüchsige Arten, die als Zimmerpflanzen sehr beliebt sind und auch in der Bonsai Kultur Verwendung finden.

Bonsais sind mitunter ebenfalls zimmertauglich, da sie durch besondere Schnitttechniken klein gehalten werden. An einem geeigneten Zimmerstandort gedeihen sie daher oftmals prächtig. Auch diverse Beerensträucher, Heckenpflanzen und Obstbäume lassen sich mit dem passenden Schnitt als Kübelpflanzen kultivieren.
Beliebte Großgehölze zur Kübelhaltung
Bonsaigehölze | Heckengehölze | Obstgehölze |
---|---|---|
Ahorn Buche Eibe Feige Kiefer Linde Mispel Ulme | Buchsbaum Feldahorn Kirschlorbeer Lebensbaum Liguster Rot- und Hainbuche Stechpalme Zypresse | Apfel Aprikose Birne Brombeeren Himbeeren Johannisbeeren Kirsche Pflaume |
Neben den Großgehölzen gehören auch Sukkulenten zu den verholzenden Pflanzen. Ihre fleischigen Blätter wachsen üblicher Weise an einem teilweise bis komplett verholzenden Stamm, was sie im Grunde zu Sträuchern beziehungsweise Halbsträuchern macht. Das betrifft unter anderem solch beliebte Zimmerpflanzen wie
- Aloen,
- Geldbäume
- oder Kakteen.
Und auch Garten-Sukkulenten wie die Hauswurz und verschiedene Arten des Mauerpfeffers sind per Definition Sträucher. Charakteristisch für diese Kleingehölze ist, dass sie als Topfkulturen äußerst pflegeleicht sind und nur wenig Wasser benötigen.
Die Zarten: Krautige Pflanzen
Ihre vergleichsweise weichen Triebe machen einige krautige Pflanzen sehr empfindlich gegenüber Kälte, weshalb sie im Winter oftmals vollständig absterben und im Folgejahr neu ausgesät werden müssen. Zu diesen sogenannten einjährigen krautigen Pflanzen zählen ein Großteil der Blumen, sowie frostempfindliche Kräuter- und Gemüsestauden.
Deutlich robuster zeigen sich hingegen zwei- und mehrjährige Stauden. Dabei muss jedoch zwischen heimischen und tropischen Pflanzen unterschieden werden. Tropenpflanzen sind oft nur in warmen Klimazonen mehrjährig. Bei uns werden sie darum meist als Zimmerpflanzen gehalten und stellen hie ein paar echte Indoor-Klassiker, darunter:
- Baumfreund (Philodendron)
- Efeutute (Epipremnum)
- Fensterblatt (Monstera)
- Glückstaler / UFO-Pflanze (Pilea peperomioides)
- Grünlilie (Chlorophytum comosum)
- Korbmarante (Calathea)
- Marante (Maranta)
- Orchideen (Orchidaceae)
- Perlenschnur / Erbsenpflanze (Senecio rowleyanus)
Der Vorteil von Tropenpflanzen in Zimmerkultur besteht darin, dass sie besonders schnellwüchsig sind. Sie eignen sich darum hervorragend für die Gestaltung eines üppigen Indoor-Dschungels. Ihr Blattschmuck ist zudem außergewöhnlich vielseitig und fasziniert durch einzigartige Farbmuster und Formen.

Im Gegensatz zu tropischen Pflanzen überstehen heimische mehrjährige Stauden den kalten Winter im Freiland meist problemlos und benötigen allenfalls einen leichten Winterschutz. Aus diesem Grund bilden sie neben winterharten Gehölzen das Kernstück einer dauerhaften Gartenbepflanzung. Beliebte Mehrjährige für den Garten sind hier:
- mehrjährige Blattschmuckstauden
z.B. Farne oder Purpurglöckchen
- mehrjährige Blütenstauden
z.B. Eisenhut, Rittersporn oder Sonnenhut
- mehrjährige Gemüsestauden
z.B. Rhabarber, Spargel oder Spinat
- mehrjährige Kräuterstauden
z.B. Lavendel, Pfefferminze oder Schnittlauch
Tipp: Mehrjährige Stauden machen sich nicht nur im Gartenbeet gut. Auch im Kübel oder Blumenkasten kommen sie ganzjährig gut zur Geltung.